Elektromotor Go-e macht jedes Fahrrad zum Pedelec
Zwei Österreicher sind mit einem Elektromotor für Fahrräder am Start. Das Besondere: ONwheel von Go-e ist zum Nachrüsten gedacht und passt an jedes Bike. Die Batterie soll 60 km lang halten. Das derart aufgerüstete Fahrzeug kommt auf eine Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h.
Ein Zweitakt-Hilfsmotor für Fahrräder, den das französische Unternehmen Solex 1940 erstmals vorstellte, war das Vorbild von Frank Fox und Peter Pötzi. Die beiden Österreicher haben einen Hilfsmotor für Fahrräder entwickelt, der, wie das Solex-Produkt, die Motorkraft per Reibrolle aufs Rad überträgt. Das ist allerdings die einzige Gemeinsamkeit. Go-e ist ein zeitgemäßer Elektromotor, der, anders als die Solex-Unterstützung, die das Vorderrad antrieb, aufs Hinterrad wirkt. Montiert wird er unter dem Rahmen.
Minutenschnelle Montage
Nur wenige Minuten dauert es, bis die Halterungen für Motor und Batterie montiert sind, die ihren Platz dort findet, wo sonst meist die Trinkflasche befestigt ist. Damit diese Teile nicht gestohlen werden können lassen sie sich per Klickverschluss sekundenschnell lösen und wieder befestigen. Weil allein der Antrieb 800 g wiegt ist das nicht sonderlich komfortabel. Ersatzweise lässt sich der Motor auch per PIN-Code blockieren.
Ausgeliefert wird das Set mit einer Motorleistung von 250 W. Das reicht für Tempo 25 auf ebener Straße. Mit Knöpfen auf einem Bedienelement, das an der Lenkstange befestigt wird, kann die Leistung auf maximal 800 W gesteigert werden. Damit erreicht das Rad 45 km/h. Der Lithium-Ionen-Akku liefert 200 Wh. Das soll für 60 km reichen, allerdings wohl nur dann, wenn der Radler einen großen Teil der Arbeit selbst leistet. Mit Hilfe des Bedienelements lässt sich der Motor auch vollkommen abschalten.
Auch Systemsteuerung über App möglich
Es geht allerdings auch ohne die Knöpfe an der Lenkstange. Go-e hat eine App entwickelt, mit der sich das System via Bluetooth ebenfalls steuern lässt. Zusätzlich informiert sie über die gefahrene Geschwindigkeit, den Ladezustand des Akkus und bietet eine Navigationshilfe an.
Die Reibrolle berührt den Reifen nur, wenn der Radler in die Pedale tritt. Im Leerlauf oder bei Bergabfahrten klappt sie weg. Das reduziert den Verschleiß, der dennoch höher ist als beim normalen Radeln. Damit die Rolle ihre Kraft übertragen kann muss sie eine Winzigkeit schneller laufen als das Rad. Dieser Schlupf trägt, ebenso wie der Untergrund, Material ab.
Die beiden Entwickler aus Feldkirchen haben auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter innerhalb weniger Tage mit gut 110.000 € mehr als doppelt so viel eingesammelt wie sie für den Produktionsstart benötigen. Bereits im Oktober sollen die ersten Hilfsantriebe ausgeliefert werden. Die ersten Go-e-Unterstützer erhalten den Hilfsantrieb für 399 €. Später wird es teurer.
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