Geschafft: Gigantisches Kreuzfahrtschiff verlässt Baudock der Meyer Werft
Ein neuer Gigant der Meere hat gestern das Baudock der Meyer Werft verlassen: die Ovation of the Seas. Das jüngste Schiff der Royal-Caribbean-Reederei ist 347,75 m lang, 41,4 m breit und bietet 4188 Passagieren Platz. Für April ist die Jungfernfahrt geplant.
Die Ovation of the Seas hat das Trockendock der Meyer-Werft in Papenburg an der Ems verlassen und am Ausrüstungskai festgemacht. In wenigen Wochen wird das riesige Schiff von Southampton aus zur ersten Kreuzfahrt starten. Am 18. September 2014 hatte der Bau des 347,8 m langen und 41,4 m breiten Schiffes mit dem Zuschnitt der ersten Stahlplatte begonnen.
Und der ambitionierte Zeitplan konnte eingehalten: Termingerecht kam es am 18. Februar 2016 zum Stapellauf. Am Ausrüstungskai erhielt die Ovation of the Seas dann ihren Schornstein. Im März wird das Schiff dann mit einer spektakulären Fahrt über die schmale Ems, die zu diesem Zweck aufgestaut wird, in die Nordsee überführt. Im April soll sie dem Eigentümer übergeben werden. Der zahlt 950 Millionen Euro für das dritte Schiff der Quantum-Klasse, das die US-Reederei betreibt. Die Ovation oft the Seas ist das 27. Kreuzfahrtschiff von Royal Caribbean.
Abgaswäscher wiegen 200 Tonnen
Angetrieben wird es von zwei elektrisch angetriebenen Schrauben, die an einer schwenkbaren Gondel befestigt sind (Azipod-Antrieb). Sie sind nicht nur für den Vortrieb und das Abbremsen zuständig. Sie ersetzen auch das Ruder. Den benötigten Strom liefern vier Dieselmotoren des finnischen Herstellers Wärtsilä, die insgesamt 67.200 kW (91.367 PS) leisten. Die Abgase von jeweils zwei Motoren werden in jeweils 100 t schweren Nasswäschern von Schwefeldioxid und Rußpartikeln befreit.
Autoscooter und Skydiving
Aber was ein rechtes Kreuzfahrtschiff ist, hat auch Technik zum Vergnügen seiner Gäste an Bord. Die maximal 4188 Passagiere der Ovation of the Seas erwarten Attraktionen, die bislang kein anderes Kreuzfahrtschiff zu bieten hat. Irgendwo unter Deck befindet sich ein Autoscooter, wie auf der Kirmes.
Wer Skydiving erleben will, wird in eine runde Röhre aus Plexiglas gesperrt. Kraftvolle Ventilatoren pusten den Passagier in die Höhe. Er gleitet auf einem Luftstrom, kann auch, wenn er besonders mutig ist, um Längs- oder Querachse rotieren. So etwas erleben sonst nur Fallschirmspringer in den ersten Sekunden oder Minuten, wenn sich der Schirm noch nicht geöffnet hat.
Aussichtskugel in 90 m Höhe
Das aufregendste Erlebnis bietet eine verglaste Kugel, die ein Ausleger auf eine Höhe von 90 m über dem Meeresspiegel hievt. Sie biete „einen einmaligen 360-Grad-Blick“, schreibt der Besitzer des Schiffes, die US-Reederei Royal Caribbian.
Ein Beitrag von: