Eyetracking-System schlägt bei gefährlichem Sekundenschlaf Alarm
Fraunhofer Forscher haben eine neue Generation des Schlafwarners für Autofahrer entwickelt: Mit einer Infrarotkamera beobachtet der Micro-Sleep-Alerter die Augenbewegungen des Fahrers und schlägt bei Sekundenschlaf Alarm. Befestigen lässt sich das Gerät auch nachträglich wie ein Navigationssystem an der Windschutzscheibe.
Jeder vierte tödliche Pkw-Unfall auf deutschen Autobahnen entsteht nach Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) durch Sekundenschlaf des Fahrers. Zu den Ursachen gehören Stress und hohe Belastung durch langes Fahren, Schlafdefizit, Alkohol und das Ignorieren des Biorhythmus‘. Doch auch in ausgeruhtem Zustand kann das gefährliche Phänomen auftreten.
Forscher des Fraunhofer Institutes für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau haben deswegen den Schlafwarner Micro-Sleep-Alerter entwickelt, den sie auf der Fachmesse SafetyExpo in Aschaffenburg vorstellen.
Eyetracking-System beobachtet Pupillen des Fahrers
Auf den ersten Blick sieht der Schlafwarner wie ein Navigationsgerät aus und kann auch genauso einfach im Auto installiert werden. Das integrierte Eyetracking-System ist mit einer Infrarotkamera ausgestattet, die die Pupillenkontur des Fahrers während der gesamten Fahrt kontrolliert. Mit 60 Bildern pro Sekunde verfolgt das System auch kontinuierlich die Blickrichtung der Augen.
Der Fahrer erfährt durch die Kamera keinerlei Nachteil, denn die Infrarotbeleuchtung ist unsichtbar und blendet daher auch nicht. Schließt der Fahrer seine Augen für länger als eine halbe Sekunde, schlägt das Gerät mit einem lauten Ton Alarm.
Kamera erkennt Augenbewegungen auch in der Nacht
Die installierte Infrarotkamera funktioniert bei jeder Tages- und Nachtzeit, da sie unabhängig von der Umgebungsbeleuchtung arbeitet. Sogar bei absoluter Dunkelheit erkennt das Gerät somit die Augen des Fahrers zuverlässig. Auch Brillenträger können sich auf die Unterstützung des Systems verlassen.
Die Forscher des Ilmenauer Fraunhofer IDMT haben sich zum Ziel gesetzt, verschiedene Phasen der Müdigkeit zu identifizieren und Fahrer künftig noch vor Eintritt des Sekundenschlafes rechtzeitig zu warnen.
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