Rekordmärkte China und USA 18.12.2013, 14:46 Uhr

Globale Autoindustrie bleibt 2014 auf Wachstumskurs

Es war ein bewegtes Automobiljahr 2013: Weltweit verkauften sich über 72 Millionen Autos, das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Während sich der Pkw-Markt in Deutschland verhalten stabilisierte, schoss der chinesische mit einem Wachstum von 21 Prozent durch die Decke. Für 2014 erwarten Experten ein Wachstum des Weltmarktes um weitere fünf Prozent. 

72 Millionen Autos verkauften sich 2013 weltweit. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2014 erwarten Experten einen weiteren Anstieg auf bis zu 76 Millionen. In Deutschland stabilisiert sich der Markt verhalten: bis November kauften die Deutschen 2,74 Millionen Autos, ein Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

72 Millionen Autos verkauften sich 2013 weltweit. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Für 2014 erwarten Experten einen weiteren Anstieg auf bis zu 76 Millionen. In Deutschland stabilisiert sich der Markt verhalten: bis November kauften die Deutschen 2,74 Millionen Autos, ein Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Foto: dpa

Seit 2007 sind die Absätze der Automobilindustrie in Europa um 24 Prozent gesunken – das entspricht einem Rückgang von 3,5 Millionen Pkws und der Kapazität von zwölf mittelgroßen Fabriken. Doch nur wenige Produktionsstandorte werden geschlossen, und so kämpft die Branche nach wie vor mit hohen Überkapazitäten. Wird es im nächsten Jahr besser werden? Sowohl das Center of Automotive Management (CAM) als auch Center Automotive Research (CAR) haben jetzt ihre Prognosen veröffentlicht.

2014: Deutscher Pkw-Absatzmarkt erwartet Plus von über sechs Prozent

CAM-Autoexperte Stefan Bratzel prognostiziert für Deutschland im nächsten Jahr einen Absatz von drei Millionen Fahrzeugen. Sein Kollege Ferdinand Dudenhöffer vom CAR erwartet sogar 3,13 Millionen Autos, was einem Plus von 6,1 Prozent entspräche. Er sieht besonders für deutsche Hersteller deutlich bessere Voraussetzungen als vor einem Jahr. Gerade Ford habe unter den Volumenherstellern gute Chancen, seine Marktposition zu verbessern. Im Premiumsegment erwartet Dudenhöffer eine Verschiebung der Marktanteile hin zu Mercedes und Porsche. Allein für den Porsche Macan sieht er für 2014 ein Potential von 200.000 Verkäufen.

Auftragseingang deutscher Hersteller steigt

Bis November kauften die Deutschen 2,74 Millionen Autos, ein Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem sei eine Verbesserung zu beobachten, erklärt Matthias Wissmann, Präsident des Verbands Deutscher Automobilindustrie (VDA): „Von Januar bis Juni lagen die Neuzulassungen noch um acht Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres, von Juli bis November ist es nur noch minus ein Prozent.“ Die langsame Stabilisierung des deutschen Marktes setze sich also fort. „Erfreulich ist, dass der Inlandsauftragseingang der deutschen Hersteller sich im zweiten Halbjahr mit plus zwei Prozent ebenfalls aufgehellt lag. Auch hier sehen wir eine deutliche Stabilisierung.“

Größte Stützen der globalen Autoindustrie sind nach wie vor die USA und China. Allerdings hat das Reich der Mitte 2013 erstmals die Spitzenposition unter den Absatzmärkten eingenommen. Es erreicht 2013 erstmals die 16-Millionen-Marke. Deutsche Hersteller halten dort einen Marktanteil von rund 20 Prozent.

Größte Stützen der globalen Autoindustrie sind nach wie vor die USA und China. Allerdings hat das Reich der Mitte 2013 erstmals die Spitzenposition unter den Absatzmärkten eingenommen. Es erreicht 2013 erstmals die 16-Millionen-Marke. Deutsche Hersteller halten dort einen Marktanteil von rund 20 Prozent.

Quelle: Center of Automotive Management

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In Augen Dudenhöffers hat auch der westeuropäische Markt den Tiefpunkt der Krise durchschritten. Zwar rechnet er für Europa im laufenden Jahr mit einem Rückgang von 2,6 Prozent auf 11,6 Millionen Autos. Doch 2014 soll es zu einem Anstieg um 3,1 Prozent auf 11,8 Millionen kommen. Problematisch seien die unterschiedlichen Entwicklungen der Märkte: Während Deutschland und Großbritannien stabil sind, ist die Lage in Italien und Spanien nach wie vor schwierig. Er erwartet jedoch für kommendes Jahr ein Anziehen auch auf diesen Märkten.

VDA: China wird 2013 erstmals größter Absatzmarkt

International ist das Automobiljahr 2013 für Wissmann durchaus erfreulich: „Der Pkw-Weltmarkt legt um fünf Prozent auf 72,2 Millionen Einheiten zu. Getragen wird das Wachstum von den beiden großen Märkten USA und China. Der US-Markt steigt 2013 voraussichtlich um sieben Prozent auf knapp 15,5 Millionen Light Vehicles.“ Das Wachstum in China würde mit 21 Prozent sogar dreimal so hoch sein. „Der chinesische Pkw-Markt wird 2013 die 16-Millionen-Marke erreichen und erstmals der größte Markt sein.“ Und das ist auch Grund zur Freude für deutsche Hersteller: Sie halten einen Marktanteil von über 20 Prozent.

Bei den Experten Bratzel und Dudenhöffer gehen Einschätzungen für die Auto-Zukunft Chinas auseinander: Bratzel geht wie der VDA davon aus, dass der Markt dieses Jahr um 21 Prozent gewachsen ist, das entspricht 16 Millionen Autos. 2014 hingegen werde diese Schussfahrt gebremst: das Wachstum könnte dann lediglich sechs Prozent betragen. Mittelfristig könnten auch regulatorische Maßnahmen den Absatzboom bremsen, da Stau und Luftprobleme immer weiter zunehmen. Anders sieht die Sache Dudenhöffer: Er prognostiziert für 2014 ein Wachstum von elf Prozent, fast doppelt so viel wie Bratzel. Die Volksrepublik habe noch viel Potential.

Uneinigkeiten über Zukunft des USA-Marktes

Bratzel geht davon aus, dass der Markt in den USA dieses Jahr um acht Prozent gewachsen ist, das entspricht 15,7 Millionen Autos, der höchste Stand seit 2007. Zu den Gründen zählt er verbesserte Wirtschaftsdaten, die veraltete Flotte und gute Finanzierungsangebote. 2014 könnte es dann um fünf  Prozent auf 16,5 Millionen Autos weiter nach oben gehen. Dudenhöffer betrachtet den Markt in den USA hingegen pessimistischer: Er erwartet für 2014 ein Wachstum von lediglich 2,7 Prozent. Großes Potential habe der Premiummarkt, weswegen der Umsatz 2014 schneller als der Absatz wachsen könnte.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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