2020 auf zwei Rädern 12.01.2020, 09:15 Uhr

Die wichtigsten Trends 2020 für Fahrrad und E-Bike

Die neuesten Fahrradtrends 2020 sorgen für Spaß und auch mehr Leistung auf zwei Rädern. Welche großen Trends Radler dieses Jahr im Blick behalten sollten und wie Wiedereinsteiger und ambitionierte Radfahrer gleichermaßen von den aktuellen Trends profitieren, verrät dieser Überblick.

Radweg

Foto: panthermedia.net/gorlovkv

Welches Bike darf es denn sein?

Mehr Mobilität in Städten und auch bei Pendlern mit langen Wegen, das braucht oftmals mehr Kraft und Komfort. Genau das liefert das E-Bike, das auch 2020 wieder voll im Trend liegt. Dabei gibt es beim aktuellen Fahrrad-Trend zwar keine Revolution beim E-Bike, aber die lange ersehnte Evolution. E-Bikes werden in diesem Jahr noch vielfältiger und spezialisierter und dürften so auch neue Zielgruppen finden. Gerade in Nischen wie dem Lastenfahrrad ist der E-Motor mehr als nur ein willkommenes Extra. Für viele Radfahrer macht er den Lastentransport auf dem Rad überhaupt erst zu einer echten Alternative zum Auto. Das erleichtert private Fahrten mit schwerem Gepäck, lange Fahrten mit Kind, aber zeigt auch auf, dass E-Bikes in Zukunft gewerbliche Zwecke bestens erfüllen können. Was schließlich spricht dagegen, dass kurze Lieferwege in der Stadt nicht mehr über verstopfte Straßen führen müssen? Einziges Hindernis der Lastenräder sind derzeit noch die sehr hohen Preise. Lastenräder mit Elektromotor sind mit über 5.000 Euro Neupreis sehr teuer, selbst ohne Elektromotor ist der Preis eines Lastenrades mit rund 1.000 Euro kein Schnäppchen. Nichts also für Gelegenheitsradler.

Auch im Bereich Micromobility konnten die E-Bikes zulegen. Kleinere Antriebe machen das E-Bike auch für kleinere Falträder attraktiver. Das Faltrad ist dabei vor allem für jene Pendler eine Alternative, die das Rad nur für die letzte Meile zwischen Haus und Bahnhof bzw. Bahnhof und Arbeitsstelle nutzen. Nicht umsonst wurde das Faltrad Vello mit dem Bundespreis ausgezeichnet. Während Citybikes zu sperrig und zu schwer für die letzte Meile sind und die E-Roller ihre eigenen Probleme im Stadtverkehr haben, sind Falträder mit E-Antrieb ein perfekter Kompromiss aus viel Leistung auf wenig Raum. E-Motoren werden nun also für Lastenfahrten leistungsstärker und für Falträder kleiner, die kompakte Größe macht den Zusatzmotor auch für regelmäßige Radfahrer attraktiv. Denn verzichten ambitionierte Radler meist auf den E-Motor, weil dieser zu schwer ist und sie die Erfahrung und Kraft für längere Fahrten besitzen, ergibt ein kleiner, leichter Motor auch für leistungsstarke Radler Sinn. Dieser muss nämlich nicht viel Kraft bringen, sondern kann sich unauffällig und harmonisch in die Fahrt integrieren. E-Motoren werden künftig also bei allen Radtypen vorzufinden sein, egal ob Mountainbike, City-Rad oder Rennrad. Bei den Pedelecs hingegen dominiert 2020 vor allem eine steigende Leistung, dank eines Intube-Akkus von Bosch mit 625 Wattstunden. Welche neue Pedelecs 2020 der Renner sind, haben wir hier aufgeführt.

Abenteuer auf der Schotterpiste

Mit dem Gravelbike zeigt sich ein weiterer Fahrrad-Trend 2020, diese stabilen Räder aus Stahl, Carbon oder Titan bieten einen aufrechten Sitz und große Reifen mit viel Platz im Rahmen und der Gabel. Bei der Bereifung setzen die Gravelbikes voll auf Noppen oder sogar Stollen, das ist aufgrund der geringeren Geschwindigkeit nur bedingt für den Stadtverkehr geeignet, verleiht aber viel Traktion bei schlechten Bodenverhältnissen.
Anders als Mountainbikes ist aber auf leichten Feldwegen deutlich mehr Geschwindigkeit bei biomechanisch gesunder Haltung möglich. Der lange Rahmen erlaubt auch die Mitnahme von mehr Gepäck unter der Stange und Sitz, ideal also ist das Gravelbike für abenteuerliche Tagestouren.
Und weil das Gravelbike dennoch so alltagstauglich ist, ist es der perfekte Allrounder für alle, die gerne einmal über Stock und Stein fahren und dennoch ein verlässliches und bequemes Rad für den Arbeitsweg suchen.

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Vernetzung auf zwei Rädern – Fahrrad 4.0

Nicht nur beim Rad selbst gab es in diesem Jahr viele Änderungen, sondern auch am Rad. Ein Beispiel hierfür ist die Funkschaltung, die lässt die Kabelzüge und die Mechanik einfach wegfallen, für die Breite der Radfahrer ist das aber vermutlich noch technischer Overkill. Gleiches gilt für nette Gimmicks wie den beleuchteten Fahrradkorb, das Entsperren per Fingerabdruck oder die Freisprecheinrichtung.  Selbst navigierende Fahrräder mit Android im Rahmenrohr, bei denen der Blinker sich per Mimik steuern lässt, bieten zumindest einen spannenden Einblick in die Zukunft der Mobilität. Auch wenn die Mischung aus Fahrrad und Smartphone derzeit wohl noch nicht ganz massentauglich ist. Ein künftiges Essential hingegen könnten GPS in Schloss oder Rad sein, denn hiermit lassen sich gestohlene Räder leichter finden. Besonders wichtig ist das natürlich für teure E-Bikes und Pedelecs. Gleichzeitig ermöglicht die ortsgebundene Konnektivität zusätzliche, ortsbasierte Services. Neuerungen gibt es auch unter den Sharing-Modellen, Vorreiter sind hier die Holländer. Das Unternehmen Swapfiets hat bereits den Vorstoß nach Deutschland gewagt. Was unterscheidet die Räder der Niederländer mit dem markanten, blauen Vorderrad von der Konkurrenz? Geliehen wird nicht pro Fahrt und Zeit, sondern mit einem monatlichen Abo. Das macht die Kosten vorhersehbarer und nimmt den Usern Wartung, Lagerung und initiale Kaufkosten ab.

Neue Radler braucht das Land

2018 wurden in Deutschland mit 4,2 Millionen Fahrrädern 9 % mehr als im Vorjahr gekauft. Und je mehr Menschen in den Städten aufs Rad umsteigen, desto besser lässt sich auch aus städteplanerischer Sicht mit dem Radverkehr planen. Dabei ist es besonders wichtig, dass E-Bikes und Falträder das Radfahren auch für Menschen attraktiv machen, die das Rad bisher nicht regelmäßig als Mobilitätsalternative genutzt haben.

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Ein Beitrag von:

  • ingenieur.de

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