Elektroautos 2020 13.01.2020, 12:10 Uhr

E-Autos: Diese Modelle sind dieses Jahr auf dem Markt erhältlich

Im Dezember 2019 einigte sich die Europäische Union auf einen neuen CO2-Grenzwert, der künftig von Pkw ausgestoßen werden darf. Deshalb wird das Elektroauto zu einer vielversprechenden Alternative. Wir stellen die neuesten Modelle vor, die in diesem Jahr erhältlich sein werden.

Laden eines blauen E-Autos

E-Autos sollen unsere Straßen erobern.

Foto: panthermedia.net/Afotoeu

Das vergangene Jahr war für die deutsche Automobilindustrie nicht gerade von guten Verkaufszahlen geprägt. Eine Krise, die für allerlei Schlagzeilen sorgte. In diesem Jahr jedoch soll die Branche durch eine Vielzahl an Elektromodellen neuen Auftrieb erhalten, sind sich Experten sicher. Ein triftiger Grund für den großen Umbruch ist die neue CO2-Regelung der Europäischen Union, die mit Beginn dieses Jahres in Kraft getreten ist. Diese besagt, dass ein Automobilhersteller eine durchschnittliche Gesamtbilanz der produzierten Neuwagen mit einem CO2-Austoß von 95 Gramm, bis Anfang 2021 nicht überschreiten darf. Bisher lag dieser Schwellenwert bei 130 Gramm. Ganz so einfach ist das aber nicht, denn der Wert wird individuell auf den jeweiligen Hersteller angepasst. Woher der grüne Strom kommen soll, haben wir uns in diesem Artikel gefragt. Produziert ein Unternehmen hauptsächlich leichte Kraftfahrzeuge, kann der Zielwert auch unter der gesetzten Grenze liegen. Handelt es sich um einen Fabrikanten, der eher Schwergewichte produziert, kann der Anteil durchaus höher dotiert sein. Wichtig ist am Ende die Durchschnittsbilanz, den das jeweilige Unternehmen mit der Produktion von Fahrzeugen erzielt. Halten sich die Hersteller jedoch nicht an die gesetzlichen Vorgaben, drohen hohe Strafen in Milliardenhöhe. Doch gerade dadurch erschließen sich auf dem Markt auch neue Chancen. Welche Elektrofahrzeuge dieses Jahr erhältlich sein werden, haben wir für Sie recherchiert.

Mit E-SUV gegen den klimaschädlichen Boom

Der Siegeszug des SUV (kurz für „Sport Utility Vehicle“) scheint ungebrochen und setzt sich weiterhin fort. Kein Wunder also, dass die Hersteller vor allem in diesem Bereich aufs Ganze setzen. Im Vergleich zu den Entwicklungen aus den Vorjahren haben Audi, BMW und Co. an Reichweite und Leistung zugelegt.

Audi e-Tron GT

Der Audi e-Tron GT soll laut Hersteller als viertüriges Coupé mit bis zu 400 Kilometern Reichweite vom Fließband rollen. Das Elektrofahrzeug verwendet die Antriebstechnik aus dem Porsche Taycan, welche von Audi mitentwickelt wurde und soll durch 590 PS (rund 430 Kilowatt) in 12 Sekunden auf Tempo 200 beschleunigen können. Die Flachbodenarchitektur ermöglicht dem e-Tron GT eine geringe Bauhöhe von 138 Zentimetern und soll den Energieverbrauch weiter senken. Allradantrieb und -lenkung verbessern laut Audi das Handling trotz eines Radstands von 2,9 Metern. Die 96-Kilowattstunden-Batterie lässt sich in 20 Minuten auf 80 % laden. Erreicht wird dieser Wert durch eine Ladespannung von 800 Volt. Auch für Veganer ist dieses Fahrzeug geeignet, beim Design wurde bewusst auf Materialien tierischen Ursprungs verzichtet. Bisher wurde für den e-Tron GT noch kein Verkaufspreis veröffentlicht.

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BMW iX3

“Die Zukunft ist elektrisch.” Das verspricht BMW mit seinem aktuellen Vorreiter in Sachen elektrisches Fahren. Das Autokonzept des BMW iX3 bietet einen 74 Kilowattstunden starken Akku, eine schnelle Ladezeit von nur 30 Minuten und eine Alltagsreichweite von rund 440 Kilometern. Noch wurde für den Pionier der elektrischen Serienherstellung kein genauer Preis festgelegt. Jedoch soll der SUV bereits dieses Jahr den Markt erobern. Unabhängige Testinstitute spekulieren jedoch auf ein Preisspektrum zwischen 70.000 bis 75.000 Euro. Die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Hersteller bei rund 200 Kilometern pro Stunde.

