Fliegende Kugelkamera 08.12.2015, 14:29 Uhr

Fleye: Diese Drohne ist programmierbar, stoßfest und schützt die Finger

Mit dieser Drohne könnten Sie sogar Pogo tanzen. Denn Fleye hat etwas, das andere Drohnen nicht haben: einen buchstäblichen Rundumschutz. Die Hardware und die scharfkantigen Rotoren stecken in einem Gehäuse, das an einen Schnellkochtopf erinnert. Fleye kann nicht nur filmen, sondern für alle möglichen Aufgaben programmiert werden.

Achtung Drohne vor der Haustür. Aber eine spezielle, wie schon die Kugelform zeigt. Fleye kann man auch schon mal zu nah kommen. Denn die Hardware und die scharfkantigen Rotoren stecken in einem Gehäuse. Das schützt vor Verletzungen.

Achtung Drohne vor der Haustür. Aber eine spezielle, wie schon die Kugelform zeigt. Fleye kann man auch schon mal zu nah kommen. Denn die Hardware und die scharfkantigen Rotoren stecken in einem Gehäuse. Das schützt vor Verletzungen.

Foto: Fleye

Dimitri Arendt schubst den fußballgroßen kugeligen Roboter, der in Augenhöhe auf ihn zufliegt, mit einer Hand von sich weg. Das unbemannte Flugobjekt bleibt nahezu auf Flughöhe, pariert den Stoß mit einem trägen Dümpeln rückwärts und braucht nur ein, zwei Sekunden, bis es sich wieder ausbalanciert hat: Die kurze Szene ist derzeit auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter zu sehen und soll die wohl „sicherste Drohne der Welt“ demonstrieren. Arendt ist einer ihrer Erfinder.

„Sicherste Drohne der Welt“

Der Ingenieur aus Belgien ist Technischer Leiter des Unternehmens Fleye und hat es zusammen mit seinem Kollegen Laurent Eschenauer gegründet. Ihr Produkt ist eine gleichnamige Drohne, deren Hardware und Rotoren durch eine stoßfeste Hülle und Gitter abgeschirmt sind. „Sie können Fleye halten, berühren, schubsen und in sie hineinlaufen ohne Gefahr sich oder andere zu verletzen“, versprechen die Entwickler.

Fleye aus der Nähe betrachtet.

Fleye aus der Nähe betrachtet.

Quelle: Fleye

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Viel unempfindlicher als andere Drohnen sei sie natürlich auch im Falle einer Kollision mit irgendeinem Hindernis. Wäre es eine Fleye und nicht eine andere Drohne gewesen, die im vergangenen Sommer bei einem Konzert in Mexiko über Enrique Iglesias kreiste, hätte der Sänger sich wahrscheinlich nicht in die Finger geschnitten, als er danach griff.

So groß wie ein Fußball

Fleye hat in etwa die Größe eines Fußballs, wiegt 450 g und erreicht eine Fluggeschwindigkeit von maximal 15 km/h. Mit ihrem handelsüblichen und auswechselbaren Lithium-Polymer-Akku kann die Drohne laut Hersteller allerdings nur zehn Minuten in der Luft bleiben. Neigt sich die Batterie dem Ende, lande Fleye aber auch sicher von alleine, wenn der Pilot es nicht rechtzeitig tue, verspricht der Hersteller.

Grafik: Und das steckt drin in der Kugel-Drohne Fleye.

Grafik: Und das steckt drin in der Kugel-Drohne Fleye.

Quelle: Fleye

Wie die meisten anderen Drohnen dient auch Fleye in erster Linie als fliegende Kamera. Sie kann Selfies ebenso wie Panoramaaufnahmen machen und bis auf 10 cm genau auf der Stelle schweben. Die Filme lassen sich auf einer micro SD-Karte speichern, für die ein Steckplatz integriert wurde. Die HD-Videokamera mit 1080p Bildauflösung bei 30 Bildern pro Sekunde thront auf einem Gerüst oberhalb des Gitters, das die Rotorblätter im Inneren der Kugel abschirmt. Gesteuert wird sie per Smartphone-App auf iOS- (Apple) oder Android-Geräten.

Man kann sie auch autonom losfliegen lassen und den Videostream verfolgen. Mit einem virtuellen Gamepad fürs Smartphone oder einem per Bluetooth verbundenen Gamepad lässt sich die Drohne auch manuell steuern. Dank programmierbarer Schnittstellen sind diverse Steuerungen möglich.

Üppige sensorische Ausstattung

Im Inneren der Drohne steckt ein Linux-Rechner mit Doppelkern ARM A9 Prozessor, 512 MByte RAM und 4 GByte Speicher in der Standardausführung. Ausgestattet mit Beschleunigungssensor, Gyro- und Magnetometer schwebt die Drohne stabil durch die Lüfte und hält Windstärken bis zu 8 km/h stand. Sie verfügt außerdem über einen druckbasierten (baromerischen) Höhenmesser, GPS, ein Sonar für Höhenmessungen bis 3 m über Grund und eine Kamera im Boden, die Bewegung mittels Analyse des optischen Flusses erkennt.

Sollte die Kickstarter-Kampagne erfolgreich sein, wird Fleye ab September nächsten Jahres weltweit verkauft und ausgeliefert.

Sollte die Kickstarter-Kampagne erfolgreich sein, wird Fleye ab September nächsten Jahres weltweit verkauft und ausgeliefert.

Quelle: Fleye

Dank Software Development Kits (SDK) für Android und iOS sowie Nodejs und/oder Python lässt sich die üppige sensorische Ausstattung der Drohne für Anwendungen nutzen, die erst noch von ambitionierten Entwicklern programmiert werden wollen. Da sind Überwachungstools ebenso denkbar wie Spiele oder Tracking-Anwendungen.

Unterstützer bekommen die Easy-Bird-Edition über Kickstarter derzeit noch für 699 €, die allerersten Stücke für 599 € sind schon alle weg. Sollte die Kampagne erfolgreich sein, wird Fleye ab September nächsten Jahres weltweit verkauft und ausgeliefert.

Soll bald in Serie hergestellt werden: das fliegende Motorrad Flike.

Soll bald in Serie hergestellt werden: das fliegende Motorrad Flike.

Quelle: whatisflike.com

Ein herrliches Spielzeug für technikaffine Erwachsene ist auch das fliegende Motorrad mit sechs Propellern namens Flike. Und wenn Sie noch mehr über Drohnen wissen wollen, finden sie hier 8 Fakten.

 

Ein Beitrag von:

  • Susanne Neumann

    Susanne Neumann ist Webjournalistin. „Inhalt mit Anspruch“ ist das Motto der freien Journalistin und Online-Redakteurin. Sie steht für gründliche Recherche, eine verständliche Darstellung auch komplizierter Sachverhalte und Freude am Thema. Sie hat  Politik-, Theater-, und Kommunikationswissenschaften studiert.

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