Land Rover präsentiert „durchsichtige“ Motorhaube
Der gewaltige Vorbau vieler moderner SUVs macht die Orientierung oft schwierig. Mit einer neuen Technologie namens „Transparent Bonnet“ will Land Rover eine Fahrhilfe in schwierigem Gelände bieten.
Es sieht aus, als wäre die Motorhaube gläsern und darunter einfach nichts. Der Boden ist sichtbar, Steine oder Schlaglöcher sind leicht zu erkennen. Möglich wird das durch Kameras am Kühlergrill, die den Untergrund filmen. Eine Software setzt aus den Aufnahmen ein Bild zusammen, das auf ein so genanntes Head-up-Display projiziert wird – für den Fahrer entsteht der Eindruck, als hätte er nur offenes Gelände vor sich. In dem Display erscheinen zudem Daten wie der Einschlagwinkel der Vorderräder oder der eingelegte Gang.
Hilfe auch im Parkhaus
Die Entwicklung will Land Rover am 16. April erstmals auf der International Auto Show in New York präsentieren. Wolfgang Epple, Forschungsleiter bei Jaguar Land Rover, verspricht praktischen Nutzen nicht nur bei Geländefahrten: „Der virtuelle Blick hilft dem Fahrer, jede Situation zu bewältigen, von der härtesten Off-Road-Strecke bis zu den engen Platzverhältnissen in einem Parkhaus.“ Vor allem ältere Garagen sind in ihren Abmessungen oft nicht dafür ausgelegt, mit breiten SUVs lackschadenfrei zu manövrieren.
Geplant ist, die Technik in einigen Jahren für alle Modelle anzubieten. Die „Transparent Bonnet“ ist Teil einer Designstudie für die SUVs der Zukunft, die Land Rover in New York vorführt. Basis ist der klassische „Discovery“, der schon seit 25 Jahren auf dem Markt ist. Erst im vergangenen Jahr hat der Hersteller dem Modell ein Facelift verpasst und die Technik weiterentwickelt. Der Discovery verfügt jetzt in der Standardversion über einen 340-PS-V6-Motor und eine Start-Stop-Automatik, die den Spritverbrauch senken soll.
Trend zum Luxus-Geländewagen
Mit der Komfort-Offensive passt sich der Hersteller weiter dem veränderten Nutzungsverhalten der Kunden an. Wurden Fahrzeuge wie der unverwüstliche „Defender“ in den 1980er Jahren noch ganz überwiegend tatsächlich in Entwicklungsländer mit viel unbefestigtem Gelände verkauft, so geht heute der Löwenanteil in Industrienationen. Der Discovery kostet mit rund 45.000 Euro schon fast doppelt so viel wie der sparsam ausgestattete Defender, und der Trend zum Luxus-Geländewagen setzt sich fort: Den „Range Rover“ bieten die Briten in Deutschland für mehr als 90.000 Euro an.
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