Eurobike startet: E-Bikes bleiben der Megatrend
Was die IAA für Autofans ist, bedeutet die Eurobike in Friedrichshafen für Fahrradfans: 1.350 Aussteller aus der ganzen Welt stellen ab Mittwoch ihre Neuheiten rund ums Fahrrad vor. Klarer Trendsetter bleiben E-Bikes: Die Modelle werden hochwertiger und teurer. Und die Reichweite steigt.
Die weltweit wichtigste Fahrradmesse, die Eurobike in Friedrichshafen am Bodensee, ist ab Mittwoch für Fachbesucher geöffnet, am kommenden Wochenende (3./4. September) auch für das Publikum. In 13 Messehallen präsentieren 1.350 Aussteller, genauso viele wie auf der Eurobike 2015, präsentieren auf über 100.000 Quadratmetern ihre Neuentwicklungen. Allein 46.000 Fachbesucher werden von Mittwoch bis Freitag und 35.000 Besucher an den beiden Publikumstagen erwartet.
Wenn das Publikum am kommenden Wochenende zur Messe eingeladen ist, stehen nicht nur Fahrräder und Technik im Mittelpunkt, sondern auch Show und Selbstfahren. Mehr als 3.000 Testräder stehen zur Verfügung, um auf zahlreichen Testparcours ausprobiert zu werden. Elf Areas bieten eine riesige Spielwiese an Neuheiten, Testmöglichkeiten und Rahmenprogramm.
Vom Mountainbike-Event zur globalen Branchenplattform
„Der zusätzliche Fokus auf Fahrradfans sowie der Ausbau der Test- und Event-Angebote sind ein Meilenstein in der Entwicklung der Eurobike“, erläutert Projektleiter Dirk Heidrich. „In den letzten 25 Jahren hat sich die Eurobike von einem reinen Mountainbike-Event zu einer globalen Branchenplattform entwickelt.“
Vor allem das elektrisch betriebene Fahrrad steht im Mittelpunkt der Hersteller. Das ist kein Wunder: Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 535.000 E-Bikes verkauft. Das war Rekord. Und 2016 dürfte der E-Bike-Absatz trotz schlechtem Wetter auf ähnlich hohem Niveau liegen. Dann wären über drei Millionen Pedelecs in Deutschland unterwegs. Die Elektromobiliät ist auch in Deutschland längst Realität. Nur hat sie zwei und nicht vier Räder.
Ein Trend ist dabei klar erkennbar: Die Käufer interessieren sich deutlich stärker für hochwertigere Modelle, die mehr kosten und größere Reichweiten haben. Dabei nimmt der Anteil insbesondere von sportlichen Rädern wie Mountainbikes deutlich zu, die mit Elektromotor ausgestattet sind. Und dabei werden die Antriebe auch immer kleiner.
Bei der Tour de France machten sorgten Elektromotoren für Aufsehen, die im Rahmen untergebracht sind und als verbotenes technisches Doping gelten. Trotz intensiver Suche wurde aber kein manipuliertes Rad bei der Tour entdeckt.
Dafür gibt es jetzt die ersten Serienräder mit zwei Akkus. Der Elektronikkonzern Bosch stellt auf der Eurobike mit dem Dual Battery Concept die Idee eines zweiten Akkus vor, der die Reichweite verdoppeln soll. Interessant ist auch das neue Update für das grafische E-Bike-Display Nyon. Es stellt die Reichweite auf der dargestellten Karte je nach umliegender Gelände-Topografie und Fahrbahnoberfläche nicht als gleichmäßigen Kreis dar, sondern als unregelmäßig verlaufende weiße Fläche.
Der Komponentenhersteller Sram stellt eine Schaltung vor, die für Pedelecs optimiert ist. Der Clou der neuen Komponentengruppe EX1 ist die Reduzierung auf ein Kettenblatt vorne und acht Ritzel hinten. Den dadurch gewonnenen Raum nutzt Sram für breitere Ketten und Zahnräder aus gehärtetem Werkzeugstahl, die mit den hohen Kräften am E-Bike besser zurechtkommen.
„Packster“ nimmt es mit Europalette auf
Und mit Elektrounterstützung lassen sich auch inzwischen Transportaufträge mit dem Rad erledigen. So bietet der Darmstädter Hersteller Riese & Müller mit dem E-Cargo-Rad Packster eine Lösung mit einer ebenen Ladefläche an, die es in XL-Ausführung sogar mit einer Europalette aufnimmt.
Das neue Lenkgestänge des ab Oktober lieferbaren Lastenrad verläuft mittig-geschützt und erleichtert so das Rangieren enorm. Alternativ zur Europalette können auch zwei große Kindersitzplätze montiert werden. Das Packster ist als 25 und 45 km/h Pedelec erhältlich und kostet mindestens 3.999 Euro.
Smarte Kühlbox für die Kaltgetränke
Ein wirklich sehr smartes Zubehör für die nächste große Runde bietet der Taschenspezialist Ortlieb seinen Kunden an. Die „Rack-Box“ genannte Kühlbox hat ein Ladevolumen von 18 Litern und nimmt bis zu 10 kg an Ladung auf. Damit wird jede Radtour zum herrlich entspannten Vergnügen. Die smarte Tasche wird einfach auf dem Gepäckträger montiert. Dank des Volumens eignet sich die 100 Euro teure Kühlbox auch ideal für den Frischeeinkauf an der Kühltheke.
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