Janis Joplins Hippie-Porsche wird bei Sothebys versteigert
Er ist ein Symbol der Flower-Power-Generation, der bunte Porsche von Janis Joplin. Die Rockröhre düste Ende der 1960-er Jahre mit dem Cabrio durch Kalifornien. Nach ihrem frühen Tod 1970 fristete die Ikone ein umlackiertes Dasein als mausgrauer Sportwagen, bis er in den 90er Jahren wieder bunt restauriert wurde. Jetzt können Sie den Joplin-Porsche kaufen.
Eine Ikone der Flower-Power-Beat-Generation kommt im Dezember unter den berühmten Sothebys-Hammer: Der grellbunt bemalte Porsche 356 C Cabriolet aus dem Jahr 1965 der Hippie-Legende Janis Joplin soll in New York versteigert werden. Das Mindestgebot ist stattlich für einen so alten Gebrauchtwagen: 400.000 $.
Es ist das von der Sängerin in einem Autohaus in Beverly Hills im September 1968 gebraucht für 3500 $ erstandene Originalfahrzeug mit einem 4-Zylinder-Boxermotor mit einem Hubraum von 1582 ccm und heute lächerlich anmutenden 95 PS.
Ihr Roadie Dave Richards durfte sich kreativ austoben
Janis Joplin wollte auffallen mit ihrem Porsche, für sie ein Alltagsfahrzeug, kein Garagenschmuck. Sie überließ den perlweißen Sportwagen ihrem Roadie Dave Richards zur kreativen Umgestaltung und gab ihm dafür 500 $. Der nutzte seine künstlerische Freiheit für einen wahren Bilderrausch und verwandelte den Porsche zur Ikone, zum „History of the Universe“-Porsche.
Auf dem linken Seitenflügel verewigte Richards über dem Vorderrad die Köpfe der damals aktuellen Joplin-Band „Big Brother and the Holding Company“. Den rechten hinteren Kotflügel verzierte er mit einer Symbolik des Steinbocks, dem Sternzeichen Joplins. Die rechte Seite des Sportwagens widmete Richards den immergrünen Tälern Nord-Kaliforniens vor imposanten Bergkulisse. Das Auge Gottes schaute von der Fronthaube auf die Straße hinab.
Dieb klaute Joplins Lieblingsauto
Dieses wunderbare Auto wurde in der Bay Area und in Kalifornien rasch eine bekannte Attraktion, denn er war ständig auf den Straßen zu sehen. 1969 wurde Joplins Porsche dann in San Francisco gestohlen. Eine verrückte Idee: Denn was soll ein Dieb mit einem so auffälligen Auto machen? Umlackieren!
Trotzdem wurde das umlackierte Auto schnell wieder gefunden und kehrte zu Janis Joplin zurück. Dank einer schützenden Klarlackschicht konnte die schlecht aufgebrauchte Tarnlackierung recht schadlos wieder entfernt werden.
Janis Joplin fuhr den Porsche bis zu ihrem Tod
So konnte Joplin mit ihrem Porsche-Cabrio weiter durch Kalifornien zockeln. Bis zum 4. Oktober 1970: Da parkte sie ihren geliebten Porsche vor dem Landmark Hotel in Hollywood. Sie arbeitete mit ihrer aktuellen „Full Tilt Boogie Band“ an ihrer neuen Platte „Pearl“, die ihre letzte und unvollendet blieb. Sie starb in der Nacht vom 4. auf den 5. Oktober 1970 im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis Heroin.
Der grellbunte Porsche wurde zunächst von ihrem Manager Albert Grossmann genutzt. 1973 übernahmen Joplins jüngerer Bruder Janis und seine Schwester Laura den inzwischen schon arg ramponierten Sportwagen. Die Geschwister ließen den Motor überholen und das Auto grau lackieren. So fuhren die Joplin-Geschwister 20 Jahre die einstige Ikone als graue Sportmaus durch Amerika.
20 Jahre in der Rock and Roll Hall of Fame
Erst Anfang der 90er Jahre erkannten sie die Bedeutung des einstigen Pop-Art-Autos ihrer berühmten Schwester und erteilten den beiden Künstlern Jan Mitchell und Amber Owen den Autftrag, den „History of the Universe“-Zustand wieder herzustellen. 1995 kam die Ikone im neuen Gewand als Leihgabe der Joplin-Geschwister in die Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland in Ohio, wo er die letzten 20 Jahre ausgestellt war. Nun wollen sie Kasse machen.
Die Joplin-Ikone ist übrigens nicht die einzige, die Porsche Schlagzeilen beschert. Anfang 2014 war es der wiedergefundene Ur-Porsche P1, den Gründer Ferdinand Porsche 1899 gebaut hatte. Das Auto galt als verschollen und wurde dann in einer Scheune entdeckt.
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