VW ID.4X

Der VW ID.4X ist in 3 verschiedenen Ausführungen erhältlich, die durch unterschiedliche Akkuleistung und -reichweite differenziert werden. Die Akkus kommen jeweils in einer 45-, 58- und 77-Kilowatt-Ausführung und ermöglichen eine Reichweite zwischen 330 und 500 Kilometern. Mit der bewährten Schnellladetechnik lässt sich auch dieses Modell in etwa 30 Minuten auf bis zu 80 % Akkustand bringen. Da dieses E-Auto vermutlich erst im Herbst 2020 auf dem Markt erscheinen wird, gibt es noch weitere Spekulationen über beispielsweise einen Allradantrieb. Mit welchem Verkaufspreis das Gefährt an den Start geht, wurde bislang von VW allerdings noch nicht definiert. Unbekannt bleibt bisher ebenso die Höchstgeschwindigkeit, die der Wagen erreichen soll.

Mazda MX-30

Der erste vollelektrische Wagen der Japaner kommt aus dem Hause Mazda und geht als Mazda MX-30 First Edition auf den Markt. Die leicht und mittig eingesetzte 35,5-Kilowattstunden-Batterie kann innerhalb von 30 bis 40 Minuten auf 80 % geladen werden. Mit einer Reichweite von rund 200 Kilometern befindet sich der Sportwagen im Vergleich eher im unteren Segment. Die Motorleistung des SUVs beträgt 105 Kilowatt (rund 140 PS) und stellt ein Drehmoment von 265 Newtonmetern bereit. Deshalb ist er eher für kurze Spritztouren geeignet. Derzeit liegt der voraussichtliche Preis für die First Edition bei rund 39.990 Euro. Für die Reservierung eines Fahrzeugs bis zum eigentlichen Verkaufsstart muss der Kunde allerdings mit weiteren 1.000 Euro an Gebühren rechnen.

Mini Cooper SE

Als kleinster Vertreter der elektrischen SUV-Serie bedient sich der Mini Elektro-SUV der Technik des BMW i3. Damit erreicht das rund 4 Meter lange Fahrzeug mit der integrierten 33-Kilowattstunden-Batterie und stattlichen 184 PS unter der Haube eine Reichweite von rund 200 Kilometern sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde. Wenn auch nicht für Langstrecken geeignet, reicht der kleine Flitzer für kleine Spritztouren im städtischen Terrain vollkommen aus. Der Mini-SUV soll für 32.500 Euro ab März erhältlich sein.

Mini Cooper SE

Mini Cooper SE.

Foto: BMW

Kompaktwagen und City-Flitzer: Ausdauernd im Stop-and-go-Verkehr

Stop-and-go im dichten städtischen Berufsverkehr verlangt selbst wie dafür gemachten City-Flitzern einiges ab und sorgt für erhöhten Schadstoffausstoß. Viele Hersteller haben bereits E-Modelle ihrer Kleinwagen in deren Flotte aufgenommen. Mit diesen lässt sich, vor allem in Städten, einfach und umweltschonend vorankommen.

Opel Corsa-e

Der durchaus beliebte Kleinwagenvertreter Corsa in der Elektrovariante aus dem Hause Opel ist einzig und allein an den nicht vorhandenen Auspuffrohren von seinem Verbrenner-Vetter zu unterscheiden. Eine kompakte Größe und eine durchschnittliche Reichweite bietet der Opel Corsa-e. Er ist mit einer 50 Kilowattstunden-Lithium-Ionen-Batterie und einem 150 Kilowatt starken Motor ausgestattet. Mit einer Reichweite von rund 330 Kilometern pro Akkuladung und einer 80-%-Aufladezeit von lediglich einer halben Stunde, eignet sich der Kleinwagen wunderbar als Großstadtauto. Durch zwei verschiedene Fahrmodi, die entweder das Sportfahrerherz höherschlagen lassen oder dem umweltbewussten Fahrer im Eco-Betrieb mehr Ausdauer geben, kann entweder mehr Kraft oder mehr Reichweite herausgeholt werden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 207 Kilometern pro Stunde. Die Basis-Variante des elektrischen Kultwagens soll 29.900 Euro kosten und ist für das erste Quartal 2020 geplant.

Opel Corsa-e in Orange

Neuer Opel Corsa-e.

