Diese Drohne soll Verletzte bergen
Die israelische Rettungsdrohne AirMule hat ihren ersten freien Flug erfolgreich absolviert. In Zukunft soll sie Verletzte aus Kriegs- oder Katastrophengebieten holen und Hilfsmittel in unzugängliches Gebiet bringen.
Eigentlich sieht AirMule aus wie eine futuristische Kriegsmaschine. Aber ihr Zweck soll das genaue Gegenteil sein: Menschen retten. Mit ihrer enormen Zuladung soll die in Israel entwickelte Drohne pro Einsatz zwei Verletzte bergen oder auch eine halbe Tonne Hilfsmaterial in Krisengebiete bringen können.
Entwickelt wird die Drohne beim israelischen Unternehmen Tactical Robotics, Tochter der privaten Luftfahrtfirma Urban Aeronautics. AirMule ist, neben einer Variante für den Export, ihr einziges Produkt. Eines, dessen Zukunft im vergangenen Jahr sehr unsicher schien, denn bei einem Unfall wurde der Prototyp schwer beschädigt. „Das hat uns Monate gekostet“, verrät Tactical Robotics in erstaunlicher Offenheit.
Ein Dutzend Drohnen für 3000 Soldaten
Nun aber durfte AirMule, der fliegende Lastesel (Mule = Maultier), zum ersten Mal ohne mechanische Sicherung vom Boden abheben. Dieser Test um den Jahreswechsel lief so gut, dass der Hersteller die besonderen Fähigkeiten der Drohne noch dieses Jahr öffentlich demonstrieren will. Und die sind nicht ohne.
Das Fluggerät könne seine Ladung in einem Radius von 50 km abliefern und zurückkehren, und das ohne neue Betankung bis zu zwölf Mal an einem Tag, so dass eine einzige Drohne bis zu sechs Tonnen transportieren kann. Eine Einheit mit zehn bis zwölf AirMule sei in der Lage, 3000 Soldaten im Kriegseinsatz komplett zu versorgen und dabei noch alle Toten und Verwundeten mitzunehmen.
Für Radar schwer auszumachen
Eine Drohne für solche Zwecke darf natürlich auch kein leichtes Ziel sein. Dank der zum großen Teil im Rumpf verborgenen Rotoren sei Airmule für feindliches Radar schwer auszumachen, sagt der Hersteller. Ihr technischer „Fußabdruck“ betrage nur ein Bruchteil eines kleinen Helikopters.
Die Drohne, die senkrecht starten kann, ist aber nicht nur für militärische Zwecke gebaut. Wenn beispielsweise Ortschaften nach Erdbeben oder Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten sind, soll sie Medizin oder Nahrungsmittel liefern können und dabei auch Ziele erreichen, die Hubschrauber nicht anfliegen können. Außerdem ist laut Hersteller ein alltäglicher Einsatz durchaus denkbar, ob bei der technischen Inspektion von Brücken oder dem Besprühen von Feldern.
Um technische Hilfe für die Opfer von Naturkatastrophen dreht es sich gerade auch beim Autohersteller Ford. Er hat einen Wettbewerb für die Entwicklung einer Software ausgeschrieben, mit der Drohnen Positionsdaten verletzter Menschen an Retter senden können, damit diese schnell auf unwegsamen Gelände den Weg finden.
Ein Beitrag von: