Hyperloop One testet Überschallzug in der Wüste Nevadas
Erfolg für Hyperloop One: Das Unternehmen hat erste Tests mit dem Überschallzug des Visionärs Elon Musk durchgeführt. Schon in wenigen Jahren sollen Menschen wie in einer Rohrpost reisen können. Auch die Deutsche Bahn investiert in diese Technologie.
Der Test fand in der Wüste Nevadas bei Las Vegas statt. Dort baute das Unternehmen Hyperloop One etwa 800 m Schienen. Darauf beschleunigte ein rudimentärer Prototyp des Überschallzugs – im Grunde bislang nichts als ein Stahlgestell – mit Linearmotoren in 1,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Schließlich erreichte er seine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und bremste dann im Sand ab. Denn eine eigene Bremse besitzt er bislang nicht. Nach 1,9 Sekunden war der Test dann auch schon vorbei.
Menschen sollen 2021 im Hyperloop wie in einer Rohrpost reisen
Die Technik selbst ist nicht neu. Auch Japans Magnetschwebezug Maglev, der erst kürzlich einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hat, nutzt Linearmotoren. Trotzdem wertet Rob Lloyd, Chef der Hyperloop One, den Kurztest als Erfolg: „Wir sind heute der Verwirklichung von Hyperloop einen Schritt näher gekommen.“
Die fertige Version des Zugs soll mit 1220 km/h durch eine Vakuumröhre flitzen. Menschen könnten dann Langstrecken in Rekordzeit wie in einer Rohrpost zurücklegen. Innerhalb von 30 Minuten wäre beispielsweise die 650 km lange Strecke zwischen San Francisco und Los Angeles zu bewältigen. 2021 soll diese Form des Reisens möglich sein. 2019 will Hyperloop One mit ersten Gütertransporten starten.
Auch die Deutsche Bahn interessiert sich für den Hyperloop
An Geld für die Entwicklung mangelt es Hyperloop One nicht. Verschiedene Geldgeber haben 120 Millionen $ investiert – darunter sind Risikokapitalgeber aus dem Silicon Valley, ein Fonds der Firma General Electric und der französische Eisenbahnbetreiber SNCF. Und zur großen Überraschung nennt Hyperloop One auch ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn als Projektpartner: die DB Engineering & Consulting, eine Ingenieursparte des Konzerns, die 4000 Mitarbeiter beschäftigt. Partner sind auch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und die Schweizer Amberg Gruppe.
Auch erste Länder interessieren sich für das neue Transportmittel. Die Slowakei prüft den Bau einer Hyperloop-Strecke, um Berufstätigen das Pendeln zu erleichtern. Die 400 km lange Strecke von Bratislava ins östliche Košice wäre in nur 25 Minuten zu bewältigen. Bislang brauchen Pendler mit dem Auto gut viereinhalb Stunden.
Konkurrenz kommt von Hyperloop Transportation Technologies
Die Konkurrenz schläft allerdings nicht. Auch das Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT) will den Überschallzug bauen, den Visionär und Tesla-Gründer Elon Musk wegen Zeitmangels als Open-Source-Projekt veröffentlicht hat. Das Unternehmen hat sich angeblich eine passive Magnetschwebetechnik lizensieren lassen, die kostengünstig sein soll und auch bei Stromausfall noch funktioniert. HTT will eine 8 km lange Hyperloop-Strecke bauen, durch die bereits 2018 erste Passagiere rasen könnten.
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