Pariser Autosalon 15.10.2024, 15:20 Uhr

Weltpremiere: E-Auto-Batterie mit Siliziumanode verspricht 8,5 min Ladezeit und hohe Reichweite

ProLogium hat auf dem Pariser Autosalon eine Elektrofahrzeug-Batterie vorgestellt, die neue Maßstäbe setzen soll. Darüber hinaus hat das taiwanesische Unternehmen eine Zusammenarbeit mit dem Aachener Dienstleister FEV verkündet.

Die neue Batterie mit Siliziumanoden erreicht Energiedichten von 749 Wh/L und 321 Wh/kg und eine fünfminütige Schnellladung ermöglicht eine Reichweite von ca. 300 km, womit sie bereits jetzt die derzeit auf dem Markt erhältlichen Lithium-Ionen-Batterien übertrifft. Foto: ProLogium

Die neue Batterie mit Siliziumanoden erreicht Energiedichten von 749 Wh/L und 321 Wh/kg und eine fünfminütige Schnellladung ermöglicht eine Reichweite von ca. 300 km, womit sie bereits jetzt die derzeit auf dem Markt erhältlichen Lithium-Ionen-Batterien übertrifft.

Foto: ProLogium

Der taiwanesische Hersteller ProLogium Technology, ein führender Entwickler von Batterietechnologien, hat auf dem Pariser Automobilsalon 2024 eine Elektrofahrzeugbatterie mit Anoden aus 100 % Silizium vorgestellt. Mit einer Ladezeit von nur 8,5 Minuten für eine 80%ige Ladung und weiteren erstklassigen Leistungsmerkmalen soll die Batterie neue Maßstäbe setzen. In Zusammenarbeit mit der deutschen FEV Group wird nun die nächste Generation von Batteriepacks entwickelt, die Leistung, Effizienz und Nachhaltigkeit vereint.

Eine neue Ära der Elektromobilität?

Laut Hersteller ProLogium bietet die neue 100 % Silizium-Anoden-Batterie weit mehr als die bisherigen Lithium-Ionen-Batterien. Sie soll neue Maßstäbe in der Energiedichte und Schnellladefähigkeit setzen. Die gravimetrische Energiedichte liegt bei 321 Wh/kg, die volumetrische Energiedichte von 749 Wh/L.  Bis Ende 2024 sollen diese Werte auf 823 Wh/L und 355 Wh/kg ansteigen, was die Technologie noch weiter optimiert.

Die Entwicklung dieser Batterie wurde vom TÜV Rheinland zertifiziert und bietet laut Hersteller enorme Vorteile für den Endverbraucher. Dr. Dmitry Belov, leitender Wissenschaftler bei ProLogium, betont, dass diese Technologie die traditionellen Grenzen von Batterien überschreitet. Die Fortschritte bei der Ladezeit und der Energiedichte machen deutlich, dass Elektrofahrzeuge bald wesentlich effizienter und praktischer sein werden.

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Schneller Laden, höhere Reichweite

Besonders hebt der Hersteller die Schnellladefähigkeit der Batterie hervor. Tests ergaben, dass die Batterie in nur 5 Minuten von 5 % auf 60 % aufgeladen werden kann. Eine Aufladung auf 80 % erfolgt in 8,5 Minuten – das ist laut ProLogium derzeit unerreicht. Die Schnellladefunktion könnte einen entscheidenden Einfluss auf die Elektromobilität haben, da lange Ladezeiten bisher als einer der größten Hemmschuhe für die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen galten.

Neben der Reduzierung der Ladezeiten verbessert die Silizium-Anoden-Technologie auch die Reichweite der Fahrzeuge. So lässt sich in nur 5 Minuten eine Reichweite von rund 300 Kilometern erreichen, was den Alltagseinsatz von Elektrofahrzeugen erheblich vereinfacht. Längere Wartezeiten an Ladestationen sollen damit der Vergangenheit angehören.

