Dieses Fahrrad ohne Speichen zeigt mit Laser: Abstand halten
Sieht so das Radfahren der Zukunft aus? Der Fahrradkorb für die Einkäufe sitzt mitten im Hinterrad. Und Lasertechnik malt Abstandslinien auf den Asphalt. Das Cyclotron Bike hat weder Nabe noch Speichen, für Licht sorgt ein LED-Band im Rahmen. Und fahren kann das Bike irgendwie auch.
Willkommen in der Zukunft, genauer in der Science-Fiction-Welt von Tron. In diesem Film rasten die Helden auf Zweirädern mit leuchtenden Reifen in Richtung Weltrettung. Das Cyclotron Bike spielt schon in der Namensgebung auf den Film und die leuchtenden Cyberräder an.
Optisch ohnehin. In den Radkästen des Cyclotron sind LED-Leuchten verbaut, die nachts hell aufleuchten. Das sieht nicht nur extrem schick und stylisch aus, es dient auch der Sichtbarkeit und damit der Sicherheit.
Laserstrahl zieht rote Abstandslinien
Damit nicht genug an Coolness: Während das Cyclotron Bike über die Straße rollt, projjiziert ein roter Laserstrahl links und rechts vom Rad Linien auf den Boden, um allen anderen Verkehrsteilnehmern unmissverständlich die rote Linie des Minimalabstandes zum Cyclotron klar zu machen.
Beide Lichtspiele werden gespeist durch eine selbstladende Batterie, die bis zu acht Stunden lang durchhalten soll. Verbaut ist die Batterie in der Sattelstütze und kann an jeder regulären Steckdose wieder aufgeladen werden.
Rahmen ist ein Verbund von Karbonfasern und Fiberglas
Der Rahmen des Cyclotron Bikes ist nicht aus Metall, sondern besteht aus einem leichten Verbund von Karbonfasern und Fiberglas. Damit bringt das Rad nur etwas mehr als 11 kg auf die Waage. Im Rahmen des Rades ist eine Schaltung eingebaut, die im Basismodell zwölf Gänge umfasst. In der High-End-Variante soll eine elektrische 18-Gang-Schaltung die Gangwahl sogar völlig automatisch übernehmen.
Die Schaltung im Rahmenrohr erinnert uns natürlich an den neuesten Trend im Radsport, kleinste Elektroantriebe im Sattelrohr oder der Hinterradnabe zu integrieren. Bei der Tour de France war das ein Riesenthema.
Entwicklung aus Nizza
Die Denker hinter dem Cyclotron Bike sind Überzeugungstäter: Vor vier Jahren begann das im französischen Nizza beheimatete Unternehmen mit der Entwicklung des futuristischen Fahrrads. Schon bald will das junge Unternehmen mehr als 15 Patente rund um die Technologie des Cyclotrons einreichen.
Das wirklich auffälligste Merkmal ist der Verzicht auf klassische Räder mit Speichen und Radnabe. Die schlauchlosen Polymer-Reifen werden frei im Rahmen gehalten, um den typischen Tron-Look zu erzeugen. Besonders praktisch: So kann der Raum im Rad für die Lagerung von Proviant oder anderen Utensilien genutzt werden. Das erspart die Fahrradtaschen.
Die Technik ohne Speichen und Radnabe erinnert an das Faltrad SadaBike, das der italienische Ingenieur Gianluca Sada 2014 vorgestellt hat.
Zehn Bluetooth-Sensoren verbaut
Das Cyclotron Bike ist ein rollendes Hightech-Labor: So sind in Gestell, Pedalen und Rädern gleich zehn Bluetooth-Sensoren verbaut. Mit diesen Sensoren lassen sich über die zugehörige Cyclo-App Fittnessprogramme ansteuern und der Diebstahlschutz sowie eine GPS-Überwachung aktivieren. Eine Technik, die 2015 auch schon ein französischen Start-up vorgestellt hat. Deren Ingenieure haben die Technik ebenfalls im Pedal untergebracht.
Das Rad lässt sich in zwei Fahrmodi schalten. In dem einen Modi ist die Sitzgeometrie für den Fahrer sportlich, in dem anderen eher entspannt.
Farblich unterschiedliche LED-Bänder
Ab dem kommenden Sommer sollen die ersten dieser futuristischen Räder verfügbar sein. Es soll im Online-Shop einen E-Motor-Zusatz geben, es soll farblich unterschiedliche LED-Bänder für die Reifen geben. Und sogar ein Kinderwagen zum Nachrüsten soll bereit stehen für all die jungen und coolen Familien mit Tron-Faible.
Der Preis für das 12-Gang-Modell wird bei 1599 Euro liegen, die 18-Gang-Automatik-Version soll dann regulär 2999 Euro kosten. Ein Schnäppchen ist das Cyclotron Bike damit sicher nicht. Aber ein echter Hingucker.
Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter haben die Macher von Cyclotron Bike, darunter auch der deutsche Ingenieur Patrick Herrmann, der an der RWTH Aachen studiert hat, mehr als 169.000 Euro eingesammelt. Das Ziel waren 50.000 Euro. In einem Jahr, im Juni 2017 wollen die Macher ihr Rad in die Welt versenden.
Ein Beitrag von: