Google Maps findet jetzt auch Routen und Wege für Radfahrer
Google hat sein beliebtes Navigationssystem Google Maps jetzt auch auf die Fahrradfahrer ausgeweitet. Ab sofort lassen sich Radtouren abseits von Straßen planen. Der Dienst vermeidet automatisch vielbefahrene Straßen.
Ab sofort profitieren auch Radfahrer in Deutschland von der inzwischen recht komfortablen Routenplanung durch Google Maps. Der Internet-Gigant hat erkannt, dass es immer mehr Menschen auf die Drahtesel zieht und will diesen Trend nicht verschlafen. „Wir wollen dieser immer größer werdenden Nutzergruppe die besten Erfahrungen bieten“, sagte Google-Manager Kai Hansen zur Einführung der Fahrrad-Navigation. Getreu dem ersten der zehn Google-Gebote: „Der Nutzer steht an erster Stelle, alles Weitere folgt von selbst.“ In anderen Ländern gibt es Google Maps fürs Fahrrad bereits, in Europa kann man jetzt seine Fahrradtour in 15 Ländern mit dem Routenplaner vorbereiten.
Google setzt dabei auf hohen Nutzerkomfort. „Fahrradrouten vermeiden automatisch vielbefahrene Straßen und bevorzugen Radwege“, erklärt Google in seinem Firmenblog. „Und bei der Berechnung der Fahrtzeit werden eine Reihe fahrradrelevanter Variablen einbezogen, wie zum Beispiel Straßentyp und Anzahl von Kreuzungen auf der Route.“ Google-Manager Hansen sagte, dass sein Unternehmen bei der Entwicklung des Dienstes vor allem den innerstädtischen Verkehr vor Augen gehabt habe. Die Fahrrad-Navigation helfe aber auch bei der Planung von Ausflügen oder längeren Reisen zwischen entfernten Zielen, auch über mehrere Länder hinweg.
Der Dienst sucht den schnellsten und komfortabelsten Weg für das Rad aus
„Was bisher ohne weiteres für das Auto möglich war, geht jetzt auch für das Fahrrad mit den Google Maps“, sagte Wolfgang Richter von der Bundesgeschäftsstelle des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Google hat in den vergangenen Monaten mit dem ADFC zusammengearbeitet und von diesem geprüfte Radstrecken für eine Streckenlänge von 250.000 Kilometern erhalten. Denn die hauseigene Datenlage für Radrouten war eher dünn.
Nun ist Google Maps für Radler genauso zuverlässig zu benutzen, wie es von Autorouten und Fußwegen bekannt ist. Laut ADFC berechnet der Dienst den schnellsten und komfortabelsten Weg mit dem Rad von A nach B, wobei auch eher unbekannte Schleichwege berücksichtigt werden. Also getreu dem dritten der zehn Google-Gebote: „Schnell ist besser als langsam.“
Der Dienst unterscheidet in allgemeine Wege (dunkelgrün), in Radwege (hellgrün) und in geeignete Straßen (hellgrün gepunktet). So lässt sich recht schnell der geeignetste Weg zum gewünschten Ziel finden. Möchte man die vorgeschlagene Route verändern, so zieht man am Computer mit der Maus einfach die Route dorthin. Google Maps ändert dann die Route auf eine für Radfahrer geeignete Strecke. Das ist genauso simpel wie beim Routenplaner für Autofahrer.
Mitmachen ist angesagt für einen guten Dienst
Google möchte die Fahrradnavigation möglichst rasch verbessern, getreu dem zehnten der zehn Google-Gebote: „Gut ist nicht gut genug.“ Deshalb fordert Kai Hansen alle Nutzer auf, mit Hilfe der seit ein paar Wochen auch in Deutschland gestarteten Mitmach-Landkarte Google Maps Maker die Radfahrnavigation zu optimieren und um noch nicht berücksichtigte Strecken zu ergänzen. Mit dieser Funktion können fehlende Verbindungswege oder interessante Details von Radfahrern selbst hinzugefügt werden. Es ist ebenfalls möglich, die vorgeschlagene Route über den Link „Problem melden“ in der rechten unteren Ecke der Kartenansicht zu verbessern. Dabei sucht man sich in einer Liste mit allen Wegpunkten die verbesserungsfähigen heraus und ändert einfach die Angaben entsprechend.
Die neue Fahrradnavigation ist nicht nur für den heimischen Computer verfügbar. Auf mobilen Geräten mit dem hauseigenen Betriebssystem Android werden die Fahrradfahrer sogar sprachgesteuert zum Ziel geführt, ohne die Hand vom Lenker nehmen zu müssen. Ein ähnliches Angebot gibt es als App für Apples iOS wie etwa den BikeCityGuide.
Angebot auch eine Reaktion auf den Trend hin zum Rad und weg vom Auto
Das Google-Angebot für Fahrradfahrer liegt im Trend der Zeit. Das aktuelle Deutsche Mobilitätspanel aus dem Februar des Jahres zeigte sehr deutlich, dass vor allem im innerstädtischen Verkehr das Fahrrad immer mehr Bedeutung erhält und vor allem bei jungen Menschen die Attraktivität des Autos immer weiter sinkt. „Die Art und Weise, wie Verkehr funktioniert, wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ändern müssen“, sagt Google-Manager Hansen: „Wir hoffen, dass wie diesen Wandel in gewisser Weise mitgestalten können.“
Ein Beitrag von: