IAA Mobility 2021: Verblüffende Weltpremieren von VW und BMW
Die IAA Mobility 2021 steht im Zeichen von E-Mobilität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung: BMW zeigt eine Konzept-Studie eines besonderen Pedelecs, Bosch ein leichtes und flexibles Ladekabel, Ford ein Mindfulness Concept-Car und Volkswagen eine Studie des ID-LIFE, eines vollelektrischen Kleinwagens für den urbanen Raum.
Die IAA Mobility 2021 will in München die Mobilität der Zukunft in den Fokus rücken. Hersteller präsentieren deshalb Konzept-Studien und die neuesten Serienfahrzeuge – hauptsächlich mit E-Antrieb. Vier Beispiele, was es auf der IAA Mobility vom 7. Bis 12. September zu sehen gibt.
BMWs Konzept-Bike auf der IAA Mobility 2021
Das BMW i Vision AMBY ist nach Angaben des Herstellers ein High-Speed Pedelec für Urbanisten. Der E-Antrieb macht das Fahren auf Radwegen mit Geschwindigkeiten von bis zu 25 Stundenkilometern (km/h) möglich. Dazu gibt es zwei weitere Geschwindigkeitsstufen: Mit bis zu 45 km/h darf das Pedelec auch auf innerstädtischen Straßen unterwegs sein und mit bis zu 60 km/h Höchstgeschwindigkeit sogar auf mehrspurigen Straßen und außerorts. Für die höheren Geschwindigkeiten ist eine entsprechende Fahrerlaubnis und ein Versicherungskennzeichen Voraussetzung. Die unterschiedlichen Fahrmodi sind in der dazugehörigen App hinterlegt. BMW will damit Mobilität in Großstädten möglich machen, wenn Autos künftig immer weniger Raum einnehmen sollen. „Unsere Kunden haben größtmögliche Flexibilität, gleichzeitig treten sie in die Pedale und halten sich fit. Durch die Modi und die clevere Routenwahl dürfte es in der Stadt wenig schnellere Optionen geben“, erklärt Werner Haumayr, Leiter BMW Group Designkonzeption.
Audi zeigt mit Konzept-Auto, wie das Fahrzeug zum Erlebnisraum wird
Beim Design stehen optische Leichtigkeit und kraftvolle Athletik im Mittelpunkt. Der Rahmen ist größer, die Geometrie lässt es wie eine Mischung aus Rennrad und sportlichem E-Bike aussehen. Kurz vor dem Lenker ist eigens eine Fläche für das Smartphone vorgesehen, damit es gut sichtbar ist. Ein Magnet hält es an Ort und Stelle. Der Energiespeicher ermöglicht je nach Fahrmodus mit seinen 2.000 Wattstunden (Wh) eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Die sogenannte Fast-Charging-Technologie ermöglicht ein Aufladen in nur drei Stunden. Teile des BMW i Vision AMBY sind aus recyceltem Kunststoff und können nach dem Ende des Produktlebens einfacher in den Materialkreislauf der BMW Group zurückgeführt werden. Die Bremsflüssigkeit ist ein aus Raps gewonnenes Öl. Die Produktion des Pedelecs plant BMW in Deutschland. Schließlich gehe es dem Hersteller um Emissionsfreiheit, Verkehrsraumerschließung und Energieeffizienz.
IAA Mobility 2021: leichtes und flexibles Kabel von Bosch macht den Ladevorgang sicherer und einfacher
Bosch präsentiert auf der IAA Mobility ein neues flexibles Ladekabel mit integrierter Steuerungs- und Sicherheitstechnik. Es wiegt weniger als drei Kilogramm und ist damit im Durchschnitt gut 40% leichter als herkömmliche Ladekabel mit Kontrollbox. Gleichzeitig spart es im Kofferraum auch Platz. Es beinhaltet einen Adapter für Typ-2- und Haushaltsstecker. „Mit dem universellen Ladekabel macht Bosch die Elektromobilität noch kundenfreundlicher“, sagt Uwe Gackstatter, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Powertrain Solutions. Mit dem dreiphasigen Kabel kann jeder sein E-Auto per sogenanntem Mode-2- und Mode-3-Laden mit Wechselstrom bis zu 22 Kilowatt wieder „auftanken“.
