Ford will Elektroauto in Köln bauen – und macht überraschende Ankündigung
Der US-Autobauer Ford will Köln zum Zentrum der europäischen Elektroauto-Produktion machen. Jetzt überraschte der Konzern mit einer weiteren Ankündigung.
Bislang hatte es nur Spekulationen gegeben, jetzt steht es fest: Ford will Elektroautos bald in Köln bauen – und den Standort damit zum Zentrum der europäischen Produktion seiner E-Autos machen. Für sein erstes europäisches Elektroauto wird der US-Autobauer eine Menge Kapital in den Standort pumpen. In den kommenden zweieinhalb Jahren werde Fort eine Milliarde Dollar, also rund 830 Millionen Euro, investieren, um das Werk „zu modernisieren und zu verwandeln in das Kölner Ford-Elektrifizierungs-Zentrum“, sagte Ford-Europachef Stuart Rowley am Mittwoch in Köln. In der zweiten Hälfte 2023 soll das E-Fahrzeug auf den Markt kommen.
Das neue E-Fahrzeug wird das erste Elektroauto des Ford-Konzerns sein, das in Europa für den Massenmarkt gefertigt wird. Bereits 2013 brachte Ford zwar schon einmal eine Version seines Modells Focus als Stromer heraus, aber nur in geringer Stückzahl und ziemlich erfolglos.
Elektroauto von Ford: Baukasten stammt von VW
In Mexiko lässt Ford derzeit im Bereich Elektroauto eine Mischung aus Sport- und Geländewagen bauen. Am Standort Köln dürfte es eher um einen Kleinwagen gehen – mindestens um ein Modell: Ford prüfe zugleich die Möglichkeit, ein zweites rein elektrisches Fahrzeug in Köln zu fertigen, heißt es aus dem Unternehmen.
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Der Baukasten, also Unterboden samt Elektromotor und Batterie, kommt von VW. Im Vergleich zur Konkurrenz ist Ford in Sachen E-Mobilität spät dran – vor allem wenn man auf den US-Markt und erst recht in Richtung Asien schaut. Nun will Ford offenbar Tempo machen. Über den gesamten Lebenszyklus ist die Produktion von insgesamt rund 600.000 Einheiten geplant.
„Der Wettlauf zur Elektrifizierung Europas ist in vollem Gange, und das Ford Cologne Electrification Center wird unsere künftigen Elektrofahrzeuge für Kunden in ganz Europa entwickeln und fertigen,“ so Stuart Rowley, Präsident von Ford Europa.
Vonseiten der NRW-Landesregierung gab es Applaus für die Standortentscheidung – und ein bisschen Pathos: „Seit 90 Jahren stellt Ford seinen Innovations- und Erfindergeist hier am Standort Köln unter Beweis. Dieses Zukunftspotential für unser Land erkannte schon der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer, der die Ansiedlung am Rhein forcierte,“ so NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).
„Heute leistet Ford mit der Entscheidung, das Kölner Werk zu einem Zentrum der Elektromobilität zu machen, einen maßgeblichen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität der Zukunft. Dieser Entschluss für das neue europäische ‚Electrification Center‘ macht uns stolz. Die Entscheidung beweist, dass Nordrhein-Westfalen ein idealer Wirtschafts- und Forschungsstandort für die Elektromobilität ist.“
Ford will Europageschäft umbauen: Keine Verbrenner mehr
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) äußerte sich erfreut. In einer Videobotschaft erklärte er: „Ford blickt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte in Deutschland. Mit dieser Investition in die umweltfreundliche und damit zukunftsfähige Mobilität wird ein weiterer wichtiger Grundstein für den Erfolg der nächsten Jahrzehnte gelegt.“
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Ford kündigte außerdem an, mit dem Aufbau des ersten europäischen „Electrification Center“ sein Europa-Geschäft grundsätzlich umbauen zu wollen – und den Ausstieg aus der Produktion von Verbrennern.
Ab 2030 nur noch Elektroauto-Produktion
„Die Investition in den Ausbau des Kölner Werkes zu unserem Zentrum für Elektromobilität in Europa tätigen wir zu einer Zeit, in der die Automobilindustrie global die größte Transformation ihrer Geschichte durchläuft,“ sagte Gunnar Herrmann, Chef der Kölner Ford-Werke GmbH. „Die erfolgreiche Transformation unseres Geschäfts während der letzten zwei Jahre war die Voraussetzung dafür, dass wir diese zukunftsweisende Entscheidung für den Kölner Ford-Standort treffen konnten.“
Der US-Autobauer hat große Pläne für die nächsten Jahre: 2026 will der Konzern alle PKW-Modelle mit mindestens einer batterie-elektrischen oder Plug-In Hybrid-Variante anbieten, ab 2030 sogar nur noch rein elektrische Fahrzeuge im PKW-Angebot haben.
(mit dpa)
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