Für bessere Luft: Erfinder testet in Paris schwebende Wasser-Taxis
Lust, Paris 2017 mit einem neuen Verkehrsmittel zu erkunden? Und zwar umfreundlich. Dann bitte einsteigen in die Sea Bubbles – das sind kleine Elektrogondeln, die auf Tragflächen über dem Wasser zu schweben scheinen. Rekordsegler und Hydroptére-Erfinder Alain Thébault will damit in der Großstadt für bessere Luftqualität sorgen.
Smog, Lärm und lange Staus. Das alles ist für Alain Thébault ein Graus. Der französische Erfinder und Segelfan will deswegen eine neue Art der Fortbewegung in Großstädten auf den Weg bringen. Und hier kommen seine Sea Bubbles in Spiel, futuristische elektrische Passagierbote, die schon diesen Sommer in einer Testphase über die Seine gondeln sollen. Dabei wird es so aussehen, als würden sie über dem Wasser schweben. Dank einer raffinierten Konstruktion.
Sea Bubbles fahren auf vier Tragflächen auf dem Wasser
Die kleinen Viersitzer verfügen über vier gebogene Tragflächen, die an den Ecken der Gondel montiert sind und senkrecht ins Wasser reichen. Sie halten die Passagierkapsel rund 70 cm über der Wasseroberfläche. Diese Konstruktion lässt nicht nur den Eindruck entstehen, die Boote würden über das Wasser fliegen. Sie sorgt auch für einen geringeren Strömungswiderstand und dadurch für weniger Energieverbrauch.
Verbrennungsmotoren haben im Konzept von Thébault nichts zu suchen. Schließlich will der Erfinder dem steigenden Abgasausstoß in Großstädten entgegenwirken. Deswegen kommen in den Sea Bubbles Solarmodule und Batterien zum Einsatz, die zwei Elektromotoren mit Energie speisen. Die Inspiration dazu lieferten seine Töchter, sagt Thébault: „Sie sagten mir, ich solle ein klimaneutrales Taxi erfinden, weil sie genug von Umweltverschmutzung wie in Paris, London oder den USA haben.“
Im Sommer starten Tests auf der Seine
Schon in diesem Sommer will Thébault die Sea Bubbles testen. Die Passagierkapseln sollen mit 18 km/h auf festen Routen den Fluss hoch und runter fahren. Dabei soll zu Beginn noch ein Fahrer am Steuer sitzen.
„Aber schon bald können unsere Fahrzeuge autonom fahren“, ist Thebault überzeugt. Ab 2017 sollen die futuristischen Flugboote dann auf den Markt kommen – für rund 30.000 € pro Stück.
Renault und Uber haben angeblich Interesse bekundet
Könnten sich die Sea Bubbles tatsächlich als umweltfreundliches Transportmittel etablieren? Das steht in den Sternen. Dafür spricht, dass laut Thébault bereits Renault und der Fahrdienstvermittler Uber Interesse bekundet haben. Allerdings ist diese Aussage mit Vorsicht zu genießen. Denn der Franzose hatte Medienberichten zufolge auch behauptet, dass sich Londons Bürgermeister Boris Johnson nach den Sea Bubbles erkundigt habe, was dieser allerdings dementiert hat. Vielleicht bleiben die schwebenden Passagiergondeln auch im Stadium der Touristenattraktion stecken.
Ein Beitrag von: