Fahrradreifen in Formel-1-verdächtigem Tempo reparieren
Eine Reifenpanne beim Fahrrad – und statt Radeln steht erstmal eine langwierige, dreckige und manchmal auch frustrierende Reparatur an, für die man auch noch allerhand Werkzeug braucht. Das muss nicht sein, hat sich eine Gruppe Radfahrer gedacht, und mit Patchnride ein Gerät entwickelt, mit dem sich Löcher innerhalb von 60 Sekunden schließen lassen – auch unterwegs.
Fahrradfahren könnte so schön sein! Wenn da nicht diese kleinen fiesen Etwasse wären, die einem schnell die ganze Tour versauen können, obwohl sie eigentlich aus nichts bestehen: Löcher. Und in der Folge ein platter Reifen. Damit muss sich wohl jeder Radler regelmäßig herumschlagen. Zur Weiterfahrt führen mehrere Wege: Entweder, man betraut den Fahrradschrauber seines Vertrauens mit der Reparatur, was in der Regel Zeit und Geld kostet, oder man macht sich selbst an die Arbeit: Rad ausbauen, Reifen runter, Schlauch runter, neuen Schlauch drauf, Reifen wieder zurück, Rad einbauen und aufpumpen. Und dann müssen Kleidung und Finger wieder von Dreck und Öl befreit werden. Selbst für einen Flicken muss erstmal der Reifen zumindest verschoben werden. Zeit kostet auch das, und oft auch Geld. Wenn dann am Ende auch noch das Rad schief sitzt – spätestens dann ist der Frust da.
Passend für Löcher von bis zu drei Millimetern Größe
Abhilfe verspricht Patchnride: Das neue Werkzeug aus den USA, das laut Firmenwebsite von einer Gruppe begeisterter Fahrradfahrer entwickelt wurde, verspricht eine Reifenreparatur innerhalb von maximal 60 Sekunden, auch unterwegs. Das sagt auch schon der Name: „Patchnride“ bedeutet so viel wie „flicken und weiterfahren“. Dafür muss man die Spitze des Geräts mit einer Drehbewegung in das Loch von bis zu drei Millimetern Größe stecken.
Ein Schieberegler sorgt dafür, dass ein Flicken mitsamt Klebstoff zwischen der Innenseite des Reifens und dem Schlauch genau auf dem Loch platziert wird. Ein wenig Druck mit dem Daumen fixiert den Flicken, und wenn der Schlauch wieder aufgepumpt ist, sorgt der Luftdruck für einen zuverlässigen Sitz – und weiter geht‘s. Die Hersteller betonen, dass die ganze Reparatur nicht länger als 60 Sekunden dauert – abgesehen vom Pumpen, dass sie wohl nicht mit einberechnet haben.
Auch für das Auffinden des Lochs gibt es Hilfe: Dafür lässt sich der mitgelieferte Leak Detector (Lochsucher), bestehend aus einem feuchten Tuch und ein wenig Flüssigkeit, verwenden. Die Flüssigkeit wird dort auf den Reifen aufgetragen, wo man das Loch ungefähr vermutet. Kleine Bläschen zeigen an, wo Luft aus dem Reifen austritt – also fast so wie bei der klassischen Wasserschüssel-Lösung, nur ohne Schüssel.
Ohne Luftpumpe geht gar nichts
Das ganze Gerät ist gerade einmal gut zwölf Zentimeter lang und wiegt etwa 100 Gramm, lässt sich also auf jede Fahrradtour mitnehmen. Allerdings sollte man früh genug für Nachfüllpatronen, die so genannten Patch Pots, sorgen, die die Flicken enthalten und jeweils nur einmal verwendbar sind.
Ganz billig ist der Spaß nicht: Im Vorverkauf ist der Patchnride mit zwei Patch Pods und zwei Leak Detectors für 25 Dollar plus Versand zu haben, der Ladenpreis ab Herbst 2014 wird auf etwa 50 Dollar geschätzt. Ersatzpatronen sollen um die zwölf Dollar kosten. Nicht im Preis enthalten ist eine Luftpumpe, die aber unbedingt mit in die Satteltasche sollte. Sonst heißt es am Ende doch noch: „Wer sein Rad liebt, der schiebt.“
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