„Löwenanteil der Amarok-Produktion wird in Südamerika verkauft werden“
Mit dem ersten komplett von VW entwickelten Pick-up Amarok betritt die Nutzfahrzeugsparte des Konzerns Neuland. Von dem in Argentinien gebauten Modell will Wolfgang Schreiber, seit Februar Markenvorstand VW-Nutzfahrzeuge, jährlich 100 000 Einheiten absetzen, wie er gegenüber den VDI nachrichten ausführte. In Deutschland rechnet er mit 3000 Amarok-Verkäufen im Jahr. Die USA würden vorläufig nicht beliefert werden.
Schreiber: Ich werde zunächst einmal die ersten hundert Tage nutzen, bevor ich mich dazu äußere. Grundsätzlich geht es mir darum, unseren Beitrag zum Erfolg des Volkswagen-Konzerns zu leisten und unseren Absatzanteil bei den Nutzfahrzeugen deutlich zu erhöhen. Denn auf der Welt werden jährlich 15 Millionen Nutzfahrzeuge verkauft, aber die Marke Volkswagen steuert lediglich 350 000 Einheiten dazu bei. Da ist noch viel Luft nach oben.
In der Vergangenheit hat VW viele Märkte und Marktsegmente vernachlässigt. Wo setzen Sie an?
Ein erster Schritt ist die jährliche Produktion von 100 000 Einheiten des Pick-ups Amarok, die gerade in Argentinien beginnt. Der in der Nähe von Buenos Aires gebaute Pick-up ist das erste komplett von Volkswagen entwickelte Modell in diesem Segment. Vorher gab es nur eine sehr eingeschränkte Kooperation mit Toyota beim Taro – praktisch haben wir ihn nur nachgebaut.
Planen Sie auch in Deutschland Erweiterungen der Kapazität? Wie zu hören ist, liegt die Auslastung im Werk Hannover bei nur 65 %, ein zweites Band würde auch dort die Flexibilität erhöhen.
Vieles ist derzeit in Bewegung bei Volkswagen und deshalb ist es noch zu früh, hier Aussagen zu machen. Aber zu den mittelfristigen Optionen gehört sicherlich die höhere Auslastung unseres Stammwerkes in Hannover, wo der T5 gebaut wird, mithilfe eines weiteren Fahrzeugmodells.
Wo werden die Hauptabsatzmärkte für den Amarok sein?
Der Löwenanteil der Produktion wird in Südamerika und dort hauptsächlich in Argentinien und Brasilien verkauft werden, aber auch Südafrika, Russland, Australien und der mittlere Osten sind Absatzregionen. Nach Deutschland kommen vorsichtig geschätzt rund 3000 Amarok im Jahr. Den für Pick-ups bedeutenden US-Markt sparen wir vorläufig aus, weil in den USA überwiegend noch größere Pick-ups verkauft werden.
In den von ihnen genannten Absatzmärkten sind die Rollen schon verteilt. Wie wollen sie den Einstieg gegen die etablierte Konkurrenz schaffen?
Das ist richtig, mit dem Amarok begeben wir uns in ein neues Umfeld, in dem wir nicht unbedingt willkommen sind, was die Konkurrenz angeht. Um auf dem Markt erfolgreich zu sein, legen wir größten Wert auf die Robustheit des neuen Produkts, außerdem bieten wir überlegene Offroad-Eigenschaften.
Wird VW auch über den Preis einsteigen?
Die Preise des Amarok werden sich am Hauptwettbewerber im jeweiligen Markt orientieren. INGO REUSS
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