13 Tote bei Unfällen 26.02.2014, 14:01 Uhr

General Motors weitet Rückrufaktion auf 1,37 Millionen Fahrzeuge aus

US-Autobauer General Motors weitet seine Rückrufaktion auf 1,37 Millionen Fahrzeuge aus, da mittlerweile 13 Autofahrer wegen fehlerhafter Zündschlösser ums Leben gekommen sind. Kritiker werfen dem Konzern vor, das Problem seit 2005 ignoriert zu haben. 

Chevrolet HHR im Crashtest: Bei dem auch in Deutschland verkauften Auto kann sich plötzlich der Motor während der Fahrt abschalten. Dadurch ist es bereits zu schweren Unfällen gekommen.

Chevrolet HHR im Crashtest: Bei dem auch in Deutschland verkauften Auto kann sich plötzlich der Motor während der Fahrt abschalten. Dadurch ist es bereits zu schweren Unfällen gekommen.

Foto: Insurance Institute

Wegen der steigenden Zahl von Unfällen hat US-Autobauer General Motors die seit zwei Wochen laufende Rückrufaktion ausgeweitet. Mittlerweile will der Opel-Mutterkonzern 1,37 Millionen Fahrzeuge der Marken Chevrolet, Pontiac und Saturn in den USA und Kanada überprüfen.

Zündschloss schaltet während der Fahrt den Motor aus

Grund für den Rückruf ist ein Fehler im Zündschloss. Fährt man auf unebenem Grund und ist der Schlüsselbund besonders schwer, springt der Schlüssel in die Ausgangsposition zurück. Der Motor schaltet sich aus, ebenso die gesamte Bordelektronik. Die Folge: Das fahrende Auto wird schlagartig zum Hindernis auf der Straße, was bereits zu Unfällen geführt hat. Schlimmer noch: Durch den Ausfall der Bordelektronik funktionieren auch die Airbags nicht mehr.

Mittlerweile könnte der Fehler 13 Unfälle mit Todesopfern ausgelöst haben. In allen Fällen hat sich der Airbag beim Aufprall nicht geöffnet. Diese Zahl räumt der GM-Konzern selbst in einer Presseerklärung ein: „Es tut uns aufrichtig leid und arbeiten so schnell es geht an einer Lösung des Problems“, sagt Alan Batey, Präsident GM Nordamerika.

Insgesamt 1,37 Millionen Fahrzeuge ruft der Autokonzern GM weltweit in die Werkstätten. Der Schlüssel im Zündschloss kann sich zurückdrehen und den Motor samt Bordelektronik ausschalten.

Insgesamt 1,37 Millionen Fahrzeuge ruft der Autokonzern GM weltweit in die Werkstätten. Der Schlüssel im Zündschloss kann sich zurückdrehen und den Motor samt Bordelektronik ausschalten.

Quelle: Chevrolet

Stellenangebote im Bereich Fahrzeugtechnik

Fahrzeugtechnik Jobs
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH-Firmenlogo
Support- und Applikationsingenieur (m/w/d) ME MOBIL ELEKTRONIK GMBH
Langenbrettach Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
Fachhochschule Dortmund-Firmenlogo
Professur für "Werkstofftechnik und Metallografie" Fachhochschule Dortmund
Dortmund Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes-Firmenlogo
W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes
Saarbrücken Zum Job 
Hochschule Ravensburg-Weingarten-Firmenlogo
Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau Hochschule Ravensburg-Weingarten
Weingarten Zum Job 

Der Autohersteller und seine Händler bieten derzeit eine kostenlose Reparatur für folgende Modelle an, die zwischen 2003 und 2007 gebaut worden sind: Chevrolt Cobalt und HHR, Saturn Ion und Sky, Pontiac Solstice und G5 sowie Pontiac Pursuit. Regulär war allerdings nur der HHR in Europa erhältlich.

Kritiker werfen General Motors zu spätes Handeln vor

Mittlerweile muss sich GM den Vorwurf gefallen lassen, nicht rechtzeitig genug gehandelt zu haben. Journalist David Shepardson behauptet in einem Bericht der Detroit News, GM habe das Problem seit Jahren gekannt und ignoriert. 2005 sei es nicht zur geplanten Überarbeitung des Zündschlosses gekommen, 2007 habe man keinen Rückruf gestartet – obwohl bereits ein Zusammenhang zwischen zehn Unfällen und dem Fehler vermutet wurde. Die Entscheidung, nicht zu handeln, habe man dadurch gerechtfertigt, dass in einigen der Unfälle auch überhöhte Geschwindigkeit und Alkohol eine Rolle spielten.

Dass unter verzögerten Rückrufen schnell das Image leidet, beweist auch der Fall Jeep aus dem Jahr 2013. Chrysler entschied sich erst auf Drängen der US-Verkehrssicherheitsbehörde und verunsicherten Kunden, 2,7 Millionen Fahrzeuge der Modelle Jeep Grand Cherokee und Jeep Liberty zurück in die Werkstatt zu schicken.

Die Behörde vermutete einen Zusammenhang zwischen 51 Unfällen mit Todesopfern und der Feuersicherheit der Tanks. Zuletzt war es zu einem Feuer gekommen, nachdem eine Sattelzugmaschine auf einen stehenden Grand Cherokee aufgefahren ist. Mit dem Problem, dass sich während der Fahrt der Motor ausschaltet, hat aktuell auch Toyota beim Hybrid-Modell Prius zu kämpfen. Toyota hat weltweit 1,9 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen, um ein Update der Elektronik aufzuspielen.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.