Mehr Reichweite für Elektroautos 19.10.2013, 07:29 Uhr

Folienbatterie: Strom aus dem Kofferraum

Der Autobauer Volvo geht neue Wege bei der Entwicklung von Batterien: Höchstleistungskondensatoren sollen die Autobatterie ersetzen. Die Stromspeicher werden in Kohlenstoff-Verbundmaterial integriert. Und können platzsparend in die Kofferraumklappe und die Motorabdeckung eingesetzt werden. 

Volvo Batterien StorAGE: Der Autobauer hat Leichtbau-Energiespeicherkomponenten entwickelt. Sie werden in Kohlefasermaterial integriert.

Volvo Batterien StorAGE: Der Autobauer hat Leichtbau-Energiespeicherkomponenten entwickelt. Sie werden in Kohlefasermaterial integriert.

Foto: Volvo

Volvo hat den Prototypen eines Autos vorgestellt, das ohne schwere Starterbatterie auskommen soll. Deren Aufgabe übernehmen so genannte Super-Caps, Höchstleistungskondensatoren, die in die Flächenbauteile von Autos integriert werden. Diese bestehen nicht mehr, wie heute noch weit verbreitet, aus Stahl- oder Aluminiumblech, sondern aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Außer Motorhaube und Kofferraumabdeckung könnten daraus, weil sich das Material beliebig formen lässt, auch Türen, Armaturenbretter und Reserveradmulden hergestellt werden, selbst Teile des Wagenbodens. Vorteil des Konzepts: Das Fahrzeug wird leichter, weil Bauteile aus Metall ersetzt und schwere Batterien überflüssig werden. Dadurch sinkt der Verbrauch von Autos mit Verbrennungsmotor, und Elektro- sowie Hybridfahrzeuge haben eine größere Reichweite.

Volvo integriert Stromspeicher in den Kohlefaserverbundstoff. 

Volvo integriert Stromspeicher in den Kohlefaserverbundstoff.

Quelle: Volvo

Super-Caps werden heute in Elektrobussen zur Speicherung von Bremsenergie und in Straßenbahnen zur Überbrückung von Strecken genutzt, auf denen die Oberleitung fehlt, weil sie das Stadtbild stört. Anders als Batterien, deren Aufladung ein paar Stunden dauert, sind Super-Caps sekundenschnell voll, wenn der Ladestrom genügend groß ist. Während Akkus altern und ihre Speicherfähigkeit einbüßen, sind Kondensatoren nach zehn und mehr Jahren noch so leistungsfähig wie am ersten Tag.

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroniker (m/w/d) im Bereich Fahrzeugelektronik Truma Gerätetechnik GmbH & Co. KG
Putzbrunn Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Master - Beamten - Ausbildung (m/w/d) Bundeswehr
Mannheim Zum Job 
über aeconsult-Firmenlogo
(Bereichs-)Leiter Produktion (m/w/d) über aeconsult
zentral in Norddeutschland Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 

Volvo hat die Strom speichernden Bauteile gemeinsam mit dem Imperial College entwickelt, einer Universität in London. Das Modell S80 wird jetzt getestet. Langfristig glauben die Partner, dass sich die Speicherdichte so steigern lässt, dass die Folienbatterien ausreichen, um Elektrofahrzeuge zu versorgen. Außer Volvo und den Londoner Forschern sind noch sieben europäische Unternehmen und Forschungseinrichtungen an der Entwicklung der neuartigen Speicher beteiligt.

Folienspeicher auch für Laptop und Handy

Emile Greenhalgh, Projektkoordinator an der Londoner Universität, glaubt, dass die Stromspeicher auch andere Bereiche erobern. „Das Mobiltelefon der Zukunft wird so flach wie eine Kreditkarte sein“, prophezeit er. „Denn es benötigt keine sperrige Batterie.“ Seinen Strom bezieht es aus Strom speichernder Kunststofffolie. Auch Laptopdeckel sollen damit ausgestattet werden. Weil Greenhalgh Professor am Institut für Luft- und Raumfahrt ist glaubt er, dass die mittlerweile patentierten Folien auch in Satelliten eingesetzt werden können.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.