Japan modernisiert seine Armee mit Aufklärungsflugzeug P-1
Japan stellt seinen Streitkräften das P-1 zur Verfügung: ein supermodernes Aufklärungsflugzeug, das mit Magnetdetektoren U-Boote aufspürt. Dem Land der aufgehenden Sonne hilft es, die Seewege zu sichern.
Japan ist stark um die Sicherheit der Seewege rund um den Inselstaat besorgt, weil sie für den Antransport von Energie, Rohstoffen und Nahrungsmitteln sowie den Abtransport von Industrieprodukten unersetzlich sind. Das Land setzt deswegen auf das neue Aufklärungsflugzeug P-1. Es wird von Kawasaki Heavy Industries gebaut und ist in Kooperation mit dem Technical Research & Development Institute des japanischen Verteidigungsministeriums entwickelt worden.
Magnetic Anomaly Detector spürt U-Boote auf
Neben großflächigen Cockpitfenstern, die es den Piloten erleichtern sollen, sich stärker in der Wasseroberflächen-Beobachtung zu engagieren, verfügt die robust konstruierte Kawasaki P-1 über einen Magnetic Anomaly Detector (MAD) am Flugzeugheck, der für das Aufspüren getauchter U-Boote eingesetzt wird.
Die Reisegeschwindigkeit der viermotorigen P-1 beträgt 830 km/h. Das ist 30 % schneller als das Vorgängermodell P-3C. Die Reichweite liegt bei 8000 km und ist damit um 20 % größer als bei der P-3C. „Die Mobilität, zu entfernten Gewässern schnell fliegen und dort über längere Zeit im Langsamflug einsatzfähig bleiben zu können, ist vor allem für das Aufspüren von U-Booten notwendig,“ erläutert Jun Masuda, Commander der japanischen Selbstverteidigungskräfte.
Es handelt sich nach japanischen Angaben um das erste Flugzeug der Welt, das die sogenannte Fly-by-Light-Lichtwellenleitertechnik einsetzt: Anstelle traditioneller Verkabelungs- und Kommunikationsschnittstellen zwischen dem Flugsteuerungscomputer und den Sternsystemen für die Steuerflächen des Flugzeugs wird ein Lichtleitsystem eingesetzt. Nach Aussagen von Kawasaki wird damit verhindert, dass elektromagnetische Wellen der elektronischen Systeme an Bord die Flugzeugsteuerung beeinflussen.
Japan setzt auch auf neue Hubschrauber und Drohnen
Ministerpräsident Abe ist seit seinem Amtsantritt Ende 2012 stark darauf bedacht, die Verteidigungskraft Japans zu stärken und baut inzwischen seine Verteidigungskapazitäten nicht zuletzt aufgrund der unterstellten Bedrohung aus China deutlich aus. Oberstes Ziel ist es nach Aussagen des Verteidigungsministeriums in Tokio, die Sicherheit der See und des Luftraums um Japan zu garantieren.
Entsprechend findet sich auf der Einkaufsliste der japanischen Streitkräfte auch weiteres Aufklärungsgerät. Dazu gehören neben den 20 P-1 Patrouillenflugzeugen auch modernisierte Hubschrauber sowie drei große Drohnen des amerikanischen Typs Global Hawk.
Nachdem Abe bereits das bisherige, fast absolute Verbot des Waffenexports gelockert hat, hofft Japan nun auch, die neuen Aufklärungsflugzeuge im Ausland zu verkaufen. So interessiert sich besonders Großbritannien für den Kauf dieses Fluggeräts. Die britische Regierung hofft, damit einen Nachfolger für das alte Nimrod-Flugzeug zu finden. In der Nord- und Ostsee werden immer mehr Aktivitäten russischer U-Boote beobachtet. Das hat zur Folge, dass die Briten nun bestrebt sind, ihre U-Boot-Abwehr zu verstärken. Noch im Juli kommen zwei P-1-Flugzeuge aus Japan zu Flugvorführungen nach Großbritannien.
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