Verbrenner verschrotten 17.10.2024, 07:41 Uhr

E-Fuels zu teuer? Abwrackprämie bringt mehr für die Klimaziele

Eine Abwrackprämie für Verbrenner könnte laut einer Studie günstiger und effizienter sein als E-Fuels, um CO2 zu sparen und die Klimaziele zu erreichen.

verschrottete Autos

Ältere Verbrenner zu verschrotten kommt günstiger als auf E-Fuels zu setzen.

Foto: PantherMedia / roibu

Die durch den Verkehrssektor verursachten CO2-Emissionen sind nach wie vor viel zu hoch und müssen reduziert werden. Eine Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) beleuchtet jetzt eine interessante Möglichkeit: Eine Abwrackprämie für Verbrenner könnte nicht nur kostengünstiger sein, sondern auch effektiver als die viel diskutierten E-Fuels.

Abwrackprämie spart mehr CO2 als E-Fuels

Laut der Untersuchung des ICCT könnte ein gezieltes Abwrackprogramm für alte Verbrennerautos einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Die Studie geht davon aus, dass durch die Stilllegung von acht Millionen Fahrzeugen bis zu 11 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden könnten. Im Vergleich dazu könnten E-Fuels lediglich bis zu 190.000 Tonnen CO2 einsparen.

Dieser große Unterschied zeigt deutlich, dass E-Fuels zwar als Option gehandelt werden, jedoch in ihrer Wirksamkeit stark hinter einem Abwrackprogramm zurückbleiben. Die ICCT-Forschenden betonen: „Unsere Studie präsentiert ein kosteneffizientes Abwrackprogramm, das gesundheitliche Vorteile für die Gesellschaft maximiert und den Fortschritt in Richtung Verkehrswende beschleunigt.“

Hohe Produktionskosten machen E-Fuels unattraktiv

Neben der vergleichsweise geringen Einsparung an CO2 punkten E-Fuels auch nicht bei den Produktionskosten. Laut der Studie werden die Kosten für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe im Jahr 2030 auf etwa 910 Euro pro vermiedener Tonne CO2 geschätzt, wenn die E-Fuels in Deutschland produziert werden. Bei importierten E-Fuels, beispielsweise aus Brasilien, liegen die Kosten etwas niedriger, aber immer noch bei etwa 619 Euro pro Tonne.

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Im Gegensatz dazu kostet es nur 313 Euro pro vermiedener Tonne CO2, wenn Dieselautos verschrottet werden, und 255 Euro bei Benzinern. Dieser erhebliche Kostenunterschied macht klar, dass E-Fuels keine wirtschaftlich sinnvolle Lösung sind. Die Abwrackprämie hingegen könnte nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel entlasten.

So funktioniert die vorgeschlagene Abwrackprämie

Das in der Studie vorgeschlagene Abwrackprogramm richtet sich vor allem an Besitzerinnen und Besitzer älterer Autos. Konkret sollen Dieselautos verschrottet werden, die mindestens 15 Jahre alt sind, sowie Benziner, die 25 Jahre oder älter sind. Als Gegenleistung erhalten die Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughalter eine Prämie, die 80 % des Restwertes ihres Fahrzeugs entspricht. Je nach Fahrzeug könnten so zwischen 2000 und 6000 Euro ausgezahlt werden.

Dieses Modell soll den Umstieg auf Elektrofahrzeuge attraktiver machen. Peter Mock, Geschäftsführer von ICCT Europa, erklärt: „Bis 2030 wird es genug verfügbare Elektroautos für Verbraucher*innen geben. Eine Abwrackprämie könnte den Übergang zur E-Mobilität erheblich beschleunigen.“

49 Millionen Verbrenner auf Deutschlands Straßen

Aktuell gibt es in Deutschland noch etwa 49 Millionen Verbrennerautos. Diese hohe Zahl stellt ein großes Hindernis für die Erreichung der Klimaziele dar. Das vorgeschlagene Abwrackprogramm könnte dabei helfen, diese Zahl zu verringern und den Verkehr auf nachhaltigere Alternativen umzustellen. Auch gesundheitlich hätte das Programm Vorteile, da die Stilllegung von älteren, emissionsintensiven Autos die Luftqualität verbessern würde. Im Gegensatz würden E-Fuels keinen Beitrag zur Verbesserung der Luft leisten.

Mock erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass auch die Abwrackprämie nicht die ideale Lösung für einen nachhaltigen Verkehr sei. Sinnvoller wäre es, neue Fahrzeuge von Anfang an emissionsfrei und elektrisch zu gestalten, da dies kostengünstiger wäre, als später alte Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen. (mit dpa)

Hier geht es zur Studie

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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