Google-Auto rammt Linienbus
Erstmals hat ein selbstfahrendes Auto von Google einen Unfall gebaut und war offenbar auch noch schuld daran. Das ist neu. Und die Aufregung groß. Dabei war der autonom fahrende Wagen gerade mal mit 3 km/h unterwegs, als er einen Bus rammte.
Bisher waren es immer die anderen Verkehrsteilnehmer, die auf die langsam durch die Stadt rollenden Autos auffuhren. Oder der Testfahrer steuerte das Google-Auto gerade selbst.
Doch nun soll das autonom fahrende Google-Auto einen Linienbus gerammt haben. Ganz autonom. Weil der in den Google-Autos immer mitfahrende Testfahrer es eben auch nicht besser wusste. Er soll angenommen haben, der Bus werde abbremsen oder lasse das Auto durch. Und deswegen nicht die Kontrolle über das Fahrzeug übernommen haben. Laut Googles Mutterkonzern Alphabet war genügend Platz vorhanden für das vom Fahrzeug geplante Manöver.
Sandsäcke auf der Fahrbahn
Was also ist passiert? Das umgerüstete Fahrzeug vom Typ „Lexus RX450H“ wollte in Mountain View bei San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien ein Hindernis umfahren, einige Sandsäcke lagen an der Ecke El Camino Real und Castro Street auf der Fahrbahn im Weg. Es handelt sich um einen dreispurigen vielbefahrenen Boulevard, das Google-Auto befand sich auf der rechten Fahrspur und wollte auf die mittlere Spur wechseln.
Fehlleistung der Software
Das Auto ließ dafür zunächst mehrere Fahrzeuge durch, fuhr dann los und wechselte die Spur, um sich in die Wagenkolonne einzufädeln, während sich der Linienbus von hinten näherte. Eine Standardsituation, die im Straßenverkehr täglich zigtausendmal vorkommt. In diesem Fall aber schätzte nicht nur der mitfahrende Google-Ingenieur die Situation falsch ein, sondern auch die im Auto eingesetzte Software machte einen Fehler.
Kotflügel des Buses beschädigt
Der Google-Lexus war mit nur 3 km/h unterwegs, der Bus allerdings mit 24 km/h. Bei dem Unfall wurde der Kotflügel des Busses beschädigt, verletzt wurde niemand. Insofern alles nur Blechschaden.
Aber eben auch ein Imageschaden für Konzernlenker Sergey Brin, der mit der Vision selbstfahrender Autos den Menschen mehr Zeit schenken will, die sie nicht am Steuer verbringen müssen. Kritiker hingegen warten nur darauf, dass etwas passiert, wenn Maschinen bestimmen, wo es lang geht.
17 Bagatellunfälle bei über zwei Millionen zurückgelegten Kilometern
Bisher gab die reine Statistik dem Google-Gründer Recht: In der jetzt schon immerhin sechsjährigen Versuchsphase mit selbstfahrenden Autos und den dabei über zwei Millionen zurückgelegten Kilometern hat es nur 17 Bagatellunfälle gegeben. Aber keiner dieser Unfälle wurde vom Fahrzeug verursacht.
In einem Fall war das Google-Auto zwar der Unfallverursacher. Allerdings hatte der Testfahrer die Automatik abgeschaltet und steuerte das Fahrzeug selbst. In allen anderen Fällen waren andere Verkehrsteilnehmer die Unfallverursacher, meistens düsten sie von hinten auf das langsam fahrende Google-Auto auf.
„In diesem Fall tragen wir eindeutig eine gewisse Verantwortung“
Für den jetzigen Crash des selbstfahrenden Lexus räumt der Google-Mutterkonzern Alphabet ein, einen Teil der Verantwortung zu tragen. „In diesem Fall tragen wir eindeutig eine gewisse Verantwortung, denn es hätte keinen Zusammenstoß gegeben, wenn sich unser Auto nicht bewegt hätte“, erklärte Google gegenüber dem TV-Sender CNBC.
Google hat sofort die Software aktualisiert
Der Konzern, der am Unfallort Mountain View seinen Firmensitz hat, aktualisierte nach eigenen Angaben umgehend die Fahrzeugsoftware, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
Künftig gehen die autonom fahrenden Google-Autos auf Nummer sicher und davon aus, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass Busse und andere große Fahrzeuge sie durchlassen. Zumindest solange noch Menschen hinterm Steuer sitzen…
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