Indra: „Die Elektromobilität ist ein Irrweg“
Fritz Indra, einer der bekanntesten Motorenentwickler der Welt, hält den Elektroantrieb auch in den nächsten 100 Jahren für keine Alternative zum Verbrennungsmotor. „Das ist ein Irrweg“, sagte Indra im Interview mit der neuen Ausgabe der Wochenzeitung VDI nachrichten.
Indra, der an der TU Wien lehrt, war unter anderem Entwicklungschef bei BMW-Alpina, Chef der Motorenentwicklung bei Audi und bei Opel. „Zu effizienten Verbrennern gibt es auf absehbare Zeit keine Alternative. Davon bin ich überzeugt.“
Der Verbrennungsmotor sei dem Elektroantrieb weit überlegen. „Einer seiner großen Vorteile ist, dass er mit ganz viel verschiedenen Kraftstoffen arbeiten kann – egal, ob flüssig oder gasförmig“, so Indra, der mit dem Opel-Motor C20XE den effizientesten Benzinmotor seiner Zeit entwickelt hat. „Und wenn’s dann eines Tages kein Erdgas mehr gibt und auch kein Erdöl, dann gibt es die Idee, dass wir uns den Kraftstoff selber machen.“
Der Elektroantrieb verbraucht mehr Energie als der Verbrennungsmotor
Ärgerlich zeigt sich Indra, dass dem Elektroantrieb attestiert wird, er sei sparsamer als der Verbrennungsmotor. „Seriöse Berechnungen belegen eindeutig, dass das Elektroauto in Deutschland eine 1,6-mal so schlechte CO2-Bilanz hat wie ein vergleichbares Fahrzeug mit modernem Verbrennungsmotor.“
Auch in Zukunft werde ein Großteil des Stroms aus kalorischen Kraftwerken mit hohem CO2-Ausstoß kommen. „Dann entsteht das CO2 eben nicht im Auto, sondern im Kraftwerk. Das
Elektroauto leistet somit keinen Beitrag zum Umweltschutz. Außerdem ist es für das, was es bietet, viel zu teurer.“
Die Autokäufer hätten sich aus praktischen Erwägungen schon längst gegen das Elektroauto entschieden. „Der Autofahrer kauft lieber einen konventionell motorisierten VW Golf oder Opel Astra mit effizientem Verbrenner, fährt damit 20.000 km pro Jahr, im Sommer wie im Winter, vollbesetzt oder allein, mit Gepäck oder nicht – und er wird nichts von dem aufgeben wollen, was er heute hat.“
Zu teuer: Auch Brennstoffzelle hat keine Zukunft
Auch der Brennstoffzellentechnik attestiert Indra keine Zukunft, „weil kein normaler Mensch sie bezahlen kann. Auch der Aufbau eines flächendeckenden Wasserstofftankstellennetzes ist eine Illusion. Unter anderem, weil man Wasserstoff nur so schwer verteilen kann“, so Indra. „Das ist ein ganz leichtes, flüssiges Gas. Man wird es nie im ganz großen Maßstab über viele Kilometer hinweg transportieren können.“
Das vollständige Interview lesen Sie in der digitalen und Printausgabe der neuen VDI nachrichten.
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