Hamburg schickt Elektro-Hybridbusse auf die Straße
Ab Dezember sollen in der Hamburger Innenstadt drei Elektro-Hybridbusse fahren – umweltschonend und leise. Eine Akkuladung reicht für sieben Kilometer. Das Aufladen an Terminals von Siemens dauert nur sechs Minuten.
Diese Woche hat das Verkehrsunternehmen Hamburger Hochbahn den neuen Batteriebus Volvo 7900 Electric Hybrid vorgestellt. Insgesamt drei solcher batteriebetriebenen Fahrzeuge werden ab Dezember Fahrgäste zwischen dem Hauptbahnhof und Alsterdorf befördern – auf der sogenannten Innovationslinie 109.
Dabei sollen sie bis zu sieben Kilometer nur mit Strom fahren. Erst wenn die Batterie einen Schwellenwert unterschreitet, schaltet sich zusätzlich ein Euro-6-Dieselaggregat ein – allerdings ist das deutlich kleiner als das vergleichbarer Standardbusse. Auf den rein elektrisch gefahrenen Strecken fährt der Bus ganz emissionsfrei und geräuscharm dazu. Was sich umweltmäßig bezahlt macht: Unterm Strich verbraucht das Fahrzeug laut Volvo bis zu 75 Prozent weniger Kraftstoff und pustet damit deutlich weniger CO2-Emissionen in die Luft.
Aufladen der Batterie in sechs Minuten
Die Lademasten, an denen die Busse Strom tanken, stehen an der Start- und Endhaltestelle der Linie 109 sowie auf dem neuen Elektrobus-Terminal an der Adenauerallee. Dieses Terminal befindet sich allerdings noch im Bau. Lange warten müssen Busfahrer und Gäste nicht, bis der Lithium-Ionen-Akku wieder voll aufgeladen ist. In nur sechs Minuten passiert das. Die Ladeleistung liegt bei bis zu 300 Kilowatt. Hergestellt haben diese Schnellladestationen Ingenieure bei Siemens. Es ist die neueste Entwicklung des Konzerns für Hochleistungsladesysteme bei Elektrobussen.
Der Lademast hat einen beweglichen Pantografen. Dieser senkt sich auf die Ladeschienen auf dem Dach des Busses ab, nachdem er die Parkstation erreicht hat. Das Fahrzeug wird identifiziert und Daten des Batteriemanagementsystems an die Ladestation übertragen. Bevor Strom fließt, erfolgt eine elektrische Erdung des Busses.
Dann wird der Lithium-Ionen-Akku aufgeladen und kann den 150-kW-Elektromotor mit Strom versorgen. Das Laden an sich läuft vollautomatisch ab. Allerdings kann der Busfahrer es auch vorher beenden, indem er die Feststellbremse löst. Eine vergleichbare Schnellladung testen derzeit auch die Verkehrsbetriebe in Dresden. In Südkorea funktioniert das Laden über ein Kabel im Straßenbelag.
Neue Busse und Ladesysteme haben Gesamtwert von 3,75 Millionen Euro
Nach Angaben des Hamburger Abendblatts investiert der stadteigene Verkehrsbetrieb in die Anschaffung der drei Hybridbusse und in die Lade-Infrastruktur rund 3,75 Millionen Euro – unterstützt vom Bund im Rahmen des Programms „Erneuerbar Mobil“. Ab 2020 will der Verkehrsbetrieb nur noch Busse mit schadstofffreien Antrieben bestellen.
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