Bling aus China 24.08.2015, 10:20 Uhr

Hightech-Fahrradhelm sendet Notruf bei Unfall

Bling kann weitaus mehr als nur den Kopf schützen: Falls ein Unfall passiert, setzt der Fahrradhelm des chinesischen Herstellers Livall automatisch einen Notruf ab. Beim Radeln verwöhnt er den Träger mit LED-Blinker, Musikfunktion und Trittfrequenzaufzeichnung. 

Fahrradfahrer in Not: Der Helm Bling sendet über das Smartphone automatisch eine SOS-Nachricht an eine Kontaktperson. 

Fahrradfahrer in Not: Der Helm Bling sendet über das Smartphone automatisch eine SOS-Nachricht an eine Kontaktperson. 

Foto: Livall

Die Idee für den Fahrradhelm soll Yong Liu, Mitbegründer und technischer Vorstand des Unternehmens Livall, nach einem Fahrradunfall gekommen sein. Damals habe er sich den Arm gebrochen und überlegt, wie man in einem Helm Sicherheit und technische Funktionen miteinander verbinden könnte. Entstanden ist Bling, in dem derart viel Technik steckt, dass es eventuell für manchen Fahrradfahrergeschmack sogar ein bisschen zu viel des Guten sein könnte.

Im Grunde ist Bling Teil eines Systems, zu dem einige Apps und die Fernbedienung Bling Jet gehört, die am Lenker befestigt wird. Oben auf dem Helm verlaufen mehrere Bahnen farbiger LED-Leuchten, die bessere Sichtbarkeit garantieren. Im hinteren Teil des Helms ist dann noch ein zusätzliches Rücklicht angebracht, dass zum Blinker wird, den man über die Bedienung vom Lenker aus setzen kann.

Helm sendet bei Sturz Notfallnachricht an Kontaktperson

Teil des Sicherheitskonzepts ist ein dreiachsiger Beschleunigungssensor im Helm. Falls er eine ungewöhnlich hohe Beschleunigung wie bei einem Sturz registriert, springt eine rot blinkende Beleuchtung am Helm an. Außerdem wird eine automatische SOS-Nachricht an den vom Radfahrer hinterlegten Notfallkontakt gesendet. Dazu ist natürlich auch ein Smartphone nötig, das mit einer speziellen Halterung ebenfalls an der Lenkstange positioniert wird.

Der Fahrradhelm registriert nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Herzfrequenz des Fahrers. Die Daten erscheinen auf dem Smartphone, das mit einer Halterung am Lenkrad befestigt ist. 

Der Fahrradhelm registriert nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Herzfrequenz des Fahrers. Die Daten erscheinen auf dem Smartphone, das mit einer Halterung am Lenkrad befestigt ist. 

Quelle: Livall

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Über eine Bluetooth-Verbindung kann das Handy auch während der Fahrt für verschiedene Anwendungen genutzt werden. Im Helm sind ein Mikrofon mit Windschutz sowie ein Lautsprecher eingebaut, sodass der Fahrer telefonieren oder Musik hören kann. Die App übersetzt sogar eingehende Textnachrichten automatisch in Sprachnachrichten. Mikrofon und Lautsprecher können auch als Walkie-Talkie funktionieren, wenn man mit seinen Mitradlern Sprachkontakt halten will.

Smartphonekamera über Fernbedienung auslösen

Per App kann auch ein zusätzlich am Rahmen befestigter Sensor bedient werden, der Geschwindigkeit, Trittfrequenz, Distanz und Kalorienverbrauch aufzeichnet. Mit entsprechenden Erweiterungen werden ebenfalls Steigung, Höhe und Herzfrequenz angezeigt. Wer jetzt noch Fotos oder Videos auf seiner Fahrradtour machen möchte, ohne absteigen zu müssen, soll nicht enttäuscht werden. Die Bling-Jet-Bedienung an der Lenkstange hat eine Foto- beziehungsweise Videofunktion, die per Knopfdruck die Smartphonekamera auslöst.

Bedienen lässt sich das System über die Fernbedienung Bling Jet, die am Lenkrad befestigt ist. 

Bedienen lässt sich das System über die Fernbedienung Bling Jet, die am Lenkrad befestigt ist. 

Quelle: Livall

Die Hochrüstung der Fahrradhelme ist in vollem Gange und offenbar steht den Entwicklungen in diesem Bereich eine ebenso große Nachfrage gegenüber. Erst kürzlich ging der Lumos-Fahrradhelm mit Bremslicht und Blinkern auf der Crowdfundingplattform Kickstarter durch die Decke. Jetzt steht schon der nächste Helm, vollgepackt mit Technik, in den Startlöchern. Auf Indiegogo hat die chinesische Firma Livall das Finanzierungsziel für ihren smarten Fahrradhelm Bling bereits um über 600 % überschritten.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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