Technologie: Vehicle-to-Grid 26.10.2018, 07:00 Uhr

Elektroauto Nissan Leaf wird offizieller Energiespeicher

Der Nissan Leaf ist als erstes E-Auto dafür zugelassen worden, Teil des Stromnetzes zu werden und quasi als rollendes Kraftwerk Energie zu speichern und bei Bedarf ins Netz einzuspeisen.

Der Nissan Leaf

Der Nissan Leaf kann Teil des Stromnetzes werden, indem er Strom nicht nur zieht, sondern bei Bedarf auch wieder abgibt.

Foto: Nissan International SA

Die Elektromobilität nimmt an Fahrt auf. Die Zahl der öffentlichen Ladestationen steigt, und vor allem in den Ballungsräumen gehören E-Autos inzwischen zum gewohnten Bild. Dabei versprechen sich Energieexperten von ihnen weit mehr als eine Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Elektroautos könnten dazu beitragen, das Stromnetz zu stabilisieren. Der Nissan Leaf ist das erste Fahrzeug, das dafür alle Anforderungen erfüllt.

Erneuerbare Energien erfordern Umbau des Stromnetzes

Unsere Energieversorgung befindet sich im Wandel. Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch, und mit ihnen verändern sich grundlegende Parameter des Energiemanagements. Denn unsere Netze sind auf eine zentrale Versorgungsstruktur ausgelegt: An wenigen Standorten stehen Kraftwerke mit großer Leistung, die Strom ins Netz einspeisen. Erneuerbare Energien funktionieren größtenteils nach einem anderen Prinzip. Das heißt, die Zahl der Standorte steigt, während die jeweiligen Energiemengen deutlich unter denen herkömmlicher Kraftwerke liegen. Dementsprechend muss das Netz nach und nach auf eine dezentrale Versorgung umgestellt werden.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Das ist durchaus mit einigen Schwierigkeiten verbunden, da es zu großen Schwankungen kommen kann, die ausgeglichen werden müssen. Parallel sind erneuerbare Energien mit dem Problem behaftet, dass die Stromproduktion, zumindest bei Windkraft und Photovoltaik, vom Wetter abhängt, und oftmals zu Zeiten am größten ist, wenn wenig Energie verbraucht wird. Effiziente Lösungen für Energiespeicher sind daher dringend erforderlich, um die Energiewende voranzutreiben. Elektroautos schätzen Experten als ein wichtiges Werkzeug ein, um all diesen Ansprüchen gerecht zu werden.

Das Prinzip nennt sich Vehicle-to-Grid, also Fahrzeug ans Netz. Dabei werden die E-Autos über die Ladestation mit dem Stromnetz verbunden. Das Besondere daran ist, dass sie auf der einen Seite mit Strom „betankt“ werden – im Idealfall stammt er von erneuerbaren Energien. Auf der anderen Seite dienen ihre Batterien als Energiespeicher und können Strom bei Bedarf wieder ans Netz abgeben. Dafür sind unter anderem ausgeklügelte Software-Lösungen erforderlich, die zum Beispiel sicherstellen, dass dem Fahrer für die geplanten Touren genug Energie zur Verfügung steht.

Versorgungssicherheit: Elektroautos werden zu Kraftwerken

Der Nissan Leaf ist das erste deutsche Elektroauto, dass alle regulatorischen Anforderungen eines Übertragungsnetzbetreibers erfüllt, um in das deutsche Stromnetz integriert zu werden. Damit gilt das Auto als Regelkraftwerk. Die Projektpartner sprechen von einem „Durchbruch“ für die Vehicle-to-Grid-Technik. Beteiligt ist natürlich nicht nur Nissan. Als Übertragungsnetzbetreiber ist Amprion mit an Bord, der Technologiekonzern The Mobility House hat eine Technologie geliefert, die das Laden und Abgeben des Stroms steuert und seine Überwachung ermöglicht. Getestet wird das System vom Energieversorger Enervie, der das Pilotprojekt auf seinem Firmengelände in Hagen ins Stromnetz integriert.

Eine wichtige Voraussetzung ist zudem der Ladeanschluss CHAdeMO, der die bidirektionale Ladetechnik überhaupt erst ermöglicht. „Wir glauben fest an eine emissionsfreie Zukunft“, sagt Guillaume Pelletreau, Vizepräsident und Managing Director von Nissan Center Europe. „Entsprechend stolz sind wir auch darauf, dass der Nissan Leaf als erstes Elektroauto überhaupt zur Stabilisierung von Netzfrequenzen zugelassen wurde. Seine Batterien können einen wichtigen Beitrag zur Energiewende in Deutschland und zu einer nachhaltigen Zukunft leisten.“

Weiterführende Themen:

Die Elektroflotte deutscher Hersteller

Die private Tankstelle für E-Autos

Kabelloses Ladesystem im Flottentest

 

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.