Digital Army Program 16.01.2015, 10:29 Uhr

Jeder israelische Soldat erhält seine eigene Drohne

Die israelischen Streitkräfte verwirklichen gegenwärtig ihr so genanntes Digital Army Program (DAP). Kennzeichnend dafür ist unter anderem die Ausstattung jedes Soldaten mit einer eigenen Drohne. Damit einher geht eine starke Individualisierung der Kriegsführung. Überkommene militärische Kommando-Strukturen werden abgelöst.

Jeder Soldat der israelischen Streitkräfte soll künftig mit einer persönlichen Drohne ausgerüstet werden. 

Jeder Soldat der israelischen Streitkräfte soll künftig mit einer persönlichen Drohne ausgerüstet werden. 

Foto: Elbit Systems

Während bislang alle Befehle oder Anfragen der Truppe strikt diverse Führungsebenen durchlaufen mussten, kann der einzelne israelische Soldat inzwischen immer mehr Entscheidungen selbst fällen. Je nach Feindlage können Soldat oder Soldatin von sich aus direkt Artillerieunterstützung anfordern oder beispielsweise auch um den Einsatz eines Jagdbombers bitten.

Daten über aktuelle Feindlage müssen vorliegen

Während die Fernaufklärung Sache spezialisierter Einheiten, beispielsweise fliegender Aufklärer bleibt, wird die Nahaufklärung nun in die Hände des einzelnen Soldaten gegeben. Das betrifft die gesamte Infanterie des Landes. Jeder einzelne israelische Soldat wird in Kürze mit einer so genannten persönlichen Drohne ausgestattet. Sie soll eine umfassende Nahaufklärung ohne Gefährdung des sie betreibenden Soldaten ermöglichen.

Die Drohne Orbiter 4c von Aeronautic Defence Systems.

Die Drohne Orbiter 4c von Aeronautic Defence Systems.

Quelle: Aeronautic Defence Systems

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Zwei Nutzlast-Varianten: Persönliche Drohne für den Tag oder die Nacht

Bei der persönlichen Drohne der Israel Defence Forces handelt sich um ein Fluggerät, das je nach Ausstattung zwischen einem und 1,5 Kilogramm wiegt. Die Nutzlast ist abhängig vom Zeitpunkt des Drohneneinsatzes – es gibt eine Tag- und eine Nacht-Variante.

Jede Version enthält unter anderem eine Reihe von Sensoren und eine Kamera. Letzteres kann eine Fotokamera sein oder auch eine Fernsehkamera – jeweils für Normallicht oder für Infrarot-Betrieb. Die maximale Flugzeit aller Drohnen beträgt 15 Minuten. Nach Ablauf dieser Zeit kehrt die Drohne zu ihrem Soldaten zurück. Dieser erhält bereits während des Fluges Daten und/oder Bilder übermittelt. Weiteres Material wird nach der Rückkehr entnommen.

Start per Hand

Soweit bisher veröffentlicht ist, wird die persönliche Drohne von Hand aus gestartet, das heißt in die Luft geworfen. Wie nahezu alle israelischen Drohnen sind auch die persönlichen ganz darauf abgestellt, dass die Nutzlast in ganz einfacher Weise eingesetzt und entnommen werden kann. Das hat den Nebeneffekt, dass sich Nutzlast und Drohne völlig getrennt weiterentwickeln lassen.

Der Ghost Rotary Mini von Israel Aerospace Industries: IAI zählt zu den wichtigsten israelischen Drohnenproduzenten.

Der Ghost Rotary Mini von Israel Aerospace Industries: IAI zählt zu den wichtigsten israelischen Drohnenproduzenten.

Quelle: Israel Aerospace Industries

Und: Die schnelle Umrüstbarkeit ihrer Drohnen nutzen die israelischen Hersteller bei ihrem lebhaften Exportgeschäft als ein wesentliches Verkaufsargument.

Israel ist derzeit der größte Drohnen-Exporteur der Welt

Laut Angaben der amerikanischen Consulting-Gruppe Frost & Sullivan hat Israel bis Ende 2014 in den acht Jahren seit Aufnahme des Drohnenexports insgesamt Drohnen im Wert von 4,6 Milliarden Dollar exportiert. Wichtigste israelische Drohnenproduzenten sind gegenwärtig Israel Aerospace Industries (IAI), Elbit Systems und Aeronautics Defense Systems.

Mehr als die Hälfte des israelischen Drohnen-Exports geht in europäische Länder, ein Drittel nach Asien-Pazifik, wobei Indien der mit Abstand größte Abnehmer in dieser Region ist. Geliefert werden israelische Drohnen aber auch nach Südamerika, den Vereinigten Staaten und in einzelne afrikanische Länder.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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