3,2 km ohne Stütze 21.12.2017, 12:51 Uhr

Die Seilbahn der Superlative auf die Zugspitze geht in Betrieb

Sie ist eine Seilbahn der Superlative, die neu gebaute Pendelseilbahn hoch auf Deutschlands höchsten Berg, die Zugspitze. Keine andere Seilbahn hat einen so hohen Stützpfeiler. Und bei keiner anderen überspannen die Seile eine Länge von 3.200 m – ohne Stütze. Das ist Weltrekord. Auf der vielleicht unwirtlichsten und schwierigsten deutschen Baustelle in knapp 3.000 m Höhe wurden Mensch und Technik extreme Leistungen abverlangt.

Blick von der Baustelle am Berg ins Tal.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Die höchste Baustelle der Bundesrepublik: Für den Bau der Bergstation wurde auf der Zugspitze ein Kran installiert, der sogar den Zugspitzgipfel überragte.

Foto: Angelika Warmuth/dpa

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Die neuen Kabinen können 120 Personen plus Fahrgastbegleiter befördert werden, insgesamt 580 Personen pro Stunde.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Auch im Tal bei Garmisch-Partenkirchen wurde eine neue Talstation gebaut.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Vom Tal bis zum Gipfel gibt es nur eine einzige Stütze. Sie ist mit 127 Meter die höchste Stütze einer Seilbahn weltweit.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Während der Bauarbeiten wurde das Gipfelkreuz der Zugspitze leicht beschädigt. Nach der Reparatur wurde es mit einem Hubschrauber wieder auf dem Gipfel befestigt.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Während der Bauarbeiten wurde das Gipfelkreuz der Zugspitze leicht beschädigt. Nach der Reparatur wurde es mit einem Hubschrauber wieder auf dem Gipfel befestigt.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Eis und Schnee behinderten die Arbeiten an der Seilbahn auf die Zugspitze.

Foto: TÜV Süd

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Arbeiten für die neue Seibahn hoch oben auf der Zugspitze.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Arbeiten direkt am Fels der Zugspitze.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Die Seile zwischen Pfeiler und Bergstation hängen auf 3.213 m frei – das ist Weltrekord.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Blick von der Baustelle am Berg ins Tal.

Foto: Bayerische Zugspitzbahn

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Die höchste Baustelle der Bundesrepublik: Für den Bau der Bergstation wurde auf der Zugspitze ein Kran installiert, der sogar den Zugspitzgipfel überragte.

Foto: Angelika Warmuth/dpa

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Eigentlich sollte das schicke Design der Kabine mit Glasfenstern bis zum Boden pünktlich zur Eröffnungsfeier der neuen Zugspitzbahn an diesem Donnerstag enthüllt werden. Aber der Wind machte in der vergangenen Wochen diesem Plan einen gründlichen Strich durch die Rechnung. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h rissen die Böen Ende November an der Schutzfolie, die bald kapitulierte. Die zerstörte Schutzfolie war allerdings das geringste Problem auf Deutschlands höchster Baustelle, aber der Vorfall zeigt, dass das Wetter hier immer eine Rolle spielt.

Auch alte Eibsee-Seilbahn von 1963 war technische Meisterleistung

Wenn Deutschlands höchster Berg (2.962 m) eine neue Seilbahn bekommt, ist das bau- und seilbahntechnisch und auch, was die Komplexität des Bauvorhabens angeht, ein Jahrhundertprojekt. Die exponierte Lage, die Höhe, das Wetter und die sehr beengten Verhältnisse zählen nicht gerade zu den alltäglichen Herausforderungen auf einer Baustelle. Insgesamt sechs Jahre Planung und Bauarbeiten stecken in dem Projekt der Superlative.

Bis zum April 2017 fuhr noch die alte Eibsee-Seilbahn, die seit 1963 die Touristen in zehn Minuten auf die Zugspitze gebracht hatte. Auch diese Pendelseilbahn war eine technische Meisterleistung, denn sie überwand auf 4,5 km mit knapp 2.000 m den weltweit größten Höhenunterschied einer Seilbahn.