Leichter, effizienter, nachhaltiger

Mit der neuen Batterie setzt ProLogium auf das Konzept „Kleine Batterie, große Zukunft“. Durch den Einsatz von 66 % der Energiekapazität herkömmlicher Lithium-Ionen-Batterien (55 kWh anstelle von 83 kWh) konnte das Fahrzeuggewicht um 300 Kilogramm reduziert werden. Das bedeutet nicht nur weniger Energieverbrauch, sondern auch eine höhere Effizienz und eine verbesserte Reichweite.

Die Reduzierung des Gewichts trägt auch zur Senkung der Betriebskosten bei. Leichtere Fahrzeuge verbrauchen weniger Energie und sind somit kosteneffizienter. Auch die CO2-Steuern können durch das geringere Gesamtgewicht reduziert werden, was sowohl den Käufern als auch der Umwelt zugutekommt.

Das modulare Design der Batterie ermöglicht nicht nur eine einfache Wartung, sondern erleichtert auch das Recycling. Einzelne Zellen können repariert oder ausgetauscht werden, ohne dass das gesamte Akkupack ersetzt werden muss. Dies reduziert nicht nur die Kosten, sondern auch die Umweltbelastung. Gerade in einer Zeit, in der nachhaltige Mobilität immer wichtiger wird, bietet ProLogium eine Lösung, die den Anforderungen gerecht wird.

Partnerschaft mit der FEV Group

Ein weiteres Highlight der Vorstellung auf der Pariser Automobilausstellung war die Ankündigung der strategischen Partnerschaft zwischen ProLogium und der FEV Group. Gemeinsam arbeiten die Unternehmen an der Integration der neuen Batteriepacks in Elektrofahrzeuge. Die Zusammenarbeit soll dabei helfen, die Batterieentwicklung noch schneller in marktreife Fahrzeuge zu bringen.

Dr. Thomas Hülshorst von der FEV Group betonte, dass die Zusammenarbeit in den letzten zwei Jahren zu Batteriepacks geführt hat, die nicht nur den aktuellen Marktanforderungen gerecht werden, sondern diese sogar übertreffen. Durch die höhere Energiedichte der neuen Batterie können Elektrofahrzeuge kleiner und leichter gebaut werden, ohne Kompromisse bei der Reichweite einzugehen.

Das ist ProLogium Technology

ProLogium Technology wurde im Jahr 2006 gegründet und hat sich als Spezialist für Lithium-Keramik-Batterien etabliert, die in Elektrofahrzeugen und weiteren Bereichen Anwendung finden. Mit mehr als 900 Patenten und der Auslieferung von über 8000 Batteriemustern an weltweit führende Automobilhersteller zeigt das Unternehmen seine Innovationskraft. Die erste Gigafactory, Taoke in Taiwan, wird ab 2024 die Produktion für die Automobilbranche aufnehmen und die globale Expansion vorantreiben.

Zudem eröffnete ProLogium im Mai 2024 sein erstes Forschungs- und Entwicklungszentrum außerhalb Asiens in Paris-Saclay. Das geplante Gigafactory-Projekt in Dünkirchen steht vor dem Abschluss öffentlicher Anhörungen, und der Baustart ist für Ende 2024 oder Anfang 2025 vorgesehen. Die Massenproduktion soll 2027 beginnen.

Über FEV

Das Aachener Unternehmen FEV ist ein global führender Engineering-Dienstleister in der Automobilindustrie und genießt international Anerkennung als Innovator in verschiedenen Branchen. Die Basis für den Erfolg legte im Jahr 1978 Professor Franz Pischinger, der damals den Lehrstuhl für Angewandte Thermodynamik an der RWTH Aachen leitete.

FEV unterstützt die weltweit größten Automobilhersteller mit maßgeschneiderten Lösungen und strategischer Beratung im gesamten Mobilitäts- und Transportsektor. Darüber hinaus setzt das Unternehmen sein technisches und strategisches Fachwissen zunehmend in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Energie ein.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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