In der Zukunft sind wir mit selbstfahrenden Transportgondeln unterwegs
Selbstfahrende Autos? Für Next Future Schnee von gestern. Das italienische Unternehmen denkt einen Schritt weiter und tüftelt an selbstfahrenden Gondeln, die sich im Verkehr zu einem Zug zusammenschließen.
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Transportgondeln von Next Future: Bereits 2020 könnten sie auf den Straßen rollen.
Foto: Next Future
Selbstfahrende Autos sind ein Megatrend, der Menschen mehr Flexibilität verspricht: Statt die Hände am Steuer zu haben, könnten sie sich zukünftig anderen Tätigkeiten widmen – beispielsweise im Internet surfen oder Zeitung lesen. Soweit so gut. Allerdings ändert das autonome Fahren nichts an der Tatsache, dass es auf den Straßen dieser Welt immer voller wird. Deswegen hat sich das italienische Unternehmen Next Future ein alternatives Transportmittel ausgedacht: selbstfahrende Gondeln.
Gondeln lassen sich mit Smartphone-App bestellen
Ein mögliches Szenario sieht wie folgt aus: Herr Müller möchte gerne seine Freundin in der Nachbarstadt besuchen. Er setzt sich aber nicht ins eigene Auto, sondern zückt sein Smartphone und bestellt mit einer App eine Transportgondel. Das 2,7 m lange Gefährt mit sechs Sitz- und vier Stehplätzen – in etwa so groß wie ein Smart oder das Google-Auto – hält kurz darauf direkt vor seiner Haustür und öffnet die transparenten Schiebetüren.
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Zwischen die Module kann sich eine Restaurantgondel einklinken. Passagiere können über ihr Smartphone Kaffee bestellen und direkt bezahlen.
Quelle: Next Future
Herr Müller steigt ein und begrüßt die Mitfahrer, die das gleiche Reiseziel haben. Einem Gondelfahrer kann er allerdings nicht guten Tag wünschen. Den gibt´s nämlich nicht. Stattdessen existiert ein cloud-basiertes System, das die gesamte Logistik übernimmt.
Gondeln koppeln sich zu einem Zug aneinander
Das Logistiksystem hat zu jedem Zeitpunkt vollen Überblick über alle Gondeln, die in den Städten unterwegs sind. Das soll garantieren, dass jeder Passagier sein Ziel schnellstmöglich erreicht.
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Legen mehrere Gondeln einen Streckenabschnitt gemeinsam zurück, koppeln sie sich aneinander.
Quelle: Next Future
Und es ermöglicht eine weitere Besonderheit: Befinden sich beispielsweise sechs Gondeln auf derselben Autobahn, können sie sich kurzerhand aneinanderkoppeln und die zwischen ihnen liegenden Trennwände öffnen. Und voila: Aus den sechs Gondeln wird ein Zug, der auf der Straße weniger Platz wegnimmt.
Auch Restaurantgondeln klinken sich ein
Sobald das Logistiksystem Gondeln aneinanderkoppelt, kommt eine weitere verrückte Möglichkeit ins Spiel: In die Kette kann sich nämlich eine Restaurantgondel einklinken. Durstige und hungrige Passagiere zücken dann ihre Smartphones, um einen Kaffee oder ein Sandwich zu bestellen und direkt zu bezahlen. Das ist in diesem Transportsystem unerlässlich.
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Sind die Gondeln aneinandergekoppelt, müssen die Passagiere regelmäßig aufs Smartphone sehen. Dort sagt ihnen das Logistiksystem, wann sie in welches Modul wechseln müssen, bevor sich dieses abkoppelt.
Quelle: Next Future
Denn die Passagiere müssen sich jederzeit bereithalten, auf Anweisung des Logistiksystems ihren Sitzplatz zu wechseln. Sobald sich die Autobahnfahrt dem Ende nähert, entkoppeln sich die Gondeln nämlich wieder, um einzelne Reiseziele anzusteuern.
Gondeln sollen 2020 einsatzbereit sein
Und wann soll das Gondelsystem marktreif sein? Obwohl bislang über technische Details wenig in Erfahrung zu bringen ist, relativ zeitnah: 2020 sollen die Gondeln bereits über die Straßen flitzen und selbstfahrenden Taxis und Bussen Konkurrenz machen. In puncto Effizienz und Umweltschutz haben die rollenden Kabinen laut Next Future allerdings die Nase vorn. Denn ein Reisebus beispielsweise kann sich nicht verkürzen, wenn er unterbesetzt ist.
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