Fluggepäck soll sicherer und schneller ankommen
Siemens hat neue Systeme für die Erkennung der Barcodes an Gepäckstücken und den Transport von Koffern oder Taschen entwickelt. Für die Passagiere sollen sie mehr Zuverlässigkeit, für die Flughäfen Zeit- und Kostenersparnis bedeuten.
Immer häufiger checken Fluggäste an Automaten ein, geben ihr Gepäck selbst auf und laden ihre Bordkarte aufs Smartphone, das dann nur noch über einen Scanner gehalten werden muss. Am Flughafen der Zukunft wird es wohl kaum noch Check-in-Schalter mit viel Personal geben. Damit dieser Ablauf reibungslos funktioniert, müssen aber auch der Transport des Gepäcks und die Zielerkennung auf den Bändern optimiert werden. Dazu präsentiert Siemens demnächst auf einer Fachmesse in Barcelona neue Entwicklungen.
Im Mittelpunkt stehen zwei Systeme. Eines sorgt dafür, dass die Barcodes am Gepäck, die Reiseziel und Flugverbindung enthalten, durch die automatische Abtastung auf den Bändern sicherer erkannt werden können. Damit werde die Zahl der Koffer und Taschen, die noch manuell identifiziert werden müssen, weil die Barcodes beim Transport geknickt oder anderweitig beschädigt werden, deutlich reduziert, verspricht Siemens. Das gelinge, weil nicht nur die Barcodes gelesen werden, sondern zusätzlich eine Technik namens „Optical Character Recognition“ zum Einsatz komme, die nicht nur spezielle Codes, sondern auch Text erkennen kann. Diese Methode wird beispielsweise auch zur Identifizierung von Autokennzeichen eingesetzt. Damit kann nach Angaben von Siemens einerseits die Fehlerquote gesenkt werden, andererseits könnten die Flughäfen durch das „Baggage Vision System“ Personal einsparen.
40 Koffer pro Minute abliefern
Zweite Neuentwicklung ist der „Smart Tilter“. Das Transportsystem sei in der Lage, Gepäckstücke „dynamisch“ zu kippen und dadurch den Platz an den Abwurfstationen optimal auszunutzen. Der Smart Tilter erreiche einen Durchsatz von bis zu 40 Gepäckstücken pro Minute und könne damit die Abfertigung deutlich beschleunigen, verspricht Siemens.
Für Gepäck, das nicht sofort aufs Rollfeld geliefert werden muss, hat der Technologiekonzern zudem das „Baggage Warehouse System“ entwickelt. Es entspricht dem Prinzip einer industriellen Lagerverwaltung und sei in der Lage, Gepäck vollautomatisch ein- und wieder auszulagern.
In einem Hochregallager werden die Koffer nicht nur horizontal über Bänder, sondern auch vertikal über Lifte transportiert und platziert.Systeme für Grenzkontrollen
Auf der Messe präsentiert Siemens außerdem eine Software für die Check-In-Automaten, die für jede Fluglinie in jeder Sprache funktionieren soll. Damit könnten Passagiere ihren kompletten Check-In innerhalb einer Minute erledigen.
Die Messe „Passenger Terminal Expo“ vom 25. bis 27. März in Barcelona zeigt viele derartige Lösungen für effiziente Lösungen an Flughäfen. Die rund 160 Aussteller präsentieren unter anderem auch neue Systeme für Grenzkontrollen oder Sicherheitschecks.
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