Ingenieure dürfen erstmals fliegendes Auto testen
Die amerikanische Luftfahrtbehörde hat ihr Go gegeben: Die Ingenieure des US-Unternehmens Terrafugia dürfen erstmals ihr fliegendes Auto TF-X in die Luft schicken. Können wir bald über Staus hinwegfliegen?

Illustration des fliegendes TF-X: Das Flugauto soll in der Luft auf 320 km/h beschleunigen und bis zu 800 km weit fliegen können.
Foto: Terrafugia, TF-X
Die Welt kommt dem fliegenden Auto ein Stück näher. Denn die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Admininstration (FAA) hat Terrafugia eine Sondergenehmigung erteilt. Sie ermöglicht es dem Start-up aus Massachusetts, das fliegende Auto TF-X für Testflüge abheben zu lassen.
Dabei gelten allerdings strenge Auflagen. Die Ingenieure dürfen lediglich ein Modell im Maßstab 1:10 in die Luft schicken, das nicht länger als 60 cm und nicht schwerer als 25 kg sein darf. Außerdem darf es nicht schneller als 150 km/h und nicht höher als 120 m fliegen. Trotz dieser Einschränkungen ist die Sondergenehmigung für Terrafugia ein Erfolg. Denn viele Unternehmen beißen sich an der FAA die Zähne aus. Der Onlinehändler Amazon beispielsweise musste für Flugtests mit seinen Lieferdrohnen nach Australien ausweichen.
Serienproduktion startet frühestens in acht Jahren
Terrafugia baut derzeit ein Modell des TF-X, das ist den nächsten Monaten fertig sein soll. Dabei scheint das Start-up ehemaliger MIT-Studenten nicht frustriert, dass es wesentlich kleiner als das Original sein muss. „Wegen der unkonventionellen Gestaltung des TF-X ist es unverzichtbar, ein stabiles Schweben mit kleineren Modellen zu erreichen, bevor man einen Prototyp in Originalgröße baut“, sagt Terrafugia Pressesprecher Dagny Dukach dem R&D Magazine.

Auf dem Boden soll der TF-X mit einem E-Motor fahren. In der Luft wird dann ein Verbrennungsmotor übernehmen.
Quelle: Terrafugia, TF-X
In acht bis zwölf Jahren könnte laut Terrafugia die Serienproduktion des Flugautos starten.
Flugauto TF-X startet senkrecht wie ein Hubschrauber
Wenn dann irgendwann noch die Gesetzgebung mitspielt, können sich Menschen fortbewegen wie nie zuvor. Das zeigt ein Imagevideo des Unternehmens. Darin öffnet sich ein Garagentor und der TF-X rollt heraus – scheinbar wie ein normales E-Auto. Doch das ist der Viersitzer nicht. Denn auf Knopfdruck entfalten sich zwei Flügel mit zwei Propellern, die den Wagen wie einen Hubschrauber senkrecht abheben lassen.
In der Luft klappen die Rotoren nach vorne, ein Verbrennungsmotor beschleunigt das Flugauto dann auf eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. Die maximale Reichweite soll bei 800 km liegen.
Und wie fliegt man den TF-X? Darüber verrät das Unternehmen kaum etwas. Nur so viel: Das Fliegenlernen soll im Vergleich zu herkömmlichen Flugzeugen weniger Zeit in Anspruch nehmen. Denn unter anderem ist ein autonomer Flugmodus geplant.

Vorbereitung auf den Flugmodus: Die Flügel klappen aus, anschließend steigt der TF-X wie ein Hubschrauber senkrecht in die Luft. Lange Start- und Landebahnen sind somit überflüssig.
Quelle: Terrafugia
Terrafugia tüftelt übrigens noch an einem weiteren Flugauto: dem Transition. Es soll 2017 für rund 250.000 € auf den Markt kommen.
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