Inzwischen aber wollen jedes Jahr über eine halbe Million Menschen auf die Zugspitze transportiert werden. Das war für die Eibsee-Seilbahn, in deren Kabinen 44 Personen Platz finden und die pro Stunde 240 Menschen zum Gipfel transportieren konnte, nicht mehr zu schaffen. Die alte Pendelbahn musste der neuen Platz machen, die auf der gleichen Strecke fährt. Inzwischen ist die Eibsee-Bahn mit ihren beiden, 84 m hohen, Stützpfeilern komplett abgerissen worden.

Eine einzige Stahlstütze zwischen Tal und Berg

Zuvor hatte man sich, parallel zum laufenden Betrieb, auf den Neubau der Tal- und Bergstation konzentriert, inklusive einer Materialseilbahn. Deutschlands höchst gelegener Baukran steht seit Juni 2015 auf luftigen 2.950 m Höhe und überragt mit seiner Spitze sogar noch die Zugspitze selbst um ein paar Meter.

Eine Rekordhöhe hat auch die neue Stahlstütze, die im August dieses Jahres auf 1.285 m Höhe errichtet wurde. Die Weltrekordstütze selbst ist 127 m hoch, wiegt 420 t, besteht aus 1.100 Einzelbauteilen und wurde mit 9.500 Schrauben montiert. Die neue Bahn kommt nun also mit diesem einzigen Pfeiler aus, wobei die Seile zwischen Pfeiler und Bergstation auf 3.213 m frei hängen – der nächste Weltrekord.

Auch die Seile selbst haben beeindruckende Ausmaße. Im Oktober 2017 war das letzte der vier Tragseile für die beiden Kabinen an der Bergstation eingezogen und gesichert worden. Sie sind jeweils 4.900 m lang, bestehen aus 210 Drähten und wiegen 153 t. Zuvor waren sie mit Hilfe der Tragseile der alten Bahn nach oben gezogen worden. Inzwischen wurden auch die beiden Zugseile eingebaut, die mit 30 und 39 t „leichter“ als die Tragseile sind. Die erste Kabine konnte Anfang November eine so genannte Profilfahrt auf der Strecke unternehmen. Dabei wurde geprüft, ob das Laufwerk einwandfrei über die Tragseile läuft.

Die Kabinen haben Scheibenheizung und fassen 120 Personen

In den beiden Kabinen können nun jeweils 120 Personen plus Fahrgastbegleiter befördert werden, insgesamt 580 Personen pro Stunde. Selbst bei schlechtem Wetter sollen die Touristen dank Scheibenheizung durch die bis zum Boden verglasten Kabinen die Aussicht auf den Eibsee, die Waxensteine, die Alpspitze und das Karwendelgebirge genießen können.

Zu sehen ist auch die alte Zahnradbahn, die sich noch immer durch die Wälder schlängelt, bis sie im Tunnel verschwindet. Glas gehört ebenfalls in der neuen Tal- und Bergstation zum beliebten Baumaterial. In der Bergstation sind die Bahnsteige vollverglast und im Sommer 2018 soll das Gipfelrestaurant, ebenfalls mit voll verglaster Fassade, eröffnet werden.

Schaden am Gipfelkreuz durch eine Kette am Kranausleger

Nach dem Neubau der Seilbahn hofft die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG als Bauherrin auf bis zu 600.000 Gäste pro Jahr. Schließlich soll die Investition von 50 Millionen Euro abbezahlt werden. Eine Zugspitz-Karte wird 45 Euro kosten. Skeptiker des Projektes gibt es indes ebenfalls. Sie stören sich nicht so sehr am Seilbahn-Neubau, als an den zunehmenden Touristenströmen, die Staus auf der Autobahn und in Garmisch selbst produzieren.

Verletzte gab es bisher beim Bau der Seilbahn nicht, trotz der hochgefährlichen Arbeiten bei Wind und Wetter am Berg. Allerdings wurde das Gipfelkreuz von einer Kette am Ausleger des Baukrans getroffen, ein Teil des Strahlenkranzes brach heraus und fiel in die Tiefe. Das geborgene Teil soll nach Abschluss der Bauarbeiten restauriert und wieder am Kreuz angebracht werden.

Wenn Sie weitere Seilbahnen kennenlernen wollen, die Rekorde halten, dann lesen Sie hier weiter.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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