Lichttechnologie für Autos 03.01.2014, 12:45 Uhr

Fernlicht: Laser sind dreimal stärker als LED-Dioden

Im Autobau steht eine neue Lichttechnologie in den Startlöchern: Dabei kommen Laserdioden mit nur wenigen Mikrometern Durchmesser zum Einsatz. Sie sind dreimal so stark wie LED-Dioden und können die Straße auf 500 Metern ausleuchten. Kameras und Sensoren sorgen dafür, dass Fußgänger nicht geblendet werden.

Bislang kommt das Laserlicht nur im Showcar des Audi Sport quattro zum Einsatz. Zwar scheint die Serienproduktion beschlossene Sache. Doch der Zeitpunkt steht noch nicht fest.

Bislang kommt das Laserlicht nur im Showcar des Audi Sport quattro zum Einsatz. Zwar scheint die Serienproduktion beschlossene Sache. Doch der Zeitpunkt steht noch nicht fest.

Foto: Audi

Audi präsentiert auf der Consumer Electronics Show (CES) im Januar in Las Vegas den neuen Audi Sport quattro laserlight concept. „Das neue Showcar demonstriert auf vielen Ebenen technischen Vorsprung“, sagt Professor Ulrich Hackenberg, Vorstandsmitglied der Audi AG und zuständig für technische Entwicklung. „Wir haben e-tron-Technologie mit 515 kW und einem Verbrauch von nur 2,5 l/100 km; Laserscheinwerfer, die mit ihrer Leistung alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen und neue Anzeige- und Bediensysteme mit wegweisender Elektronikperformance an Bord. Wir zeigen hier die Zukunft von Audi.“

Laserlicht-Technik ist absolutes Neuland im Automobilbau

Das Aufregendste an dem bunten Strauß von technischen Details und Neuerungen ist die Lichttechnik. Audi setzt dabei auf eine Kombination aus Matrix-LED und Laserlicht. Im Innern der Scheinwerfer sind je zwei flache, trapezförmige Körper zu erkennen. Der äußere erzeugt über Matrix-LEDs und eine Blende das Abblendlicht, der innere das Laser-Fernlicht.

Und dieses Laser-Fernlicht hat es in sich: Es ist dreimal so lichtstark wie die selbst noch längst nicht zum Standard gewordene LED-Technik. „Die Streckenreichweite liegt bei 500 Metern und damit doppelt so weit wie beim LED-Fernlicht“, sagt Audi-Sprecher Joseph Schloßmacher. Die Laserdioden des Fernlichts sind noch einmal wesentlich kleiner als LED-Dioden, ihr Durchmesser beträgt nur wenige Mikrometer, also wenige tausendstel Millimeter.

„Damit kommen wir dem Ideal der punktförmigen Lichtquelle näher“, so Schloßmacher. Farblich ist das Laserlicht nah an den bläulich-weißen Tönen der LED-Technik, was der Ermüdung des Fahrers vorbeugt. Zudem leuchten die Laserdioden die Straße mit Hilfe von Kameras und Sensoren sehr variabel aus. „Blendgefährdete Personen, ob Fußgänger oder im Gegenverkehr, werden buchstäblich ausgeblendet“, erklärt der Audi-Sprecher.

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Sportwagen R18 etron startet in Le Mans mit Laserlicht

Einerseits steht der Audi-interne Beschluss fest, das Laserlicht künftig in Serien-Audis einzubauen, einzig der Zeitpunkt ist noch offen. „Andererseits sind wir auf die Reaktionen der Messebesucher gespannt, die für die noch ausstehenden Entscheidungen über die Serienproduktion des Autos wichtig sein werden“, sagt Schloßmacher.

Audi hat gute Chancen, der erste Autobauer mit einem Laserlicht-Auto am Markt zu werden. Definitiv zum Einsatz kommt das neue Laserlicht in diesem Jahr im Le-Mans-Rennwagen des Ingolstädter Herstellers. Der R18 etron quattro wird im Juni mit den messerscharfen Licht-Lasern seine Piste beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans ausleuchten.

In 3,7 Sekunden auf 100 Stundenkilometer

Richtig krachen lässt es Audi beim Sport quattro unter der Motorhaube des Hybridcoupés. Als Verbrennungsmotor dient ein Vierliter-V8. Er hat 560 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment. Dazu gesellt sich ein scheibenförmiger Elektromotor, der 150 PS abgibt und von einer 14,1 kW/h starken Lithium-Ionen-Batterie gespeist wird.

Rein elektrisch betrieben bleibt der Kraftprotz schon nach 50 Kilometern stehen. Fährt man den Boliden hybrid, so kommt er mit einem Normverbrauch von 2,5 Litern auf 100 Kilometern aus und emittiert lediglich 59 Gramm Kohlendioxid je gefahrenen Kilometer. Im Sportmodus kann der Verbrenner seine ganze Kraft demonstrieren. Dann sprintet der Quattro in 3,7 Sekunden auf 100 Stundenkilometer und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 305 Stundenkilometern.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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