Hoher Absatz von E-Autos trotz Förderstopp
Das Ergebnis der aktuellen ADAC-Studie belegt: Der Wegfall des Umweltbonus für Elektroautos scheint die Kauflust nicht explizit auszubremsen. Das Interesse an Stromern ist nach wie vor groß. Mehr als 3.000 Personen wurden für diese Studie befragt.
Die Einstellung der Menschen in Deutschland zu Elektroautos hat sich in diesem Jahr im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht großartig geändert. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des ADAC, deren Ergebnisse jetzt bekannt gegeben wurden. Im Rahmen der Studie befragte man in den Monaten Februar und März 2024 mehr als 3.000 Personen über 18 Jahren, in deren Haushalt mindestens ein Auto vorhanden ist und / oder die Anschaffung in den nächsten drei Jahren bevorsteht. Inhaltlich sollten die Menschen sich zu Besitz, Beschaffung und Finanzierung privat genutzter Elektroautos äußern. Da die Bundesregierung 2024 die Förderungen für E-Autos weitgehend abgeschafft hat, also auch die Unterstützung beim Kauf, ist das Ergebnis äußerst interessant.
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Der gestrichene staatliche Umweltbonus für Elektrofahrzeuge scheint jedoch erst einmal keine direkten Folgen zu haben: Denn weiterhin sind auch in diesem Jahr 22 Prozent der Befragten sicher, in den nächsten drei Jahren beim Kauf eines neuen privaten Autos auf eines mit Elektroantrieb zu setzen. Genauso viele waren es auch im Jahr 2023. Bei den Hybridfahrzeugen und den Verbrennern lagen die Umfragewerte ebenfalls auf einem ähnlichen Niveau wie im vergangenen Jahr. Hätten sich 2023 39 Prozent für einen Verbrenner entschieden, sind es in diesem Jahr 41 Prozent. Für ein Hybridfahrzeug konnten sich 2023 26 Prozent begeistern, 2024 waren es 24 Prozent.
Interesse an E-Autos nach wie vor groß – auch ohne Förderung
Unter den Befragten gab es auch eine Gruppe von Personen, die bereits ein E-Auto fahren. Sie würden, sofern sie in den nächsten drei Jahren eine Neuanschaffung planen, bei einem Stromer bleiben. Immerhin 79 Prozent gehören dieser Gruppe an, während rund 10 Prozent dazu tendieren, wieder zu einem Verbrenner- oder Hybridfahrzeug zurückzukehren. „Die Loyalität bei denjenigen, die bereits heute ein Elektroauto fahren, ist hoch“, sagt Markus Groiß, Geschäftsführer Autovermietung und Finanzdienste beim ADAC. „Das liegt nach unserer Einschätzung auch daran, dass sie ihre Kostenkalkulation und ihre Infrastruktur bereits auf das System Elektromobilität ausgerichtet haben.“
Das geht auch aus der weiteren Umfrage hervor. Denn 80 Prozent der Befragten, die bereits privat ein Elektroauto fahren, laden es auch an der eigenen Wallbox zu Hause. Darüber hinaus haben weitere acht Prozent die Möglichkeit, eine solche Ladevorrichtung installieren zu lassen. Von den potenziellen E-Auto-Käuferinnen und -Käufer planen 70 Prozent die Anschaffung einer eigenen Wallbox in den nächsten drei Jahren.
Der Kauf eines Elektroautos erfolgt meist mit Köpfchen
Wer heute schon ein E-Auto fährt oder eine Anschaffung in naher Zukunft in Erwägung zieht, hat meistens nicht nur die eigene Stromtankstelle im Blick, sondern auch die damit verbundene Energieversorgung. So ist es kein Wunder, dass 42 Prozent der befragten E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer bereits eine eigene PV-Anlage haben. 24 Prozent derer, die in den nächsten Jahren ein E-Auto kaufen wollen, besitzen ebenfalls bereits eine eigene PV-Anlage. Das zeigt: In den Köpfen der Menschen gehören eine emissionsfreie Stromerzeugung und Elektromobilität eng zusammen. „Die Investitionskosten für Fahrzeug, Photovoltaik und Wallbox amortisieren sich umso schneller, je mehr eigenen Strom man nutzt“, erklärt Sascha Coccorullo, Leiter Strategie, New Business und Research der ADAC SE.
Betrachtet man den Kauf genauer, vor allem die Art der Bezahlung, zeigt sich 2024 folgendes Bild: Bei E-Autos würden sich 56 Prozent für eine Barzahlung entscheiden, 19 Prozent für eine Finanzierung, 18 Prozent für einen Kredit, während 7 Prozent noch unentschlossen sind. Demgegenüber fielen die Entscheidungen bei einem Verbrenner sehr ähnlich aus: In diesem Fall wären 65 Prozent für eine Barzahlung, 19 Prozent für einen Kredit und 11 Prozent für eine Leasingvariante. Lediglich 5 Prozent wissen nicht, wie sie sich entscheiden sollen. Die Fachleute des ADAC schlussfolgern daraus, dass die Kombination aus Leasing und E-Auto weiterhin attraktiv sei. Das bestätigten auch die Zahlen der ADAC Fahrzeugwelt: Mehr als die Hälfte der dort abgeschlossenen Leasingverträge war für ein E-Auto. Der Wegfall der Förderung scheint darauf also keinen Einfluss zu haben.
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