Bahnfahren in Japan 23.06.2014, 14:10 Uhr

Fünf-Sterne-Hotel auf Schienen: Luxuszug mit exklusiven Suiten und Blicken

Die neue Ära des Zugreisens beginnt in drei Jahren: Abteile so groß und elegant wie eine Lounge, Panarama-Scheiben so unglaublich groß, rollende Appartements auf zwei Ebenen. All das wird der Cruise Train der japanischen Bahn in drei Jahren auf die Schiene bringen. 

Im Frühjahr 2017 beginnt eine neue Ära des Reisens: In Japan wird dann erstmals der Cruise Train mit 34 Passagieren auf große Fahrt gehen. Im Bild die Lounge an der Spitze des Zuges.

Im Frühjahr 2017 beginnt eine neue Ära des Reisens: In Japan wird dann erstmals der Cruise Train mit 34 Passagieren auf große Fahrt gehen. Im Bild die Lounge an der Spitze des Zuges.

Foto: JR East

Das Wort Schlafwagen wird für Reisende, die mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet sind, in ein paar Jahren eine völlig neue Bedeutung bekommen. Zumindest, wenn sie in Japan unterwegs sein werden. Wo der deutsche Bahnreisende an enge Abteile mit Etagenbetten denkt, wird sich der betuchte Fahrgast im neuen Cruise Train der East Japan Railway Company (JR East) dem Luxus hingeben können und es wahrscheinlich bedauern, wenn der Zug am Zielbahnhof einfährt.

Der Cruise Train hat zehn Wagen mit maximal 34 Passagieren

Die 15 Suiten für insgesamt 34 Passagiere lassen keine Wünsche in puncto luxuriöser Ausstattung offen. Insgesamt wird der Zug aus zehn Wagen bestehen. In den beiden Panoramawagen wird der Reisende quer zur Fahrtrichtung auf gemütlichen Sofas sitzen und die Aussicht durch die großzügige Verglasung genießen können.

Nicht in einem Haus, sondern auf Schienen befindet sich dieses Appartement über zwei Etagen – der japanische Luxuszug Cruise Train setzt neue Maßstäbe in der Kultur des Reisens.

Nicht in einem Haus, sondern auf Schienen befindet sich dieses Appartement über zwei Etagen – der japanische Luxuszug Cruise Train setzt neue Maßstäbe in der Kultur des Reisens.

Quelle: JR East

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
Fachhochschule Dortmund-Firmenlogo
Professur für "Werkstofftechnik und Metallografie" Fachhochschule Dortmund
Dortmund Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 
Hochschule Ravensburg-Weingarten-Firmenlogo
Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau Hochschule Ravensburg-Weingarten
Weingarten Zum Job 

Dann folgen ein Loungewagen und der edel eingerichtete Speisewagen. 15 Suiten für jeweils zwei Personen gibt es außerdem, die in fünf Wagen untergebracht sind. Neben der Wohnecke mit zwei großen Sesseln und einer Schreibgelegenheit stehen ein Badezimmer und ein Schlafzimmer zur Verfügung.

Für diejenigen, denen das immer noch nicht exklusiv genug ist, gibt es außerdem zwei Deluxe-Suiten zur Auswahl. Hier liegen die Räume auf zwei Ebenen, die über eine Treppe miteinander verbunden sind.

Bekannter japanischer Autodesigner Okuyama hat den Zug entworfen

Die Zugfahrt auf Fünf-Sterne-Niveau in Zukunft kosten soll, hat JR East bisher offen gelassen, aber bei maximal 34 Passagieren pro Reise dürften die Preise entsprechend exklusiv werden. Im aktuellen Luxuszug Seven Stars der Gesellschaft beginnt der Fünf-Tage-Tripp bei Preisen von 700.000 Yen, umgerechnet knapp 5100 Euro.

Auch die sogenannten Standard-Luxusappartements im Cruise Train sind ausgesprochen großzügig und verfügen über Wohnraum, Schlafraum und ein Bad.

Auch die sogenannten Standard-Luxusappartements im Cruise Train sind ausgesprochen großzügig und verfügen über Wohnraum, Schlafraum und ein Bad.

Quelle: JR East

Umgerechnet knapp 37 Millionen Euro soll der Bau des Luxuszuges kosten. Durch ein anpassbares System wird der Cruise Train sowohl auf elektrifizierten als auch auf nichtelektrifizierten Strecken fahren können.

Für das Design des Zuges konnte der japanische Designer Ken Okuyama gewonnen werden. Der 1959 geborene Designer hat sich vor einigen Jahren mit einer eigenen Firma selbstständig gemacht. Bekannt geworden ist Okuyama aber vor allem durch seine Autodesigns, darunter mehrere Ferraris und der Porsche 911.

Der Cruise Train hat zwei Antriebe und kann sowohl auf elektrifizierten wie auf nichtelektrifizierten Strecken fahren.

Der Cruise Train hat zwei Antriebe und kann sowohl auf elektrifizierten wie auf nichtelektrifizierten Strecken fahren.

Quelle: JR East

Der Luxuszug soll im Frühjahr 2017 auf seine erste Reise gehen

Und wer leistet sich einen solchen Zug? Ausgerechnet eine ehemalige japanische Staatsbahn.1987 wurde das defizitäre Staatsunternehmen Japanese National Railways umstrukturiert und in sechs Regionalgesellschaften aufgeteilt. Anders als bei vielen anderen Bahnprivatisierungen – siehe England – gilt die Umstrukturierung in Japan als Erfolgsgeschichte.

Luxus und Großzügigkeit zeigt der Cruise Train auch im Speisewagen.

Luxus und Großzügigkeit zeigt der Cruise Train auch im Speisewagen.

Quelle: JR East

Die japanischen Bahnunternehmen investieren in spezielle Designs und besondere Technik ihrer Züge wie in keinem anderen Land – von Hochgeschwindigkeitszügen bis zu nostalgischen Lokomotiven. Und JR East hat sich mit dem Cruise Train ganz dem luxuriösen Reisen verschrieben. Jetzt warten als Bahnfans mit dickem Portemonnaie nur noch auf das Frühjahr 2017 – dann wird der Schaffner zum ersten Mal das Abfahrtssignal geben.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.