Auto Shanghai 2019 16.04.2019, 07:07 Uhr

Groß, aber ohne Emissionen – neue Elektroautos für China

China ist weltweit der größte Markt für Elektroautos, Tendenz steigend. Auf der Automesse in Shanghai liegt daher wieder ein Fokus auf elektrischen Antrieben. Viele Hersteller sind mit neuen Konzeptstudien angereist.

Darstellung Audi Ai:me
Der Audi Ai:me sieht futuristisch aus und verkörpert zukunftsfähige Technologie.

Foto: Audi

ID.Roomzz

Foto: Volkswagen

Modellpark von Skoda

Foto: Skoda

K-ZE

Foto: Renault

Qs Inspiration Concept

Foto: Infiniti

SF5

Foto: SF Motors

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Die chinesische Regierung geht einen klaren Weg, um die Entwicklung von Technologien zu fördern und den Umweltschutz voranzutreiben – was gleichzeitig die Abhängigkeit vom Öl senkt: Per Gesetz wird die Quote an Elektroautos im eigenen Land vorangetrieben. Sie wird bereits ab Anfang 2020 gelten. Auch wenn deutsche Automobilbauer derzeit noch auf neue Übergangsregelungen oder aufgeweichte Bestimmungen hoffen, zu mehr als einer leichten Verschiebung wird es nicht kommen. Wer auf dem milliardenschweren chinesischen Markt bestehen will, muss sein Angebot an E-Autos ausbauen. Auf elektrischen Antrieben liegt daher auch einer der Schwerpunkte der Auto Shanghai, die viele Zukunftsvisionen der Hersteller zeigt.

Volkswagen und Audi mit autonomen Elektroautos

Die Chinesen kaufen gerne große Autos. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass Volkswagen die Palette an SUV-Modellen ausbaut. Dazu gehört auch der ID.Roomzz, der ab dem Jahr 2022 als Topmodell die elektrische ID.-Familie ergänzen soll. In Shanghai stellte VW eine über 4,92 Meter lange Studie vor, die serienmäßig bis zu drei Sitzreihen haben wird. Die Sitze lassen sich im Modus des autonomen Fahrens übrigens um jeweils 25 Grad nach innen und stufenlos in eine Liegeposition schwenken. Möglich ist mit dem ID.Roomzz Level 4 des autonomen Fahrens, die maximale Stufe ist Level 5. Die Reichweite des Elektro-SUVs liegt bei maximal 450 Kilometern. Zunächst wird er in China verkauft. Vor der ID.-Familie kommen aber noch die elektrischen Modelle des Modularen Querbaukastens (MGB) raus, etwa Golf, Bora und Lavida.

Audi ist mit dem neuen Ai:me angereist. Die futuristische Bezeichnung ist Programm. Das Elektroauto ermöglicht ebenfalls autonomes Fahren auf Level 4, was bedeutet, dass die Insassen ihre Zeit an Bord frei gestalten können. Wie das aussehen könnte, hat Audi bereits mit dem Holoride demonstriert – virtuelle Ausflüge während der Fahrt. Das Lichtsystem entspricht dem der Studie Aicon mit sogenannten Digital Matrix Leuchtflächen inklusive beweglicher Grafiken. Sie sollen es unter anderem Fußgängern und Radfahrern erleichtern, das Verhalten des Fahrzeugs einzuschätzen. Der Ai:me zeigt Außenstehenden unter anderem an, wenn er bremst oder die Türen geöffnet werden. Er ist ein kompaktes Stadtauto, das dafür konzipiert wurde, hauptsächlich in einer Geschwindigkeit zwischen 20 und 70 Stundenkilometern zu fahren und dabei wenig Energie zu verbrauchen. Die genaue Reichweite der 65-kWh-Batterie gibt Audi jedoch nicht an. Bei Bedarf mobilisiert der Elektromotor 170 PS.

Skoda und Renault auf der Shanghai Auto 2019

Skoda zeigt die Konzeptstudie Vision iV in Shanghai, die bereits auf dem Genfer Autosalon 2019 zu sehen war. Angetrieben wird das Elektroauto von zwei Motoren. Die Systemleistung liegt bei 306 PS und die Reichweite nach Angaben des Herstellers bei 500 Kilometern. Zusätzlich hat Skoda das E-Fahrrad Klement im Gepäck.

Renault hatte im vergangenen Jahr in Paris bereits seine Studie K-ZE vorgestellt, in Shanghai ist der französische Automobilbauer nun mit der Serienversion am Start. Der rein elektrische City-SUV ist das erste Serienfahrzeug des Joint Ventures der Renault Gruppe und der Dongfeng Renault Automotive Company (DRAC). Für Renault ist es bereits das sechste Elektromodell und Teil des internationalen Strategieplans „Drive the Future” – bis zum Jahr 2022 sollen 8 rein elektrische und 12 elektrifizierte Modelle zum Portfolio der Franzosen gehören.

Jungunternehmen Infiniti und SF Motors

Infiniti ist mit der Studie einer elektrischen Sportlimousine nach Shanghai gereist: Grundlage des Qs Inspiration Concepts ist eine neue E-Plattform, die als Blaupause für weitere Entwicklungen dienen soll. Im Mittelpunkt steht hier das Design, für das sich der Hersteller an der japanischen Architektur orientiert hat.

Interessant ist sicherlich auch das Start-up SF Motors, das unter der Marke Seres sein erstes Elektromodell vorstellt: den SUV SF5 mit 693 PS und einer offiziellen Reichweite von 500 Kilometern. Der größere SF7 ist bereits in Planung und soll ein Premium-Modell werden, während es sich bei dem kleineren Bruder um einen klassischen Kompakt-SUV handelt.

 

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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