500 m lang 10.04.2017, 07:51 Uhr

Hyperloop One eröffnet erste Teststrecke für Überschallzug

Sie ist fertig: die erste Teststrecke von Hyperloop One. Mitten in der Wüste Nevadas, umgeben von Bergen und Stoppelgras, steht die 500 m lange weiße Röhre. Künftig wollen Ingenieure hier Passagierkapseln für den Überschallzug testen. 

Hyperloop One hat in der Wüste Nevadas seine erste Teststrecke eröffnet – ein Outdoor-Testlabor für Antriebs-, Vakuum- und Steuerungstechnik.

Foto: Hyperloop One

Rohr für die Teststrecke von Hyperloop One: Im Inneren der Röhre befindet sich ein Schienensystem mit Magnetantrieb. Die geplante Höchstgeschwindigkeit: 1220 km/h. 

Foto: Hyperloop One

Teststrecke von Hyperloop One: Im Inneren der Röhre erzeugt Vakuumtechnik einen Unterdruck, um den Luftwiderstand zu reduzieren. 

Foto: Hyperloop One

WARR Hyperloop: Mit dieser selbstgebauten Vakuum-Magnetschwebekapsel gewann das Team der TU München das Pod-Wettrennen in einer Teststrecke von Elon Musks Hyperloop-Wettbewerb.

Foto: WARR Hyperloop Team

Die einzelnen Röhren werden verschweißt. Vor einer Fahrt wird die Luft aus der Röhre gesaugt, um den Luftwiderstand zu reduzieren.

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

Foto: Hyperloop One

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Menschen in einer Unterdruckröhre mit Überschallgeschwindigkeit transportieren – ähnlich wie in einer Rohrpost. Das ist die Idee von Elon Musk. Da der milliardenschwere Tesla-Gründer und SpaceX-Chef für die Verwirklichung selbst aber keine Zeit hat, hat er die Idee für andere Unternehmen freigegeben. Eines dieser Unternehmen, Hyperloop One, hat jetzt einen Meilenstein erreicht: die Eröffnung der ersten Teststrecke namens DevLoop, auf der Ingenieure in Zukunft Antriebs-, Vakuum- und Steuerungstechnik auf Herz und Nieren testen werden. Sie steht in der Wüste Nevadas ­– im Apex Industrial Park in Las Vegas.

Unterdruck in einer 500 m langen Röhre

Auf den ersten Blick sieht die Teststrecke unscheinbar aus – fast wie eine herkömmliche Öl- oder Gasleitung: auf einem 500 m langen Betonfundament stehen in regelmäßigen Abständen Stützpfeiler, auf denen die 3,3 m breite Röhre ruht.

Viel interessanter hingegen ist das Innenleben. Dort befindet sich ein Schienensystem, über das Prototypen von Passagierkapseln – auch Pods genannt – mit einem Magnetantrieb sausen. Um den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten, kommt Vakuumtechnik zum Einsatz, die einen Unterdruck in der Röhre erzeugt. Irgendwann sollen die Kapseln sogar schweben können. Theoretisch erreichen sie dadurch Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 1220 km/h.

Hyperloop plant erste Strecken durch die USA

Hyperloop One plant sogar schon die ersten kommerziellen Hyperloop-Strecken in den USA. Das Unternehmen hatte deswegen Menschen – darunter Mitarbeiter staatlicher Verkehrsbehörden – im Rahmen eines Wettbewerbs aufgerufen, Routenvorschläge einzureichen. 2.600 Vorschläge sind eingegangen, darunter der Vorschlag für eine Strecke von Orlando nach Miami, welche die Reisezeit von derzeit drei Stunden und 40 Minuten (Bus) und 55 Minuten (Flugzeug) auf 26 Minuten reduzieren würde.

Für die besten Vorschläge wird das Unternehmen eine Machbarkeitsstudie durchführen. Interessant ist das auch für die Deutsche Lufthansa. Sie verfolgt die Entwicklung und hat bereits vier Strecken ausgemacht, auf denen der Hyperloop Flugzeuge ersetzen könnte: Köln-Berlin, Berlin-München, Hamburg-München und Düsseldorf-München.

Hyperloop One: Bislang nur Tests mit 160 km/h 

Bislang ist von 1220 km/h Höchstgeschwindigkeit allerdings noch nicht viel zu sehen. Zwar hat Hyperloop One vor rund einem Jahr das Antriebssystem auf Schienen unter freiem Himmel getestet. Doch der 680 kg schwere Testschlitten erreichte dabei lediglich eine Geschwindigkeit von 160 km/h.

Die Zeitung Welt nannte das Event den „lächerlichen 1,9-Sekunden-Test des Hyperzugs“. Die Beschleunigung allerdings konnte sich sehen lassen: von 0 auf 100 km/h in nur 1,1 s. Wenn die nächsten Tests in der Unterdruckröhre stattfinden und die Schwebetechnik hinzukommt, dürften sich schnell höhere Geschwindigkeiten realisieren lassen.

TU München hat bislang schnellsten Pod entwickelt

Nicht nur Hyperloop One muss sich derzeit mit geringen Geschwindigkeiten zufrieden geben. Auch in einer Hyperloop-Teströhre auf dem Space-X-Gelände im kalifornischen Hawthorne ist Gemütlichkeit angesagt. Bei einem Pod-Wettbewerb, den Elon Musk im Januar 2017 veranstaltet hat, erreichte die schnellste Kapsel ein Tempo von 94 km/h.

Trotzdem waren die Erfinder der TU München zufrieden. „Den Sieg jetzt nach Hause an die TUM bringen zu können, macht uns unglaublich stolz“, sagte Thomas Ruck vom WARR Hyperloop Team. Stolz können die Studenten auch auf ihre Idee sein, den Luftwiderstand zu reduzieren. Sie haben einen Kompressor in die Kapsel eingebaut, der Luft absaugt, komprimiert und hinten aus dem Fahrzeug ausstößt. Er verhindert, dass das Pod eine Luftsäule vor sich herschiebt.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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