Elektrofahrzeug soll 650 km/h schnell und 1500 km weit fahren können
Es soll nur 600 Kilogramm wiegen, auf 650 km/h beschleunigen und eine Reichweite von 1500 Kilometern haben: ein neues Elektroauto eines Schweizer Autoingenieurs. Das Geheimnis dieser Rekordwerte: der Elektroflitzer ist geformt wie eine Flugzeugnase und kostet 56 Millionen Euro.
Weltweit verschwenden Autos gigantische Mengen an Treibstoff, 45.000 Liter pro Sekunde, sagt Peter Acabion. Der Schweizer Tüftler und Autobauer macht dafür die Form der Fahrzeuge verantwortlich. Sie ähnelten immer noch der guten alten Postkutsche, trotz heute weitaus höherer Geschwindigkeiten. Wenn sie über die Straße flitzen erzeugen sie gewaltige Turbulenzen, die den Luftwiderstand und damit den Spritverbrauch massiv erhöhen.
Vorbild der Autobauer dürfe nicht mehr die Kutsche sein, sondern das Flugzeug, sagt Acabion. Mit seinem GTBO, einem Zweisitzer, der wie ein verkleidetes Tandem mit Stützrädern aussieht, hatte er bereits den Beweis angetreten, dass es funktioniert. Er ähnelt der Nase eines Jets und begnügt sich mit 2,5 Litern Benzin auf 100 Kilometer – obwohl er eine Geschwindigkeit von 450 Kilometer pro Stunde erreichen kann.
Elektroflitzer Da Vinci soll auf 650 km/h beschleunigen
Jetzt will er noch eins draufsetzen. Da Vinci heißt das Fahrzeug, das Acabion derzeit konzipiert. Es soll wieder ein Zweisitzer werden, allerdings von Elektromotoren angetrieben. Als Spitzengeschwindigkeit peilt er 650 km/h an. Es wird 6,3 Meter lang, 1,9 Meter breit und 1,55 Meter hoch sein. Weil Acabion überall Gewicht spart, wird das Auto, das in jedem Science-Fiction-Film fahren könnte, einschließlich Batterien nur 600 Kilogramm wiegen.
Der Energieverbrauch entspricht 0,2 Liter Benzin pro 100 Kilometer. Die Motoren haben eine Leistung von insgesamt 600 Kilowatt. Mit einer Batterieladung soll das Fahrzeug 1500 Kilometer weit kommen. Tempo 500 soll es in weniger als 30 Sekunden schaffen.
Da Vinci soll 56 Millionen Euro kosten
26 Da Vincis will Acabion in seiner Luzerner Werkstatt bauen. Dafür nimmt er sich ebenso viele Jahre Zeit. Stolze 56 Millionen Euro soll das erste Modell Wert sein, das verlost wird. Um teilzunehmen, muss der Interessent zwischen fünf und 2000 Euro in den Lostopf werfen. Wer nicht gewinnt, bekommt einen gewissen Nachlass auf den späteren Kaufpreis, den Acabion noch nicht nennt. Wie ein 600-Kilowatt-Motor so wenig Strom verbrauchen kann, verrät der Tüftler nicht, der früher bei diversen Autoherstellern Produktionsprozesse nach dem japanischen Kaizen-Modell optimiert hat.
Der Da Vinci ist, wie der GTBO, ein Zweisitzer. Doch Acabion denkt bereits an eine Limousine mit sechs Sitzen, die stolze 8,8 Meter lang und in großen Stückzahlen produziert werden soll. Damit das Fahrzeug auf einen normalen Parkplatz passt, zieht es gewissermaßen den Schwanz ein, der ohnehin nur der Aerodynamik dient. Dann ist das Fahrzeug noch fünf Meter lang.
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