Microlino für 12.000 € 28.04.2017, 07:44 Uhr

Die legendäre Isetta kommt als Elektroauto zurück

Retrofans aufgepasst! Die Isetta kommt als Elektroversion zurück auf den Markt. Die legendäre Knutschkugel hört auf den Namen Microlino und wird rund 12.000 € kosten. 

Die neue Isetta: der Microlino, gebaut bei Tazzari in Italien, kommt im nächsten Jahr als Elektroauto auf den Markt.

Foto: Micro Mobility Systems

Wie bei der klassischen Isetta lässt sich die Fronttür des Microlino samt Lenkrad aufklappen. Zwei Personen haben auf einer Sitzbank Platz.

Foto: Micro Mobility Systems

Der Microlino hat große Ähnlichkeit mit der BMW Isetta aus den 1950er Jahren. Jetzt kommt das Auto für nur 12.000 Euro als Elektroauto auf den Markt.

Foto: Micro Mobility Systems

Die Karosserie der neuen Isetta Microlino wird aus Faserverbundstoffen gefertigt. Das gesamte Auto wiegt ohne Batterie nur 450 kg.

Foto: Micro Mobility Systems

So sah das Original in den 1950er Jahren aus: die Isetta von BMW.

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Foto: Micro Mobility Systems

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
Fachhochschule Dortmund-Firmenlogo
Professur für "Werkstofftechnik und Metallografie" Fachhochschule Dortmund
Dortmund Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 
Hochschule Ravensburg-Weingarten-Firmenlogo
Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau Hochschule Ravensburg-Weingarten
Weingarten Zum Job 

 

Hat man heutzutage den Eindruck, dass sich viele Fahrzeugdesigns kaum noch voneinander unterscheiden, gab es früher Klassiker, die tatsächlich einzigartig waren. Unter ihnen die Isetta von BMW, von Fans liebevoll Knutschkugel genannt. Der kultige Zweisitzer war vorne breit, hinten schmal, und mit einer einzigen Tür ausgestattet, die sich wie bei einem Kühlschrank nach vorne aufklappen ließ ­– Lenkrad inklusive. Mehr als 217.000 Mal hat sich dieses Kultauto mit den süßen comichaften Scheinwerferaugen verkauft, bevor BMW die Produktion 1962 einstellte. Doch die besten Ideen überleben bekanntlich.

Microlino kommt für 12.000 € auf den Markt

Heute, 55 Jahre später, erlebt die Isetta ein Revival. Dank Oliver Ouboter. Der Züricher Erfinder, Geschäftsführer des Tretroller-Herstellers Micro Mobility Systems und Fan der Knutschkugel hatte 2016 den Prototyp seiner E-Isetta auf dem Automobil-Salon in Genf vorgestellt. Ursprünglich nur als PR-Gag. Doch die Idee schlug durch die Decke.

Die Menschen reagierten derart begeistert auf das blau-weiße Mobil, dass Ouboter mit dem Elektroauto nun in Serie geht. In Kooperation mit dem italienischen Elektroautohersteller Tazzari wird der Erfinder noch dieses Jahr den sogenannten Microlino produzieren und für nur 12.000 Euro inklusive Batterie auf den Markt bringen. Bislang sind rund 2.900 Reservierungen eingegangen, bis Ende des Jahres erwartet Ouboter 5.000 Bestellungen.

Gemütlich: Höchstgeschwindigkeit liegt bei 90 km/h

Microlino wird das Herz des Retrofans höher schlagen lassen. Da macht es auch nichts, dass die Technikfeatures der neuen, 2,4 m kurzen Knutschkugel den Teslas dieser Welt nicht viel entgegenzusetzen haben. Angetrieben wird der Microlino von zwei 7,5 kW Motoren von Bosch, die bereits in elektrischen Motorrädern genutzt werden. Bosch wird deshalb auch die Wartung der Fahrzeuge in seinen Bosch Servicestationen übernehmen.

Die beiden Bosch-Motoren werden den 450 kg leichten Wagen (ohne Batterie) aus Faserverbundwerkstoffen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h beschleunigt. Durch die sparsamen Motoren genügt ein 11 kWh-Akku, um eine Reichweite von bis zu 120 km zu ermöglichen.

Zum Vergleich: Tesla nutzt mittlerweile 100-kWh-Batterien, die eine Reichweite von über 600 km in Aussicht stellen, und forscht an Graphen-Batterien für Reichweiten bis zu 800 km. Dafür kommt Microlino ganz ohne Ladestationen aus und lässt sich an jeder Haushaltssteckdose in nur vier Stunden aufladen. Das könnte zum Durchbruch der E-Mobilität in den Städten beitragen, hofft Ouboter.

Das Microlino-Konzept, ein Elektroauto besonders leicht zu konstruieren, um dann mit kleinen, sparsamen Elektroantrieben und ebenso kleinen und dadurch leichten Batterien arbeiten zu können, setzt sich zunehmend durch. Auch das Aachener Start-up e.GO Mobile, eine Ausgründung der RWTH Aachen, hat ein kleines, aber viersitziges Elektroauto entwickelt, das nur 600 km wiegt und im nächsten Jahr in Serie geht. Es soll nur 16.000 Euro kosten.

Auch die Aachener kooperieren mit Bosch, der Antrieb liefert und Service übernimmt.

Isetta war das erste 3-Liter-Auto der Welt

Die Original-Isetta hatte BMW am 5. März 1955 der Öffentlichkeit vorgestellt ­– zum Preis von 2.580 DM. Das Auto war damals – man glaubt es kaum – das erste in Großserie gebaute 3-Liter-Auto der Welt. Der luftgekühlte Einzylinder-Viertaktmotor stammte aus dem Motorradprogramm von BMW, hatte 12 PS und verbraucht auf 100 km nur 3,45 Liter Benzin.

Das Design geht auf Renzo Rivolta zurück, Firmenchef des Motorradherstellers Iso Revolta.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.