Hyundai i40 und Mazda 6 im Kombi-Test
Hyundai i40 sw 1.7 CRDi und Mazda 6 Kombi 2.2 MZR-CD. Der Pkw-Absatz von Hyundai & Co steigt, auch in Deutschland. Die koreanischen Modelle sind technisch gut ausgerüstet und optisch ansprechend. Mit dem i40 sw will Hyundai in der Mittelklasse den Absatzerfolg fortsetzen. Er trifft im Kombitest auf den Mazda 6, einen japanischen Konkurrenten mit ausgereiftem Angebot.
Markante Linien und dynamische Formen hat man in der Vergangenheit bei Hyundai vergeblich gesucht. Das hat sich spätestens mit dem i40 sw geändert. Obwohl die Dachlinie des Kombis coupéartig abgesenkt wurde, kommt der Nutzwert nicht zu kurz: Vier bis max. fünf Personen finden reichlich Platz.
Im Fond verfügt der i40 sw über Ablagen und Armauflagen, die Neigung der Rückenlehne ist in zwei Stufen fixierbar. Ins Gepäckabteil passen reisetaugliche 553 l (Ladevolumen max. 1719 l). Für ihn gibt es optional ein Schienen- und Haltesystem zur Ladungssicherung. Die Zuladung von Hyundai i40 sw und Mazda 6 ist mit 570 kg bzw. 565 kg ausreichend.
Hyundai i40: Kleinerer Motor aber höhere Leistung als der Mazda 6
Gegenüber dem Turbodiesel mit 2,2 l Hubraum im Mazda 6 hat der des Hyundai i40 sw mit 1,7 l nur scheinbar ein Manko, denn Downsizing (kleinere Motoren, höhere Leistung durch Aufladung) ist bei neuen Motoren der Trend. So leistet der 1.7 CRDi des i40 sw mit 100 kW allein 5 kW mehr als der 2.2 MZR-CD, hält bei den Fahrleistungen nicht nur gut mit, sondern hat u. a. bei Beschleunigung und Elastizität die Nase vorn.
Gleichfalls punktet der i40 sw im Verbrauch: Bei überwiegend ruhiger Fahrweise auf Landstraßen verbrauchte er im Test 5,6 l/100 km, im Mittel, mit bescheidenen Autobahnanteilen wurden 6,0 l/100 km ermittelt, 0,2 l weniger als beim Mazda 6. Dank des 70-l-Tanks kann der i40 sw Reichweiten von mehr als 1000 km erzielen. Serienmäßig haben beide Kombis ein Sechsganggetriebe. Für den i40 sw gibt es eine „Blue-Version“ mit Start-Stopp-System für 400 € extra.
Insgesamt verrichten beide Diesel ihre Arbeit ordentlich. Dennoch könnte der von Hyundai geschmeidiger und ruhiger laufen. In niedrigen Drehzahlen lässt er eine Anfahrschwäche spüren. Dank des größeren Hubraums und des etwas stärkeren Drehmoments zieht dagegen der Mazda willig durch. Seine Schaltung ist exakter geführt als beim i40 sw. Im Übrigen: Übersichtlicher ist die Karosserie des Mazda, hochwertiger die Armaturentafel des Hyundai mit großer Mittelkonsole.
Hyundai i40 und Mazda 6: Fahrsicher und straff gefedert
Die Testfahrten belegten, dass die Federung des i40 sw recht straff abgestimmt ist. Gröbere Unebenheiten dringen schon mal bis zu den Insassen vor. Insgesamt könnte der Hyundai-Kombi geschmeidiger abrollen. Wünschenswert wäre auch eine präzisere Lenkung. Betont sportlich-straff ist das Fahrwerk des Mazda 6 Kombi abgestimmt. Die Lenkung arbeitet präzise und direkt. Beide Fronttriebler geben sich fahrsicher, die Bremsen sind ohne Tadel.
Umfangreich fällt bei beiden die Serienausstattung aus: In der
„Active“-Stufe bietet der Mazda 6 u. a. Spurwechselassistent, Tempomat, Klimaautomatik, Sitzheizung vorn und ein Bose-Soundsystem. Der Hyundai i40 sw toppt das in der getesteten „Style“-Ausführung – er wartet mit Knieairbag, LED-Tagfahrlicht, Parkassistent, Alarmanlage und elektrisch einstellbarem Fahrersitz auf. Nicht zuletzt sollte auch die fünfjährige Garantiezeit von Hyundai nicht unerwähnt bleiben. Allerdings: Sowohl beim Hyundai als auch beim Mazda kann der Kunde manche fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme nicht ordern.
Hyundai i40 und Mazda 6: Beide Kombis sind gut ausgestattet, aber nicht preiswert
Die im Test gefahrenen gut ausgestatteten Kombis haben ihren Preis. Den Hyundai i40 sw 1.7 CRDi Style gibt es ab 28 990 €, den Mazda 6 2.2 MZR-CD Active ab 29 790 €. Das zeigt aber auch, dass die Autos aus Fernost nicht eklatant billiger sind als die ihrer deutsche Konkurrenten. So verlangt beispielsweise VW für den Passat Variant 2.0 TDI (103 kW Testverbrauch 5,7 l/100 km) – Klassenprimus auf dem deutschen Markt – in der Ausstattung Comfortline 31 575 € und offeriert für ihn ein großes Angebot an fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen.
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