Dieser Elektro-Traktor arbeitet mit einer Batterieladung fünf Stunden lang
Er kann den Schnee von Straßen räumen und genauso die Ernte einbringen. Aber der neue Traktor e100 Vario von Fendt tut das rein elektrisch. Das sorgt für gute Luft in den Städten und auf dem Acker. Schon 2018 kommt der Elektro-Traktor auf den Markt.
Ein Traktor, der rein elektrisch fährt: Das könnte für viele Landwirte ganz besonders interessant sein. Denn viele Bauernhöfe erzeugen ihren eigenen Strom, entweder mit Solarzellen auf dem Scheunendach oder über den Umweg Biogas. Und so hofft Fendt ganz besonders, dass der neue Elektro-Traktor mit hofeigenem Strom betrieben werden kann.
Schon 2018 bringt Fendt mit dem e100 Vario nach eigenen Angaben den ersten batterieelektrischen Traktor auf den Markt. Er soll unter realistischen Bedingungen fünf Stunden mit einer Batterieladung auskommen.
Das ist nicht nur für die Landwirtschaft interessant, sondern auch für viele Kommunen, die den Traktor für städtische Dienste einsetzen könnten. „Wir können auch die Stadt München sauber von Schnee räumen“, sagt Peter-Josef Paffen, Vorsitzender der Fendt-Geschäftsführung, der Nachrichtenagentur dpa. Das Unternehmen habe in der Landeshauptstadt bereits wegen eines Modellprojekts nachgefragt.
Mit einer Akkuladung fünf Stunden lang arbeiten
Der grün-graue e100 Vario zählt zu den sogenannten Kompakttraktoren. Er ist also kein wirklicher Kraftprotz – der Elektromotor hat lediglich eine Antriebsleistung von 50 kW (68 PS). Zum Vergleich: Der E-Traktor des Landmaschinenherstellers John Deere ist mit 300 kW deutlich leistungsstärker.
Viel wichtiger scheint bei dem Projekt die Akkukapazität. Zum Einsatz kommt eine 650-V-Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von rund 100 kWh. Das Fahrzeug verfügt zudem über ein Rekuperationssystem für die Zurückgewinnung der Bremsenergie, die normalerweise als Wärme verloren geht – der Motor wird dabei kurzerhand zum Stromgenerator. Diese Kombination reicht aus, um mit dem e100 bis zu fünf Betriebsstunden zu arbeiten.
Um den E-Traktor zu laden, reicht eine genormte CEE-Hofsteckdose aus. Sie ermöglicht ein Laden mit 400 V Spannung und bis zu 22 kW. Für Anwender, die unter Zeitdruck stehen, bietet Fendt eine Supercharging-Option mit Gleichstrom über ein CCS-Typ-2-Stecker an. In nur 40 Minuten ist der Akku bis zu 80 % geladen.
Nutzt der Hof regenerative Energie – etwa Biogas, Solarstrom oder Windkraft – lässt sich die Maschine CO2-neutral betreiben. Zudem kann die Batterie Überschussstrom puffern und ins Netz rückspeisen.
Bauer steuert Kabinenheizung über das Smartphone
Die Ingenieure haben dem Elektrotraktor noch ein paar Zusatzfeatures spendiert. Das Fahrzeug lässt sich zum Beispiel mit dem Smartphone verbinden. Auf dem Display sieht der Fahrer dann, wie es um den Ladezustand des Akkus bestellt ist. Und wenige Klicks auf den Touchscreen reichen aus, um die Heizung des Traktors im Winter vom Frühstücktisch aus zu starten. Beim Arbeitsstart ist es dann gemütlich warm in der Kabine.
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