Die intergierten Komponenten zum Steuern und Überwachen der Ladeleistung stellen in Kombination mit der Temperaturkontrolle und dem Fehlerschutzschalter im Adapter sicher, dass beim Laden an der Haushaltssteckdose keine Überlastung oder Überhitzung entsteht. Noch bevor ein kritischer Wert erreicht wird, schaltet die Sicherheitstechnik ab. In nur 18 Monaten hat das Entwickler-Team das neue Ladekabel bis zur Marktreife gebracht.
Ford zeigt Mindfulness Concept-Car auf der IAA Mobility 2021
Basierend auf einem Ford Kuga, ausgestattet mit modernen Technologien und Funktionen, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, präsentiert sich das Ford Mindfulness Concept-Car. Es soll die Reise mit dem Auto noch stressfreier und genussvoller gestalten. „Achtsamkeit hilft den Menschen, fokussierter und ruhiger zu handeln und ein klareres Bewusstsein zu erreichen – Eigenschaften, die uns hinter dem Lenkrad zu besseren Autofahrern machen“, betont Mark Coleman, Achtsamkeits-Coach, der den integrierten Meditations-Leitfaden für die Studie von Ford entworfen hat.
Das Fahrzeug lässt sich zum Beispiel per Fernbedienung oder App öffnen, gleichzeitig aktiviert sich auch die Klimaanlage und sorgt für frische, saubere Luft, bevor die Passagiere einsteigen. Besondere Luftfilter entfernen nicht nur Geruchspartikel, sondern auch Allergene und Bakterien. UVC-Licht-Dioden verhindern, dass sich Viren und Keime auf Oberflächen vermehren können. Kopfstützen-Lautsprecher liefern die entspannende Musik direkt an die Ohren. Die adaptive Klimaanlage simuliert tiefes Ein- und Ausatmen, zum Beispiel nachdem die Assistenzsysteme per Notbremsung eingreifen mussten, um einen Unfall zu verhindern. Bei der Kurzschlaffunktion fährt der Sitz in die Liegeposition. Hinzu kommt eine Hirnstimulation, um den Fahrer rasch in ein Nickerchen zu schicken, damit er nach kurzer Pause wieder fit ist für die weitere Fahrt. Bei Pausen sollen Yoga-Anleitungen, leichte Fitnessübungen und kurze Meditationen den Erholungsfaktor steigern.
Weltpremiere des VW ID.LIFE auf der IAA Mobility 2021
Der ID-LIFE soll nach Auffassung von Volkswagen die Familie der Zukunft im Alltag begleiten. Die Studie des vollelektrischen Kleinwagens kombiniert Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit einem flexiblen Nutzungskonzept. Der ID-LIFE kann beispielsweise zum Kinosaal oder Gamingcenter werden. „Wir glauben: Das Auto wird zukünftig noch stärker zum Ausdruck eines Lebensgefühls. Es geht dem Kunden von morgen nicht nur um die Mobilität, sondern viel stärker darum, was man mit dem Auto erleben kann. Der ID.LIFE ist unsere Antwort darauf“, sagt Ralf Brandstätter, CEO der Marke Volkswagen.
Das Design ist klar, reduziert und hochwertig. Der Kleinwagen ist aufgeteilt in Karosseriekörper, Glasflächen und Dach. Für ein Open-Air-Gefühl sorgt ein abnehmbares Dach aus Luftkammer-Textil und reduziert gleichzeitig das Gewicht des Fahrzeugs. Für den Antrieb hat Volkswagen einen Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) entwickelt. Der ID.LIFE ist deshalb das erste Fahrzeug mit Frontantrieb und einem 172 Kilowatt (kW) (234 PS) starken Motor. Die 57 Kilowattstunden (kWh) Hochvoltbatterie soll eine Reichweite von rund 400 Kilometern ermöglichen (WLTP). Dach- und Frontabdeckung bestehen zu 100% aus wiederverwerteten PET-Flaschen, im Innenraum kommt viel Holz zum Einsatz. Und als Grundstoffe für die Reifen nutzen die Entwickler Bio-Öl, Naturkautschuk und Reishülsen. Außen- und Innenspiegel gibt es im ID.LIFE nicht mehr, ihre Funktionen übernehmen Kamers und ein Display. Die wesentlichen Fahrfunktionen können die Passagiere über ein Touchbedienfeld steuern.
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