320 Meter lange Röhre 20.04.2018, 13:01 Uhr

Hyperloop baut erste europäische Teststrecke in Frankreich

In einer fast luftleeren Röhre mit 1.200 km/h dahinrasen: Das Unternehmen Hyperloop TT scheint diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Eine Teststrecke in Toulouse soll noch dieses Jahr in Betrieb gehen, auch die erste Transportkapsel ist fast fertig.

Die ersten Röhren für die europäische Teststrecke sind in Toulouse eingetroffen.

Foto: Hyperloop TT

Abladen der riesigen Hyperloop-Röhren in Toulouse: Die Röhren haben einen Innendurchmesser von vier Metern.

Foto: Hyperloop TT

Hyperloop-Röhren in Toulouse.

Foto: Hyperloop TT

Hyperloop-Röhren in Toulouse.

Foto: Hyperloop TT

Hyperloop-Röhren in Toulouse.

Foto: Hyperloop TT

Hyperloop-Röhren in Toulouse.

Foto: Hyperloop TT

Hyperloop-Bahnhof in Abu Dhabi.

Foto: Hyperloop TT

Jede Fahrtrichtung bekommt eine eigene Röhre.

Foto: Hyperloop TT

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Totgesagte leben länger – der Hyperloop kommt wohl doch. Das gigantische Röhrenprojekt, das ursprünglich der Tesla- und SpaceX-Gründer Elon Musk erdacht hat, nimmt Gestalt an. Jedenfalls hat die Firma Hyperloop Transportation Technologies (HTT), die das Konzept von Musk übernahm und die von dessen Vertrautem Dirk Ahlborn geführt wird, jetzt zwei wichtige Schritte getan.

Zum einen soll noch in diesem Jahr eine 320 Meter kurze Teststrecke in realen Abmessungen in Betrieb genommen werden. Auf dem Gelände des HTT-Forschungszentrums in Toulouse sind kürzlich die ersten Teilröhren mit vier Meter Innendurchmesser angeliefert worden. Auch die erste Kapsel, die gleichermaßen für den Transport von bis zu 40 Personen oder einigen Tonnen Fracht ausgelegt ist, soll fast fertig und im Sommer einsatzbereit sein.

Erste kommerzielle Strecke in den Emiraten?

Außerdem verkündet HTT jetzt, dass man einen Vertrag mit dem größten Immobilienentwickler in Abu Dhabi über den Bau einer ersten kommerziellen Strecke von zehn Kilometern geschlossen habe. Das schließt den Bau eines Prototyps für die Bahnstation ein, in der bis zu 3.600 Passagiere pro Stunde abgefertigt werden können. Dass diese Station diskusartig bedacht ist und damit Ufo-Assoziationen auslöst, ist bei solchen Infrastrukturvisionen offenbar Designer-Grundregel.

Futuristisch: Entwurf für den Hyperloop-Bahnhof in Abu Dhabi.

Futuristisch: Entwurf für den Hyperloop-Bahnhof in Abu Dhabi.

Quelle: Hyperloop TT

Der deutsche Ex-Banker Ahlborn nährt damit die Hoffnungen auf ein revolutionäres Transportsystem, dessen Prinzip gar nicht neu ist: Ähnlich wie in einer Rohrpost schießen Kapseln durch eine Röhre. Dank eines beinahe luftleeren Innenraums sollen die Kapseln Geschwindigkeiten von mehr als 1.200 km/h erreichen und damit sogar Flugzeuge übertreffen. Die Kapseln werden mithilfe einer Magnettechnik schwebend gelagert – Erinnerungen an den deutschen Transrapid werden wach.

Vakuum-Spezialisten sind überzeugt

Zuletzt war es ruhiger geworden um das 2013 gestartete Projekt – oder besser: Die Stimmen der Zweifler lauter. Vor allem halten es viele Experten für schwierig bis unmöglich, das Beinahe-Vakuum stabil zu garantieren und dabei zugleich den Energieaufwand im machbaren Rahmen zu halten. Das aber sieht man beim Kölner Unternehmen Leybold, das seit 2015 an dem Projekt beteiligt ist, völlig anders. Der Weltmarktführer auf dem Gebiet der Vakuumpumpen ist überzeugt, den Druck in der Röhre so stark reduzieren zu können, dass er einem Flug in mehr als 10.000 Metern Höhe entspricht. Und damit sei der Energiebedarf für den Antrieb vergleichsweise gering.

So stellt sich Hyperloop TT eine Transportkapsel vor.

So stellt sich Hyperloop TT eine Transportkapsel vor.

Quelle: Hyperloop TT

Bislang allerdings liegt der Rekord für die Technologie bei 324 km/h, erreicht mit einer unbemannten Kapsel auf einem Testgelände von SpaceX. Aber Geschwindigkeit sei ja auch nicht alles, sagt Ahlborn heute: „Die eigentliche Chance liegt in dem effizienten und sicheren Transportsystem, das mit einem nie dagewesenen Erlebnis für den Passagier verbunden ist.“ Das Erlebnis ist zwar ein relativ enges, aber während der Fahrt soll sich der Gast dank virtueller Realität wie ein entspannt Reisender in herrlicher Landschaft fühlen. Eben nur bei einem Tempo an der Schallgrenze.

Erdbebensicherheit ist entscheidend

Die Machbarkeit auch unter Versicherungsaspekten habe die Münchener Rück als weltgrößter Rückversicherer schon bewiesen, meint Ahlborns Kollege Bibop Gresta. Mit Partnern in neun Ländern gebe es inzwischen konkrete Vereinbarungen, sagt er und betont: „Hyperloop ist nicht mehr nur ein Konzept, es ist eine Industrie“.

Entwurf für eine Bahnstation des Hyperloops.

Entwurf für eine Bahnstation des Hyperloops.

Quelle: Hyperloop TT

Für diese These spricht die Tatsache, dass es eine Reihe von Projekten gibt, in denen die Technologie zum Zug kommen soll, etwa in den Niederlanden, in Frankreich, in Skandinavien und in der Slowakei. In Deutschland hat zumindest die Lufthansa Interesse daran signalisiert, die potenzielle Konkurrenz möglicherweise ins eigene Haus zu holen.

Auf der Teststrecke wird es nun aber erstmal um echte Belastungsproben gehen. So soll die einen Kilometer lange Ausbaustufe in Toulouse auf knapp sechs Meter hohen Stelzen stehen, die unbedingt ihre Erdbebensicherheit nachweisen müssen, damit das System in den meisten Teilen der Welt überhaupt genehmigungsfähig ist. Zugleich muss das System im realen Einsatz aber auch streckenweise direkt über den Erdboden oder sogar unterirdisch geführt werden können, wie die Entwickler einräumen.

Wenn das alles funktioniert, dann wird der Hyperloop laut HTT irgendwann auf der ersten öffentlichen Strecke bis zu 160.000 Menschen transportieren. Jeden Tag.

Hyperloop-Strecke, integriert in das Stadtbild von Abu Dhabi.

Hyperloop-Strecke, integriert in das Stadtbild von Abu Dhabi.

Quelle: Hyperloop TT

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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