Saisonstart 20.03.2025, 15:00 Uhr

E-Bike frühlingsfit machen: Checkliste für eine sichere Fahrt

Machen Sie Ihr E-Bike fit für den Frühling: Tipps zu Akku, Motor, Bremsen & Reifen für eine sichere Fahrt in die neue Saison.

E-Bike reparieren

Bevor es im Frühling zum ersten Mal mit dem E-Bike auf große Fahrt geht, sollten Sie es gründlich durchchecken.

Foto: PantherMedia / goldenshrimp

Der Frühling ist da, und es wird Zeit, das E-Bike oder Pedelec aus dem Winterschlaf zu holen (wer es noch nicht gemacht hat). Bevor es auf die erste Tour geht, sollten Akku, Motor, Bremsen und Reifen sorgfältig geprüft werden. Dieser Artikel gibt eine praktische Anleitung, worauf Sie achten müssen, um sicher und sorgenfrei in die neue Saison zu starten.

Check #1: Akku prüfen und richtig laden

Der Akku ist eines der wichtigsten und empfindlichsten Bauteile eines E-Bikes oder Pedelecs. Nach einer längeren Pause sollte zunächst der Ladezustand geprüft werden. „Lithium-Ionen-Akkus altern schneller, wenn sie monatelang entweder voll geladen oder komplett entladen sind“, erklärt Robin Zalwert, Referent für nachhaltige Mobilität beim TÜV-Verband. Der optimale Ladebereich liegt zwischen 20 % und 80 %.

Falls das E-Bike längere Zeit ungenutzt blieb, sollte der Akku auf sichtbare Schäden untersucht werden. Risse oder Korrosion an den Ladekontakten können auf Probleme hinweisen. Auch die Kontakte sollten sauber und trocken sein, um Kurzschlüsse zu vermeiden.

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Beim Laden gilt besondere Vorsicht: Akkus sollten ausschließlich mit dem Originalladegerät auf einer nicht brennbaren Unterlage geladen werden. „Unsachgemäßes Laden ist eine häufige Ursache für Brände“, warnt Zalwert. Falls ein neuer Akku benötigt wird, sind nur geprüfte Original- oder zertifizierte Ersatzakkus empfehlenswert.

Check #2: Motor und Elektronik auf Funktion testen

Nach einer längeren Standzeit kann sich Feuchtigkeit oder Kälteschäden bemerkbar machen. Ein kurzer Funktionstest zeigt, ob das Display ordnungsgemäß reagiert und die Tretunterstützung fehlerfrei arbeitet. Falls der Motor ruckelt oder ungewohnte Geräusche macht, kann eine Fachwerkstatt weiterhelfen.

Die Elektronik sollte nur mit einem leicht feuchten Tuch gereinigt werden. Hochdruckreiniger oder übermäßige Feuchtigkeit können empfindliche Bauteile beschädigen. Falls nötig, lassen sich die Ladekontakte mit speziellem Kontaktspray pflegen.

Check #3: Bremsen und Reifen: Sicherheit geht vor

Die Bremsanlage eines E-Bikes ist besonders beansprucht, da das zusätzliche Gewicht und die höhere Geschwindigkeit für einen schnelleren Verschleiß sorgen. „Wer unsicher ist, ob die Bremsleistung ausreicht, sollte eine Fachwerkstatt aufsuchen“, empfiehlt Zalwert. Generell wird eine Inspektion alle 1000 km bis 1500 km oder einmal jährlich empfohlen.

Scheibenbremsen, die bei modernen E-Bikes oft verbaut sind, müssen regelmäßig auf Abnutzung kontrolliert werden. Bei Felgenbremsen ist der Verschleiß meist leichter erkennbar.

Auch die Reifen verdienen Aufmerksamkeit. Ein zu niedriger Luftdruck kann die Reichweite verringern und den Fahrkomfort beeinträchtigen. Die Herstellerangaben geben die optimalen Werte vor. Sichtbare Risse oder eingefahrene Fremdkörper sind ein Zeichen für einen notwendigen Reifenwechsel.

Check #4: Allgemeine Pflege und erste Probefahrt

Nicht nur Akku und Motor, sondern auch mechanische Komponenten benötigen nach der Winterpause Pflege. Dazu gehören:

  • Schrauben prüfen: Erschütterungen können Schrauben an Lenker, Sattel oder Gepäckträger lockern. Ein kurzer Check beugt Problemen vor.
  • Kette reinigen und schmieren: Eine saubere Kette sorgt für eine verlängerte Lebensdauer und bessere Kraftübertragung. Rost und Schmutz sollten entfernt, anschließend Kettenöl oder -wachs aufgetragen werden.
  • Lichtanlage testen: Besonders in der Übergangszeit ist eine funktionierende Beleuchtung wichtig. Vor jeder Fahrt sollte die Lichtanlage geprüft werden.

Vor der ersten längeren Tour empfiehlt sich eine Probefahrt. „Ein paar Runden auf sicherem Terrain helfen, sich wieder an das Fahrgefühl zu gewöhnen und mögliche Mängel frühzeitig zu erkennen“, sagt Zalwert.

E-Bike, Pedelec oder S-Pedelec? Die Unterschiede

Nicht jedes Fahrrad mit Motor ist gleich. Der Begriff „E-Bike“ wird oft für alle elektrischen Fahrräder verwendet, es gibt jedoch wichtige Unterschiede:

  • Pedelec (Pedal Electric Cycle): unterstützt bis 25 km/h nur, wenn getreten wird. Es gilt als Fahrrad und benötigt keine Zulassung.
  • S-Pedelec: unterstützt bis 45 km/h, erfordert eine Zulassung, ein Versicherungskennzeichen und einen Führerschein der Klasse AM.
  • E-Bike: kann auch ohne Treten beschleunigen. Je nach Leistung als Kleinkraftrad oder Leichtmofa eingestuft.

Lesen Sie dazu: E-Bike oder Pedelec: Welches Elektrofahrrad passt zu mir

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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