Siemens liefert die Technik 15.10.2014, 07:11 Uhr

Fahrerlos durch Paris: Die Metro 14 wird um sechs Kilometer verlängert

Paris will die fahrerlose Metrolinie 14 von neun auf 15 Kilometer erweitern. Die Technik für die neue, sechs Kilometer lange Strecke wird Siemens liefern, entschied der Pariser Verkehrsbetrieb RATP. Die vier neuen Stationen sollen 2019 in Betrieb genommen werden. 

Ein Junge in einer fahrerlosen Metro genau dort, wo sonst der Fahrer sitzt: Die Pariser Metro betreibt zwei Linien mit fahrerlosen Zügen. In der Spitze ermöglicht die Technik einen 85-Sekunden-Takt, der mit gewöhnlichen Zügen nicht zu schaffen ist.

Ein Junge in einer fahrerlosen Metro genau dort, wo sonst der Fahrer sitzt: Die Pariser Metro betreibt zwei Linien mit fahrerlosen Zügen. In der Spitze ermöglicht die Technik einen 85-Sekunden-Takt, der mit gewöhnlichen Zügen nicht zu schaffen ist.

Foto: Siemens

Die U-Bahn-Linie 14 verbindet Paris von der Station Saint-Lazare im Nordwesten der Stadt mit der Station Olympiades im Südosten. Acht Kilometer und neun U-Bahn-Stationen in sieben Minuten schafft diese moderne Bahn. Fahrgäste können sogar im Fahrerhaus einsteigen – denn einen Fahrer hat diese Metro-Linie 14 nicht. Sie fährt vollautomatisiert und ohne Fahrer.

Jetzt soll diese bestehende fahrerlose Strecke um ein neues Teilstück mit vier weiteren Stationen in Richtung Süden der Stadt verlängert werden. Siemens erhielt den entsprechenden Auftrag für die Ausrüstung der Bahnlinie. Die Pariser Verkehrsbetriebe Régie Autonome des Transports Parisiens (RATP) werden Siemens für die Technik 45 Millionen Euro überweisen. Das neue Teilstück soll 2019 in Betrieb genommen werden.

Einfahrt fahrerloser Metros unter die Avenue des Champs-Élysées in Paris: Die Metro 1 ist die am stärksten frequentierte Linie in Paris. Sie verbindet auf rund 17 Kilometern den Osten und Westen der Stadt und befördert bis zu 725.000 Fahrgäste täglich. Jetzt wird auch die Linie 14 verlängert und mit Siemens-Technik ausgestattet.

Einfahrt fahrerloser Metros unter die Avenue des Champs-Élysées in Paris: Die Metro 1 ist die am stärksten frequentierte Linie in Paris. Sie verbindet auf rund 17 Kilometern den Osten und Westen der Stadt und befördert bis zu 725.000 Fahrgäste täglich. Jetzt wird auch die Linie 14 verlängert und mit Siemens-Technik ausgestattet.

Quelle: Siemens

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Siemens ist Marktführer, wenn es darum geht, Bahnlinien mit Signaltechnik für den fahrerlosen Betrieb aufzurüsten. Hierfür setzt das Unternehmen das automatische Zugsicherungssystem Trainguard MT mit der Communication Based Train Control-Technologie ein. Auch bestehende U-Bahn-Strecken können damit ausgestattet werden.

Kapazitätssteigerung durch fahrerlose Züge um 50 Prozent

Vollautomatische Züge können in deutlich engerer Taktdichte verkehren als herkömmliche Züge. In Paris fahren die fahrerlosen Bahnen inzwischen im Abstand von nur 85 Sekunden. Per Knopfdruck können sogar zusätzliche Züge in Taktlücken eingesetzt werden, wenn es zu erhöhtem Passagieraufkommen kommt.

Neben der Linie 14 fährt auch die Linie 1 in Paris fahrerlos mit dem Zugsicherungssystem Trainguart MT. Es ist die Metro-Linie, die besonders viel von den Touristen genutzt wird, da sie an sämtlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei kommt. Sie befördert etwa 725.000 Menschen täglich mit 49 fahrerlosen Fahrzeugen.

Siemens rüstet eine weitere Metro-Strecke in Paris mit Technik für den fahrerlosen Betrieb aus. Deutlich zu sehen: Passagiere dort, wo normalerweise der Fahrer sitzt. 

Siemens rüstet eine weitere Metro-Strecke in Paris mit Technik für den fahrerlosen Betrieb aus. Deutlich zu sehen: Passagiere dort, wo normalerweise der Fahrer sitzt. 

Quelle: Siemens

Besonders in Großstädten steigt der Bedarf an Transportmöglichkeiten des öffentlichen Verkehrs stetig an. Mit der Automatisierung der U-Bahnen lassen sich die Effektivität und Effizienz der Züge verbessern und die Auslastung der Schienen um bis zu 50 Prozent steigern.

Das System nimmt Berechnungen der Streckendaten vor, so dass das System genau weiß, an welchen Strecken beschleunigt oder gebremst werden muss. Das System ist daher besonders energieeffizient und pünktlich..

Siemens hat weltweit 250 Kilometer ausgerüstet

Siemens hat weltweit schon zahlreiche fahrerlose Metrolinien mit einer Gesamtstrecke von 250 Kilometern ausgebaut. Mit seinem vollautomatischen Trainguard MT-System fahren U-Bahnen in Barcelona, Sao Paulo, Algier, Paris, Guangzhou und Nürnberg.

In Nürnberg fährt die erste fahrerlose Bahn Deutschlands

In Deutschland ging im Juni 2008 die erste fahrerlose vollautomatische U-Bahn in Nürnberg in Betrieb. In der Hauptverkehrszeit fährt die Bahn im 100-Sekunden-Takt. Im Normalverkehr gilt eine Taktdichte von 200 Sekunden.

Jede Bewegung der fahrerlosen Metro-Züge wird im Kontrollzentrum überwacht.

Jede Bewegung der fahrerlosen Metro-Züge wird im Kontrollzentrum überwacht.

Quelle: RATP

Fahrerlose Metrolinien gibt es seit November 2011 auch in Algerien mit 10 Stationen auf einer Streckenlänge von 9 Kilometer. Die U-Bahnlinie L9 in Barcelona fährt seit 2009 fahrerlos auf 49 Kilometern mit 50 Stationen. Etwa 330.000 Menschen nutzen diese Verbindung täglich.

In Südamerika hat Siemens die Linie 4 im brasilianischen Sao Paolo auf die erste vollautomatische fahrerlose Metrolinie mit der entsprechenden Signaltechnik umgerüstet. 11 Stationen verbinden eine Strecke von 12,8 Kilometer und sollen im ausgebauten Zustand künftig 900.000 Fahrgäste transportieren.

Im Oktober 2013 erhielt der Siemens-Konzern auch von Saudi-Arabien den Auftrag, in der Fünfmillionen-Stadt Riad gleich zwei fahrerlose U-Bahnlinien zu bauen – mit extra großen Klimaanlagen.

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

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