Export von Militärtechnik 16.09.2014, 11:39 Uhr

Hochmoderne japanische U-Boote nachgefragt

Nach Jahrzehnten freiwilligen Waffenexportverbots bietet Japan am Weltmarkt wieder Militärtechnik an. Besonders hoch im Kurs steht das Unterseeboot Soryu. Australien verhandelt bereits über dessen Kauf. Interessiert sind aber auch Kanada sowie eine Anzahl ostasiatischer Länder. 

U-Boot-Symbolbild

Foto: panthermedia.net/Dr-Lange

Die Royal Australian Navy möchte zehn U-Boote der japanischen Soryu-Klasse erwerben, um ihre eigenen alten Boote ausmustern zu können und eine schlagkräftige Waffe gegen Bedrohungen aus dem pazifischen Raum zu besitzen. Ein Vertrag könnte noch in diesem Jahr unterschrieben werden.

Der besondere Reiz japanischer Boote für Australien liegt darin, dass diese U-Boote wochenlang getaucht fahren können und eine besonders hohe Zuladung an verschiedensten Waffen haben. Sie können sogar vollwertige Marschflugkörper wie Cruise Missiles abfeuern.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 

Viel schwedische Technik in den japanischen Booten

Japan selbst verfügt seit 2009 über eine Flotte von bisher fünf Soryu-Booten und hat weitere fünf in Auftrag gegeben. Diese Boote werden von Mitsubishi Heavy Industries und der Kawasaki Shipbuilding Corporation gebaut. Einen Teil der Motoren fertigt in schwedischer Kockums-Lizenz Kawasaki Heavy Industries. Kockums in Malmö ist ein Tochterunternehmen der deutschen ThyssenKrupp Marine Systems.

84 Meter lang, Platz für 65 Besatzungsmitglieder

Mit einer Wasserverdrängung von 4200 Tonnen, einer Länge von 84 Metern und einer Breite von neun Metern sind die Soryu-Boote sehr viel größer als französische oder deutsche U-Boote. Australien legt auf diese Größe wert, um die langen pazifischen Seewege zur Versorgung des Landes schützen zu können. Dabei sind die Soryu-Boote so ausgestattet, dass sie gut im inselreichen Ostasien – und hier besonders vor den chinesischen Küsten – eingesetzt werden können.

Die Soryu-Boote tauchen bis zu 500 Meter tief. Ihre Reichweite beläuft sich auf 11.300 Kilometer. Die Spitzengeschwindigkeit liegt in getauchtem Zustand bei 37 km/h und in aufgetauchtem Zustand bei 24 km/h. Die japanischen Boote haben Platz für eine 65-köpfige Besatzung.

Luftunabhängige Stirling-Motoren

Jedes Soryu-Boot verfügt über zwei dieselelektrische Kawasaki-Motoren sowie über vier luftunabhängig arbeitende Kockums-Stirling-Motoren. Die Gesamtleistung liegt unter Wasser bei 8000 PS oder 6000 Kilowatt. In aufgetauchtem Zustand sind es 3900 PS oder 2900 Kilowatt.

Sechs Torpedo-Rohre

Jedes Soryu-Boot verfügt über sechs Torpedorohre. Damit können sowohl Torpedos wie auch Minen ausgestoßen werden. Durch die hohe Nutzlast kann bis zu 30 Mal nachgeladen werden. Für die so genannte elektronische Kriegsführung können vielfältige Geräte eingesetzt werden. Neben eingebauten Sonar-Geräten japanischer wie amerikanischer Herkunft kann die Soryu auch ein breites Sonar hinter sich herziehen.

Soryu-Boote kosten rund 420 Millionen Euro pro Stück

Von japanischer Seite wird betont, dass die Soryu-Boote dank ihres Spezialstahls, ihrer Inneneinrichtung und ihrer Formgebung leiser als jedes andere nicht-nukleare Unterseeboot seien. All das trägt allerdings auch zu dem hohen Stückpreis der Soryu-Boote bei. Ab Werft kosten die Boote derzeit ohne Besatzungstraining und Ersatzteile knapp 420 Millionen Euro das Stück. Australien geht davon aus, dass der Gesamtauftrag einschließlich langfristiger Ersatzteilversorgung einen Wert von rund 14,7 Milliarden Euro haben dürfte.

Kritik japanischer Offiziere und Politiker

Im Zweiten Weltkrieg gab es einen japanischen Flugzeugträger namens Soryu, der am Angriff auf Pearl Harbour teilnahm und später an der Bombardierung einzelner australischer Städte beteiligt war. Diese Soryu ging in der Schlacht von Midway durch amerikanische Bomber verloren. Es gibt in Japan durchaus ernstzunehmende Offiziere und Politiker, die aus diesem Grunde die Soryu-Unterseeboote nicht nach Australien verkauft sehen wollen.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.