Ein Dreirad, das fahren und schwimmen kann
Dieses Dreirad macht selbst vor Überschwemmungen nicht halt: Dank einer wasserdichten Kunststoffkarosserie knattert das Trike Salamander nicht nur wie jedes andere Dreirad durch das Verkehrschaos von Manila. Es kann sogar schwimmen und tuckert mit sechs Knoten ans andere Ufer.
Beherzt düst das weiße Dreirad auf das Straßenende zu. Während andere Autos umdrehen müssen, ist die Seenlandschaft, die sich am Ende der Straße auftut, für das H2O Salamander kein Problem. Etwas verlangsamt kurvt das Dreirad dann munter mit sechs Knoten, umgerechnet etwa 11 km/h, durch das Wasser, ohne dass die Insassen in ihrem orangefarbenen Overall nasse Füße bekommen. So startet das philippinische Start-up H2O Technologies ein YouTube-Video, als Werbung seiner Kickstarter-Kampagne für die Serienproduktion der wendigen kleinen Dreiräder.
7.107 Inseln, die häufig unter Wasser stehen
Die Philippinen werden häufig von tropischen Wirbelstürmen heimgesucht. Dadurch stehen oft große Teile der Landfläche, die sich über 7.107 Inseln erstreckt, unter Wasser. Dann bricht oft der Warenverkehr zusammen und muss mit Booten abgewickelt werden. Doch das Umladen kostet Zeit.
Da setzt nun H2O Technologies Inc. mit Hauptsitz in Pasig City im Großraum der Hauptstadt Manila an. Sie haben mit ihren Salamander genannten Fahrzeugen eine günstige Möglichkeit geschaffen, um sichere und saubere Mobilität auf dem Land und im Wasser zu ermöglichen. H2O hat gleich zwei Versionen der neuartigen und praktischen Amphibienfahrzeuge entwickelt, die sich vor allem in der Art des Antriebs unterscheiden.
Benzin- oder Elektroantrieb im Angebot
Die Entwickler setzen beim Typ HydrOPlus auf einen 200 Kubikzentimeter kleinen Benzinmotor, der mit seinen 13 PS auf immerhin 80 km/h beschleunigt. Für den Antrieb des zweiten Salamander-Modells setzen die Entwickler auf einen 48-Volt-Elektromotor. Dieser leistet knapp 3.000 Watt, die aus vier mit Gel gefüllten Batterien stammen. Zu Reichweite macht die Firma keine Angaben. Der Preis der beiden Modelle reicht von 6300 Euro für die Benzinversion bis zu 10.500 Euro für das E-Modell.
An Land sind die dreirädrigen Amphibienfahrzeuge in der Lage, bis zu sechs Personen zu transportieren – auch wenn es in dem kleinen Stadtflitzer dann ausgesprochen eng sein dürfte. Auf dem Wasser sollten sich nur vier Menschen in den kleinen Salamander quetschen, sonst könnte Wasser eindringen.
3,1 Meter lang, 1,7 Meter hoch und 1,5 Meter breit sind die beiden Salamander-Modelle. Ihre Konstruktion gleicht einem üblichen Dreirad, die auf Basis eines Mopeds aufbauen. Und so hat das Dreirad einen Lenker und rollte auf Mopedreifen.
Auffallend ist jedoch die weiße Kunststoffkarosserie. Boden und Seitenteile mit wasserdichten Türen machen aus der Karosserie eine Wanne, die im Wasser aufschwimmt und das Trike über Wasser hält.
Mehr als die Hälfte der Landesfläche leidet unter Überschwemmungen
Die Absatzchancen für das Amphibienfahrzeug dürften nicht schlecht stehen. Nach Angaben der Regierung sind von den 42.028 Barangays, das ist auf den Philippinen die kleinste administrative Einheit, 26.559 hochwassergefährdet. Ein riesiger Markt für H2O. Das zunächst recht bescheidene Ziel: Die Salamander-Fahrzeuge sollen in 5 Prozent der hochwassergefährdeten Barangays erhältlich sein. Das wären 1328 Bezirke. Und wenn in jedem nur zehn Modell verkauft würden …
Aber dazu müssen die Investoren erst einmal von der Idee überzeugt werden. Immerhin will H2O 350.000 US-Dollar einwerben, um mit der Serienproduktion zu beginnen. Davon ist das Start-up aber noch weit entfernt.
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