Foto: Opel Automobile GmbH

Seat El-Born

Ausgestattet mit einer 62-Kilowattstunden-Batterie und einer Motorleistung von 150 Kilowatt (204 PS) legt der Spanier eine Maximal-Reichweite von bis zu 420 Kilometern zurück. Die Höchstgeschwindigkeit des Kompaktklasse-Wagens liegt bei 180 Kilometern pro Stunde. Im Schnitt benötigt der El-Born 45 Minuten, um den Akkustand auf 80 % zu laden. Derzeit liegt der Verkaufspreis des familientauglichen Stromers bei etwa 37.500 Euro und kann seit Anfang des Jahres bereits erworben werden.

Sono Motors Sion

Der Sion von Sono Motors ist wohl das auffälligste Gefährt unter den Neuheiten in diesem Jahr. Er fungiert als eine mobile Ladestation, die, dank nahtlos in die Karosserie eingelassenen Solarzellen, ihren Strom selbst herstellt. Die reine Sonnenenergie ermöglicht dem Kleinwagen täglich bis zu 34 Kilometer Reichweite. Ausgestattet mit einem direktionalen Akku, kann er sowohl Strom empfangen als ihn auch abgeben. An einer Schnellladestation dauert ein Ladevorgang bis 80 % ebenfalls nur eine halbe Stunde. Mit einem Akkuvolumen von 35 Kilowattstunden und einer gesamten Reichweite von rund 255 Kilometern, ist der Sion offenbar nicht für Langstrecken entwickelt worden, eignet sich allerdings wunderbar als City-Flitzer. Bisher befindet sich das ambitionierte Vorhaben zwar noch in der Crowdfundingphase vor der Produktion, aber das Unternehmen ist durchaus zuversichtlich, den Ministromer noch in diesem Jahr an potenzielle Kunden auszuliefern. In der Basisvariante soll Sion mit Batterie für 25.500 Euro zu haben sein.

Honda e

Der Honda e sieht nicht nur futuristisch aus, er fährt sich auch so. Betrieben mit nur einem einzigen Pedal, sorgt das Gasgeben für Beschleunigung und das Abnehmen für regeneratives Bremsen. Die integrierte 35-Kilowattstunden-Batterie versorgt den 110 Kilowatt-Motor (mehr als 150 PS) mit ausreichend Energie, um eine Reichweite von rund 200 Kilometern zu erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit des gerade einmal 1.500 Kilogramm schweren Leichtgewichts beträgt satte 200 Kilometer pro Stunden. Wie auch bei anderen Kompaktwagen, ist dieser dementsprechend eher für das gemütliche Cruisen in der Stadt geeignet. Auf dem Markt soll der Flitzer laut Hersteller Mitte 2020 zu einem Preis von 33.850 Euro zum Verkauf stehen.

VW ID.3

Im Frühjahr 2020 sollen die ersten Modelle des VW ID.3 bereits ausgeliefert werden. Das Modell wird in diversen Ausführungen mit unterschiedlichen Batteriegrößen erhältlich sein. Diese fangen bei 45 Kilowattstunden an, reichen über 58 Kilowattstunden bis hin zu 77 Kilowattstunden. Die Reichweite des Stromers ist an die respektive Batteriegröße gebunden und fluktuiert zwischen 330 und 550 Kilometern. Egal, für welche Batterie der Kunde sich entscheidet, die Höchstgeschwindigkeit bleibt dabei immer bei rund 160 Kilometern pro Stunde. Das Fahrzeug ist in der Basisversion für knapp 30.000 Euro erhältlich und steigert sich pro aufgewertetem Feature auf bis zu 45.000 Euro in der Neuanschaffung. Allein in diesem Jahr sind bereits über 100.000 Exemplare geplant. Über die Premiere des ID.3 berichten wir hier.

Design und Elektroantrieb mit sportlicher Leistung

Augmented Reality Head-up Display im Plus-Modell des ID.3.
Augmented Reality Head-up Display im Plus-Modell des ID.3.

Foto: Volkswagen AG

Illustration ID.3 und die Schnelladesäule von Ionity
Diese Animation zeigt die mögliche Zukunft: der ID.3 und die Schnelladesäule von Ionity.

Foto: Volkswagen AG

Hellblauer VW ID.3 mit Fahrer
Der neue Volkswagen ID.3. Erhältlich ab 2020.

Foto: Volkswagen AG

Die drei neuen ID.3 Versionen
Die drei neuen ID.3 Versionen feiern Weltpremiere.

Foto: Volkswagen AG

Begleitendes Event zum Prebooking des ID.3

Foto: Volkswagen AG

Elektrisch angetriebene Sportwagen sind zwar heute keine Neuheit mehr, jedoch bringen neue Technologien im Autonomen Fahren oder bei der Akku- und Ladetechnik bereits Vorteile gegenüber herkömmlichen Verbrennern. Dass dabei als Nebeneffekt die Leistungsdaten in die Höhe schnellen, könnte manche Entscheidung zusätzlich beeinflussen.

