Idee aus Frankreich 09.07.2015, 08:54 Uhr

Fahrradhelm Loki ist zugleich ein Fahrradschloss

Einen Fahrradhelm, mit dem man zugleich sein Fahrrad abschließen kann, haben zwei französische Produktdesigner entwickelt. Der Helm blockiert, richtig montiert, das Vorderrad.

Bei einer Tourpause wird der Fahrradhelm Loki ganz einfach zum Fahrradschloss umfunktioniert und blockiert das Vorderrad.

Bei einer Tourpause wird der Fahrradhelm Loki ganz einfach zum Fahrradschloss umfunktioniert und blockiert das Vorderrad.

Foto: renauddardaine.com

Gelegenheit macht Diebe: Im Jahr 2013 meldeten knapp 317.000 Fahrradfahrer ihren rollenden Begleiter bei der Polizei als gestohlen. Die meisten Diebstähle werden in den 80 größten deutschen Städten gemeldet. Dort verschwinden gut die Hälfte aller in der Bundesrepublik Deutschland gestohlenen Räder. Hochsaison für die Klauerei sind die Monate Mai bis August. In diesen vier Monaten geschehen rund 45 Prozent aller in Deutschland angezeigten Diebstähle. Von einer Aufklärungsquote darf nicht geredet werden. Nur jedes zehnte gestohlene Fahrrad kommt nach polizeilichen Ermittlungen zu seinem rechtmäßigen Besitzer zurück.

Interner Mechanismus an der Helmrückseite blockiert das Vorderrad

Allzu oft machen die Radler es den Dieben aber auch zu leicht, weil sie das Fahrrad nicht abschließen. Vielen Freizeitradlern ist es zu nervig, ein klobiges Schloss mit sich herum zu schleppen. Da kommt die Produktidee aus Frankreich gerade recht.

Die französischen Produktdesigner Renaud Dardaine und Maxime Le Ruyet haben den Helm Loki entworfen, der zugleich ein Fahrradschloss ist.

Die französischen Produktdesigner Renaud Dardaine und Maxime Le Ruyet haben den Helm Loki entworfen, der zugleich ein Fahrradschloss ist.

Quelle: renauddardaine.com

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Die beiden französischen Produktdesigner Renaud Dardaine und Maxime Le Ruyet haben den Helm Loki entwickelt, mit dem sich ein Fahrrad auch sichern lässt. Dank eines internen Mechanismus’ an der Helmrückseite kann der Radfahrer das Vorderrad blockieren.

Licht ist in der Helmrückseite integriert

Das Ziel der beiden Designer war es, eine ästhetisch spannende Alternative zum herkömmlichen Fahrradhelm zu kreieren. Das ist ihnen mit Loki gelungen. Der graue Helm aus Kunststoff und Leder erinnert ein wenig an die Kopfbedeckungen, die Wachtmeister in den fünfziger Jahren trugen. Ein in die Rückseite des Helms integriertes Licht sorgt dafür, dass der Radler auch bei einer Nachtfahrt nicht übersehen wird.

Mix aus modischen Hut und sicheren Helm

Dardaine und Le Ruyet bezeichnen Loki als eine Mischung aus modischem Hut und sicherem Helm. „Als ich ein Kind war, gab es immer Krieg mit meiner Mutter, wenn ich mich auf eine Radtour begeben wollte“, berichtet Renaud Dardaine. „Sie rief immer: ‚Nimm deinen Helm mit‘. Mit Helm zu fahren war nicht cool und der Helm war hässlich und nicht bequem.“ Das soll sich mit Loki nun ändern. Natürlich finden Dardaine und Le Ruyet ihren Helm cool.

Mit Loki auf dem Kopf kann dem Radler im Straßenverkehr nicht mehr viel passieren. Am Ziel angekommen, blockiert Loki das Vorderrad.

Mit Loki auf dem Kopf kann dem Radler im Straßenverkehr nicht mehr viel passieren. Am Ziel angekommen, blockiert Loki das Vorderrad.

Quelle: renauddardaine.com

Dardaine studiert derzeit im letzten Jahr eines fünfjährigen Master-Studiengangs Produktdesign an der School of Design im französischen Nantes. Maxime Le Ruyet hat bis vor zwei Jahren an der gleichen Universität ebenfalls Produktdesign studiert.

Einen eher pragmatischen Diebstahlschutz haben vier Amerikaner im vergangenen Jahr entwickelt. Seatylock heißt das Projekt, in dem der Fahrradsattel nach der Tour einfach zum Fahrradschloss mutiert. Unter dem Sattel verbirgt sich ein Faltschloss von einem Meter Länge, welches locker um jeden Laternenmast passt. Drei chilenische Studenten dachten den Diebstahlschutz in aller Konsequenz zu Ende: Sie bauten mit dem diebstahlsicheren Fahrrad Yerka, ein Fahrrad, welches sich selbst abschließt.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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