Dieses Fahrradschloss bringt Diebe zum Kotzen
Das Fahrradschloss mit dem Namen SkunkLock sollen Fahrraddiebe im wahrsten Sinne des Wortes „zum Kotzen“ finden: Wird das U-Schloss aus den USA geknackt, strömt ein Gas aus, das garantiert zum Erbrechen führt. Das Gas haftet so fest an der Kleidung, dass der Reiz erst nachlässt, wenn man sich der Kleidung entledigt.
Der Baumarkt ist auch für Fahrraddiebe ein Paradies: Vor allem leistungsstarke Trennschleifer mit Akku sind das ideale Handwerkszeug, um selbst stabile U-Schlösser in wenigen Sekunden zu durchtrennen. Drei amerikanische Entwickler aus San Francisco haben nun mit dem SkunkLock, auf deutsch Stinktier-Schloss, die Idee geboren, solche U-Bügel mit einem Reizgas zu füllen, das den Fahrraddieb außer Gefecht setzen soll.
Wird der Bügel, der aus gehärtetem Stahl mit einer Nennhärte von 450 Brinell gefertigt wird, zu 30 % durchtrennt, schießt das unter Druck stehende Gas nach draußen. Aus welcher Mischung das Reizgas mit dem kryptischen Namen D_1 besteht, verraten Daniel Idzkowski und seine Partner Yves Perrenoud und Ken White nicht. Aber das Gas hat es offenbar in sich.
Das Gas soll garantiert zum Erbrechen führen
Denn eingeatmet soll es in 99 % der Fälle garantiert zum Erbrechen führen. Gleichzeitig sorgt es ähnlich wie Pfefferspray für Atembeschwerden. Einfach abwarten, bis das Gas verflogen ist, lohnt sich für den Dieb auch nicht. Das Spray haftet so stark an Kleidung und Haut, dass Erbrechen und Atembeschwerden erst verschwinden, wenn der Dieb die Kleidung ablegt und das Gas von der Haut wäscht.
Der Name SkunkLock steht zudem groß und breit auf dem Schloss, so dass die Hoffnung besteht, dass es Fahrraddiebe erst gar nicht versuchen, das Schloss zu knacken. Auch die amerikanischen Entwickler betonen im Gespräch mit dem Guardian, dass das SkunkLock vor allem abschrecken soll.
Aber ist es erlaubt, ein Schloss auf den Markt zu bringen, das sich aktiv gegen Diebe wehrt? Laut Idzkowski hat das Reizgas nicht nur mehrere internationale Prüfungen bestanden, es dürfe zudem in 50 Staaten legal eingesetzt werden. Dazu zählen auch Länder in der EU. Damit dürfte aufgrund des Binnenmarktes mit seinem freien Warenverkehr das Schloss in allen Ländern genutzt werden, also auch in Deutschland.
Startkapital bei Indiegogo bereits eingesammelt
Auf den Markt kommen wird das ungewöhnliche Schloss auf jeden Fall. Denn das Startkapital von 20.000 Dollar, das die Gründer über die Gründerplattform Indiegogo
einsammeln, ist schon nach wenigen Tag beisammen. 109 Dollar kostet das Schloss derzeit für die Erstinvestoren und soll im Juni 2017 ausgeliefert werden.
Wer übrigens nicht daran glaubt, dass ein Schloss mit Stinktier-Effekt Diebe wirklich abschreckt, der kann auch auf andere Schlosstypen zurückgreifen.
Wie wäre es mit dem solarbetriebenen Fahrradschloss Skylock, das per Internet mit dem Smartphone verbunden ist und bei Diebstahl Alarm schlägt? Interessant ist auch die Idee des französischen Unternehmens Connected Cycle: Eine smarte Pedale schlägt Alarm, wenn sich jemand am Fahrrad zu schaffen macht.
Chilenische Studenten nutzen gleich den gesamten Fahrradrahmen, um ein Rad sicher abstellen zu können. Wer den Rahmen knackt, macht gleich das ganze Fahrrad kaputt.
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