Porsche Taycan

Der rein elektrisch betriebene Porsche Taycan bietet ein berauschendes Fahrerlebnis. Er ist einer der ersten Modelle, in dem die 800-Volt-Technologie in Elektroautos zum Tragen kommt und landet damit einen Volltreffer. In nur 2,8 Sekunden beschleunigt das Topmodell von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Die 79,2- bis 93,4-Kilowattstunden-Batterie und der 225- bis 270-Kilowatt-Motor stacheln den Sportwagen zu einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 250 Kilometern pro Stunde an. Dabei leidet nicht einmal die Reichweite, die laut Hersteller zwischen 407 und 463 Kilometern liegen soll. Deshalb ist der straßentaugliche Rennwagen auch für längere Strecken bestens geeignet. Der aktuelle Verkaufspreis liegt bei rund 105.600 Euro.

Foto: Porsche AG

Porsche Taycan
Der Taycan ist der erste elektrische Porsche. Der Stuttgarter Sportwagenhersteller setzt nun auf eine eigene Batteriefabrik.

Foto: Porsche

Ford Mustang Mach-E

Wie die meisten Sportwagen-Hersteller, springt auch Ford auf den Zug auf. Mit dem Mustang Mach-E bringt der amerikanische Automobilkonzern einen sportlichen SUV auf die Straße. Durch den Einsatz einer 75,7 Kilowattstunden starken Batterie und 190 Kilowatt Motorleistung (etwa 258 PS) kann das rund 2,2 Tonnen schwere Gefährt eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern erreichen. Von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt der Mach-E in etwa in 7 Sekunden. Ford gibt an, dass das elektrische Auto bereits nach einem 10-minütigen Ladevorgang wieder rund 100 Kilometer zurücklegen kann. Ausgestattet mit allerlei Schnickschnack gibt es den Stromer bereits ab rund 50.000 Euro. Der Kaufpreis schwankt dabei aber bis 70.000 Euro, je nach Ausstattung.

Tesla Roadster

Der wohl berühmteste Elektro-Automobil-Hersteller bleibt wohl immer noch Tesla. Deshalb wäre es mehr als verwunderlich, wenn der Techkonzern in diesem Jahr kein neues Modell auf den Markt bringen würde. Der Tesla Roadster ist bisher die Königsklasse unter den Elektroautos. Er ist mit einem 200-Kilowattstunden-Akku ausgestattet und erreicht bei durchschnittlicher US-Schnellstraßen-Geschwindigkeit eine Reichweite von über 1.000 Kilometern. Nicht nur die Strecke, die der Luxusschlitten zurücklegen kann, ist beachtlich, sondern auch die Höchstgeschwindigkeit, denn diese liegt bei über 400 Kilometer pro Stunde. Außerdem beschleunigt der Tesla Roadster in nur einem Augenaufschlag (2,1 Sekunden) von 0 auf 100. Die reinen Reservierungskosten für die Auslieferung im Jahr 2020 belaufen sich auf schlappe 43.000 Euro. Laut aktuellen Angaben beträgt der Gesamtpreis des Basismodells rund 200.000 US-Dollar. Zusätzlich wird es eine Founders-Edition geben, die auf 1.000 Stück limitiert ist. Um diese Version des Sportwagens zu erwerben, muss der Kunde rund 215.000 Euro als simple Reservierungsgebühr hinblättern und zudem einen Stückpreis von 250.000 US-Dollar zahlen.

Warum Elon Musk mit dem Tesla Roadster ein neues Kapitel in der Automobilgeschichte aufgeschlagen hat, lesen Sie hier.

Elektromobilität: Der Motor der Zukunft

Die Epoche der E-Mobilität hat gerade erst begonnen und wird noch viele Neuerungen und Verbesserungen in vielen aktuellen Schwachpunkten dieser Technik bringen. Die möglichen Reichweiten von Elektrofahrzeugen kommen bereits gegenwärtig nahe an die von fossilem Brennstoff betriebenen Kraftfahrzeugen heran. Lademöglichkeiten existieren in vielen Gebieten bereits flächendeckend. Lassen sich zukünftig die wenig umweltfreundlichen Technologien der Akkuherstellung in einen grüneren Bereich bringen und die Stromproduktion nachhaltig gestalten, steht dem Umbruch nur noch wenig im Weg.

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Ein Beitrag von:

  • Silvia Hühn

    Silvia Hühn ist freie Redakteurin mit technischem Fokus. Sie schreibt unter anderem über die Rekorde dieser Welt und verfasst Ratgeber.

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